Beim Auftritt des Nürnberger Comedians mit "Rock' n' Roll Jesus" in Trebgast amüsierte sich das Publikum köstlich.
Wenn Bembers auf die Bühne tritt, dann hilft noch nicht einmal fremdschämen: Denn wer den studierten Grafikdesigner, der mit bürgerlichem Namen Roman Sörgel heißt, kennt, der weiß: Bei Bembers' Auftritten wird kein Fäkal-Thema ausgelassen. Kirche, Glaube, Vorhautentfernung oder Stuhlgang - Bembers dringt tief ein in "seine" Themen.
Den Grund, warum sich Roman Sörgel ausgerechnet den Künstlernamen Bembers gegeben hat, kennt niemand so genau. Doch der Name geht auf den bekannten Windel-Hersteller zurück, wurde sozusagen frankonisiert. Und natürlich weist der Künstlername des Nürnbergers schon auf die Inhalte seines Programmes hin: Er scheut vor keiner Fäkalie zurück. Im Gegenteil: je peinlicher das Thema, desto mehr Freude scheint es Bembers zu bereiten, auch richtig tief ins Detail zu gehen. "Zipfel-Waschung", "Vorhautentfernung" oder der eigene Stuhlgang und seine Beschaffenheit - jedes Detail wird in unverkennbarem Nürnberger Dialekt ausgebreitet.
Bembers gilt heute als einer der Erfolgs-Stand-up-Comedians, er bekommt sogar eine eigene Fernsehshow. Bei seinem Auftritt auf der Naturbühne Trebgast wieherte das Publikum vor Lachen. Bembers hatte sein Programm "Rock' n' Roll Jesus" nach Trebgast mitgebracht. Und es hatte einen besonderen Charme, als er in seinem "Sommerkleidchen", wie er sein Jesus-Outfit von "Josefs Resterampe in Nazareth" nannte, durch den Wald auf die Bühne gewandelt kam.
Wie gewohnt ließ Bembers mit seiner derben Art kein Fettnäpfchen aus. Er frotzelte über die Sommerhitze, in der er sich fühle wie ein Deutschländer-Würstchen, im eigenen Saft gegart. Im Mittelpunkt seines "Rock' n' Roll Jesus"-Programmes stand natürlich wieder einmal der Glaube und seine ganz persönliche Suche nach dem richtigen Glauben.
Deppen aus dem Salzstreuer
Bembers tanzte in seiner ganz besonderen Art die Schöpfungsgeschichte nach. "Aber dass der Gott am siebten Tag geruht hat, das glaube ich nicht", ulkte der Comedian und proklamierte seine ganz eigene Schöpfungsidee. Und die besteht darin, dass Gott mit einer Art Gewürzstreuer Menschen verschiedenster Art auf die Erde gestreut hat - so Bembers' Theorie: "Und dann, als er ein paar Deppen auf die Erde streuen wollte, ist ihm der Gewürzstreuer-Deckel abgefallen. Alles mit Deppen versaut ...", erklärte Bembers seine Theorie. Das Publikum johlte.
Auch bei seiner ganz persönlichen Glaubenssuche blieb kein Auge trocken. Buddhisten, Juden, Christen verschiedener Fraktionen und natürlich auch Muslime - jeder bekam seine ganz persönliche Abreibung. Gleichzeitig brach Bembers aber auch eine Lanze für Toleranz. "Wir können uns nicht alle lieben, lass doch die anderen anders sein", formulierte er seinen ganz persönlichen Rock' n' Roll.
Egal, wie derb sich Bembers bei seinem Auftritt auf der Naturbühne Trebgast auch gab, das Publikum amüsierte sich bestens. "Wir haben selten so gelacht", war das Kompliment, das fast alle Bembers-Fans von sich gaben, auch wenn selbst Hardcore-Fans sich schwertun, die Gags, die der Bembers auf der Bühne von sich gab, nachzuerzählen.