Bauprojekte Der Landkreis will den barocken Übergang in Frickendorf sanieren. Das Vorhaben verzögert sich aber. Der Kreistag-Ausschuss besprach diese Maßnahme und weitere Pläne.
von unserem Mitarbeiter Manfred Wagner
Haßfurt/Kreis Haßberge — Das Eberner Hallenbad wird wohl 100 000 Euro mehr kosten als geplant. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Losbergsgereuth sowie die Sanierung der Barockbrücke bei Frickendorf werden etwas später in Angriff genommen, und dafür soll die Straße zwischen Untermerzbach und Memmelsdorf 2015 repariert werden. Über diese aktuellen Entwicklungen bei den Baumaßnahmen diskutierten die Kreisräte im Kreistag-Ausschuss für Bau und Verkehr im Landratsamt in Haßfurt. Der geänderte Ausbauplan wurde einstimmig dem Kreistag zur Annahme empfohlen.
Höhere Kosten Die Hochbau-Sachgebietsleiterin Eva Mangold und ihr Mitarbeiter Ralf Röckelein-Sarré erläuterten die Preissteigerung beim Hallenbad-Neubau in Ebern. Trotz vorherigem Gutachten sei man demnach unerwartet auf Baugrundprobleme gestoßen. Nur teilweise sei ein felsiger Untergrund vorhanden, an anderen Stellen aber sei man auf tonige Erde gestoßen.
Um spätere Setzungen zu vermeiden, ist eine aufwendigere Fundamentierung mit längeren Bohrpfählen nötig, erfuhr der Ausschuss. Damit wird dieser Bauabschnitt etwa 114 000 Euro teurer als geplant. Auf die Frage, wo man bei der ganzen Bausumme - die avisierten Gesamtkosten liegen bei rund 6,8 Millionen Euro - letztlich landen werde, wollte sich keiner der Experten festlegen. Am Zeitplan selber ändert sich nichts: Die Fertigstellung und Eröffnung sind für den Beginn des Schuljahres 2015/16 geplant.
Informationsbedarf Zur Straßensanierung im Rentweinsdorfer Ortsteil Losbergsgereuth berichtete Alfons Schanz als Leiter der Tiefbauabteilung des Landkreises. Die Gesetzeslage sieht vor, dass für die Erneuerung der Seitenflächen Beiträge der Bürger fällig werden. Um hier genügend zeitlichen Vorlauf zu haben, sollen die geplanten Maßnahmen rechtzeitig vor Ort den Einwohnern vorgestellt und voraussichtlich 2016 umgesetzt werden. Der Rentweinsdorfer Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD) sieht mit Blick auf die enorme Belastung für einzelne Anwohner noch erheblichen Informations- und Diskussionsbedarf im Dorf und im Gemeinderat.
Stattdessen ist nun vorgesehen, im nächsten Jahr eine Straße zu reparieren, die eigentlich erst später dran gewesen wäre. Auf der Kreisstraße HAS 52 zwischen Untermerzbach und Memmelsdorf, informierte Alfons Schanz, gebe es auf etwa 650 Metern Länge starke Schäden. Falls man die Verformungen, Durchbrüche und Risse nicht zeitnah behebe, sei eine spätere Reparatur nur mit erheblich höheren Kosten möglich. Er rechnet vorläufig mit Gesamtkosten von 260 000 Euro; der Eigenanteil des Kreises liege bei geschätzten 140 000 Euro.
Schließlich stand die historische Barockbrücke bei Frickendorf auf der Tagesordnung. Hier gab es Verzögerungen im Förderverfahren für die Sanierung, weil sich die Voraussetzungen für eine staatliche Bezuschussung und die Vorstellungen des Denkmalschutzes nicht so einfach unter einen Hut bringen ließen. Wenn der nun gefundene Kompromiss umgesetzt wird, dürfen landwirtschaftliche Maschinen mit über 2,50 Meter Fahrwerksbreite die sanierte Brücke zukünftig nicht mehr befahren. In diesem Zusammenhang lobte der Tiefbauleiter die örtlichen Landwirte, die bereits jetzt sehr vernünftig und einsichtig handelten.
Landrat Wilhelm Schneider (CSU) rechnet bei einer angenommenen Förderquote von 80 Prozent mit einem Kreisanteil von rund 100 000 Euro. Insgesamt kostet die Sanierung somit eine halbe Million Euro. Ein paralleler Neubau nur für den Verkehr, wie von Kreisrat Reinhold Giebfried (CSU) nachgefragt wurde, kommt aufgrund einer astronomischen Bausumme nicht in Frage. Ein solches Projekt würde nämlich vier bis fünf Millionen Euro verschlingen, meinte Schneider.
Nach dem derzeitigen Stand könnte mit der Sanierung der Frickendorfer Brücke noch 2015 begonnen werden. Die Bauzeit wird auf neun Monate geschätzt.