Bella Italia auf zwei Rädern

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So mancher Vespa-Freund entdeckt eine Rarität auf zwei Rädern, die es im Bild festzuhalten gilt. Fotos: Stephan Stöckel
So mancher Vespa-Freund entdeckt eine Rarität auf zwei Rädern, die es im Bild festzuhalten gilt.  Fotos: Stephan Stöckel
Peter Gruber aus Bamberg verkauft an seinem Stand Deko-Artikel rund um Bella Ciao auf zwei Rädern.
Peter Gruber aus Bamberg verkauft an seinem Stand Deko-Artikel rund um Bella Ciao auf zwei Rädern.
 

Die Vespa-Freunde Maineck freuen sich über einen neuen Teilnehmerrekord.

Bei spätsommerlichem Wetter knattert eine Vespa nach der anderen den Bergweg hinauf. Rund 150 Zweiradfreunde haben den Weg nach Maineck gefunden. "Das ist ein neuer Teilnehmerrekord", freut sich Michael Auer von den Vespa-Freunden Maineck, die wieder zu diesem Treffen rund um das Radlerheim eingeladen hatten.

Einige haben weite Wege mit ihren Zweirädern hinter sich: Sie waren sind aus dem mittelfränkischen Höchstadt an der Aisch oder sogar aus dem schweizerischen Luzern nach Oberfranken gefahren, wo alljährlich Ende September im Altenkunstadter Ortsteil der Vespa-Bär steppt.

Während die ersten Fans an den Rollern entlang flanieren und sich der Biergarten langsam füllt, zeigt Peter Gruber aus Bamberg an seinem Stand mit Vespa-Accessoires ein Bild. "Das Objektbild habe ich selbst gestaltet", sagt der 80-Jährige nicht ohne Stolz. Eine Serviette, die eine Vespa 125 aus dem Jahr 1948 zeigt, hat er zusammen mit einer Miniaturvespa aus Metall eingerahmt.

Dahingleiten in der Natur

Der Senior hat nach eigener Aussage eine Affinität zu Bella Italia auf zwei Rädern. "Die optisch gut gelungenen Roller mit ihren Rundungen erinnern mich an weibliche Formen", sagt er. Auf Vespatreffen verkauft er Dekoartikel, Buttons und Bücher rund um das Thema Vespa. "Das ist ein kleines Hobby von mir."

Günter Beitzinger blättert an Grubers Stand in einem Buch. Der Kronacher ist ein begeisterter Vespista, wie die Zweiradfans im Fachjargon heißen. Er hofft, in dem Sachbuch sein Traummodell von anno dazumal zu finden. Seine jetzige Vespa ist jüngeren Datums. "Es handelt sich um eine 250 GTS aus dem Jahr 2006", stellt er seinen Motorroller vor. Als naturverbundener Mensch liebe er das wunderschöne gemütliche Dahingleiten auf einem Zweirad.

Aus dem 61-jährigen spricht der Vespa-Experte: "Der Name leitet sich vom italienischen Wort Vespa ab, das auf Deutsch Wespe heißt."

Schnell und wendig

Die italienischen Roller seien genauso schnell und wendig wie das namensgebende Insekt, findet der Zweiradfan, der auch Motorrad und Fahrrad fährt. "Alles, was zwei Räder hat und schwingt, ist meine Leidenschaft."

Am Bergweg reiht sich ein Zweirad an das nächste. Darunter befinden sich zwei "flotte Bienen" - keine aus Fleisch und Blut, sondern aus Chrom und Blech. "Ape" (auf Deutsch "Biene") heißen sie und stammen aus dem Haus Piaggio, das auch den italienischen Kultroller Vespa herstellt. Es handelt sich um dreirädrige Rollermobile, die als Kleintransporter dienen.

Exot aus China

Exot unter den vielen Verbrennern auf zwei Rädern ist ein chinesischer Elektroroller der Marke Niu. Aus dem Gros der Vespa-Roller sticht einer in Postgelb heraus. Es handelt es sich um Gefährt aus dem Jahr 2003, das bei der spanischen Post im Einsatz war und nach Deutschland importiert wurde.

Unweit davon steht eine Maschine, die mit allerhand Flaggen, Wappen und Städtebildern zugeklebt ist. 134 000 Kilometer hat der Vielfahrer aus Neustadt an der Aisch auf dem Tacho seiner GTS 300, Baujahr 2010, stehen. Marco Leipold liebt es, mit seinem, wie er es nennt, "robusten Gefährt mit entspannendem Fahrgefühl" quer durch Europa zu reisen und Land und Leute kennenzulernen. Seine weitesten Reisen führten ihn nach Irland (7000 Kilometer) und nach Island (5000). Über Freunde aus dem Itzgrund, wo es in Kaltenbrunn ebenfalls ein Vespa-Treffen gibt, wurde er auf die Veranstaltung in Maineck aufmerksam. "Ich liebe das familiäre und weltoffene Flair in dem kleinen Altenkunstadter Ortsteil", schwärmt der 37-Jährige.