Die rund 100 Mitarbeiter der Stadtwerke ziehen bis Jahresende in den Neubau an der Würzburger Straße ein. Die anderen Standorte werden nach und nach aufgegeben. Wer die Altlastensanierung bezahlt, ist noch unklar.
"Unser Ziel ist ein optimierter technischer Betrieb", fasst Manfred Zimmer das Konzept des Neubaus zusammen: In die zwei Betriebsgebäude am Hang oberhalb der Würzburger Straße ziehen die Techniker, Meister und Ingenieure ein, deren Arbeitsplätze aktuell noch auf vier Standorte in der Stadt verteilt sind. "Wir schaffen die Basis, um die nächsten Jahrzehnte vernünftig arbeiten zu können."
Geteilte Arbeitsplätze
Insgesamt haben die Stadtwerke aktuell rund 100 Mitarbeiter. Seit Jahren seien die Verhältnisse sehr beengt: "Wo eigentlich nur einer hinpasst, müssen halt zwei Monteure arbeiten", sagt Zimmer. Auch der Hauptsitz an der Würzburger Straße sei überlastet.
Wenn der Naubau bezogen ist, soll dort weiter gebaut werden: "Hier wird alles für die Kunden optimiert", verweist Zimmer darauf, dass im Erdgeschoss eine zentrale Information rund um Strom, Gas, Wasser und Fernwärme geplant ist. Vom Häuslebauer bis zum Unternehmer könne sich dort jeder gezielt informieren, samt barrierefreiem Zugang vom neuen Kunden-Parkplatz.
Großes Lager für Ersatzteile
Nicht nur beim neuen Schalthaus, sondern auch beim Lager investieren die Stadtwerke viel Geld in die Versorgungssicherheit. "Rohre, Schieber oder Muffen: Wir halten alles vor, was man braucht, um den Netzbetrieb zu gewährleisten, auch nachts und am Wochenende." Das schließe auch ein, dass der ein oder andere "Ladenhüter" im Regal liege.
Die Arbeiten im Neubau, selbst die technische Ausrüstung, werde komplett an Fachfirmen vergeben, betont Zimmer: "Wir können unser tägliches
Geschäft nicht liegen lassen." Zudem sei der Einbau einer Schaltwarte, von der aus unter anderem die Parkhäuser in der Innenstadt rund um die Uhr überwacht werden, auch eine ganz andere Herausforderung als der übliche Netzbetrieb.
Mieter für altes E-Werk gesucht
Noch keine Einigung gebe es dazu, wer die Altlasten-Sanierung bezahlt: Vor Baubeginn mussten fast 10 000 Kubikmeter benzol- und teerbelastete Erde abgefahren werden. Die Thüringer Gasgesellschaft hatte bis in die 1960er Jahre auf dem Grundstück Kokerei-Gas hergestellt. "Das wird wahrscheinlich auf eine rechtliche Auseinandersetzung rauslaufen."
Vermutlich zum Jahresende werde das denkmalgeschützte E-Werk aufgegeben werden. Dort sind bislang unter anderem Schaltzentrale und Leitwarte untergebracht "Wir sind auf der Suche nach einer Nutzung durch Dritte", berichtet Zimmer.