von unserem Mitarbeiter Andreas Welz Vierzehnheiligen — Draußen weinte der Himmel, aber den Gläubigen in der Basilika Vierzehnheiligen gingen an Mariä Himmelfahrt die Herzen auf. D...
von unserem Mitarbeiter Andreas Welz
Vierzehnheiligen — Draußen weinte der Himmel, aber den Gläubigen in der Basilika Vierzehnheiligen gingen an Mariä Himmelfahrt die Herzen auf. Die eindrucksvolle Andacht zu Ehren der Muttergottes Maria wurde mit Liedern und Weisen aus dem fränkischen Raum in einer besonderen Art zelebriert: schlichte Harmonien, einfache Tonfolgen und Texte, die aber in ihrer Bescheidenheit die Besucher besonders berührten. Das große Marienfest in der Basilika wurde bereits am Morgen mit dem Hochamt und Kräutersegnung "Mariä Aufnahme in den Himmel" gefeiert.
Zum Mariensingen am Nachmittag fand Franziskanerpater und Guardian des Klosters, Heribert Arens, zu Herzen gehende Worte: "Die Musik hat eine Saite in uns zum Schwingen gebracht, was Worte nicht ausdrücken können". Robert Gießübel, langjähriger Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Fränkischen Volksmusik im Regierungsbezirk Unterfranken, leitete das Mariensingen. Er verstand es wieder einmal, die einzelnen Gruppen zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen. Der Wechsel zwischen Gesang und Instrumentalmusik belebte das Konzert. Die perlenden und sanften Klänge der Harfe kontrastierten zur kräftigen Blasmusik der Urlesbacher Musikanten, während die Alphornbläser vor dem Gnadenaltar kräftig in ihre Hörner bliesen. Der Landfrauenchor, getragen von großer Freude und Lebendigkeit, ergänzte den frommen Dreigesang der Brüder Richl und der Hofheimer Sänger in ihren traditionellen Trachten.
Tradition am Leben halten Robert Gießübel unterstrich, dass sich die Freunde der Fränkischen Volksmusik zur Aufgabe gemacht hätten, die vielen überlieferten alten Marienlieder, die auch teilweise aus den Gesangbüchern verschwunden seien, wieder neu erklingen zu lassen und so den kommenden Generationen weiterzugeben. Es sei spürbar, dass Marienandachten, Flurgänge und Wallfahrten in unserer Zeit wieder neu aufleben. "Sie sind erneut Einladung für alle Christen, diese melodienreichen, sinnerfüllten Lieder zur größeren Ehre Gottes und der Gottesmutter Maria zu hören und zu singen", sagte der Ehrenbürger von Grafenrheinfeld.
Dass heute zum 8. Mal ausschließlich die Musikanten und Sänger aus dem benachbarten Unterfranken die Feier gestalteten, habe seinen Ursprung darin, dass ein starker Wallfahrerstrom alljährlich aus der Diözese Würzburg herauf nach Vierzehnheiligen ziehe.
Heute feiere die Kirche das "Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel" und trage, zu Ehren Mariens mit der Kräuterweihe, die Gaben der Natur in den Gottesdienst hinein. "Auch wir wollen der Gottesmutter einen Blumenstrauß, allerdings musikalischer Art, hier am Gnadenort Vierzehnheiligen bringen", betonte Robert Gießübel. Mariä Himmelfahrt besage, dass sie die Erste von uns sei, die das ewige Heil erlange. "Wir verehren sie als Vorbild und Fürsprecherin am Throne Gottes", sagte er. Deshalb sei sie für uns Christen die Wegbegleiterin durch unsere Zeit, in guten und in bösen Tagen.
Es sangen und musizierten: Dreigesang: Gebrüder Richl mit Hans-Joachim (Tenor), Matthias und Markus (Bass); Urlesbacher Musikanten, Leitung Hermann Zehnter; Alphornbläser mit Thomas Fürst, Robert Dülg, Günther und Stefan Dotzel, Landfrauenchor Haßberge, Leitung Inge Snater; Haßfurter Stubenmusik, Leitung Jochen Hutzel; Hofheimer Sänger, Leitung Günter Huschka.