Das städtisches Umweltamt lud zum 27. Tag der Umwelt auf den Wertstoffhof ein. Hier konnte man auch einen Blick hinter die Kulissen des Müllheizkraftwerks und der Kläranlage werfen.
An San Francisco kommt Bamberg in Sachen Recycling noch nicht ganz heran. Denn die Stadt an der Westküste der Vereinigten Staaten verwertet heute schon 80 Prozent ihres Mülls - alles wird zerkleinert und wieder verwendet, recycelt oder kompostiert. Und bis zum Jahre 2020 will San Francisco sogar komplett müllfrei werden.
Doch auch in Bamberg ist man auf einem guten Weg, wie beim Tag der Umwelt auf dem Wertstoffhof in der Rheinstraße deutlich wurde. Denn immerhin hat man hier bereits vor 25 Jahren angefangen, Bioabfälle zu kompostieren. "Zusammen mit recyclefähigen Verpackungen und Wertstoffen wird mit den Bioabfällen inzwischen eine Reduzierung des Gesamtmülls um fast 60 Prozent erreicht. Der Rest wird thermisch verwertet", schildert Herbert Schütz, Amtsleiter des Umweltamtes.
Und bei der Vergärung der nassen Bio-Abfälle in der Biogasanlage in Strullendorf war Bamberg in Bayern sogar Vorreiter.
Denn seit Ende 2005 wird hier durch den Betrieb der Vergärungsanlage dem Klimaschutzaspekt bei der Verwertung von Abfällen Rechnung getragen: Strom wird ins Netz eingespeist und Wärme wird in die Gewächshäuser der Gärtnerei Meyer geleitet, was eine Einsparung von 500 000 Liter Heizöl bedeutet. Zwar bedarf diese innovative Vergärungstechnologie einer zuverlässig verfügbaren Mindestmenge an Abfällen, was jedoch durch die Anlieferungen aus Stadt und Landkreis Bamberg gewährleistet wird. "Mit dieser Vergärungsanlage, aber auch mit der Einführung der Biotonne in Bayern vor 25 Jahren, waren wir in Bayern eine der ersten Städte", schilderte Manfred Eichhorn, Geschäftsführer der Firma Eichhorn Kompost GmbH.
Aber auch der Tag der Umwelt wird in Bamberg bereits zum 27. Mal gefeiert. Diesmal wurde ein eher ungewöhnlicher Ort, nämlich der Wertstoffhof der Stadt Bamberg, gewählt.
Damit wollte man, wie Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) in seiner Eröffnungsrede hinwies, die Öffentlichkeit auf die Bedeutung und den Erfolg der Sammlung und Verwertung von biologischen Abfällen aufmerksam machen.
Zahlreiche interessierte Besucher nutzten das Angebot und wollten wissen, was konkret mit den Abfällen und Wertstoffen des modernen Lebens passiert. Sehr gut besucht waren aber auch die Führungen durch das Müllheizkraftwerk, die Kompostanlage sowie die Bamberger Kläranlage, die im Rahmen des Aktionstages angeboten wurden.