Ausbildung ist wichtig, da besteht bei den meisten Menschen Einigkeit. Doch bei der Frage, wie diese finanziert wird, gibt es unterschiedliche Ansichten. Über das rundumerneuerte "Meister-BAföG" gab es in Herzogenaurach Infos.
Michael Busch
Eine nicht ganz unwesentliche Nachricht gab es von Frank Dassler gleich am Anfang an den Bundestagsabgeordneten Stefan Müller. "In der Kantine gibt es zum Abschluss Currywurst. Die gibt es nur am Freitag!" Wenn auch die Wurst nicht der Grund war, warum der CSU-Mann aus Großenseebach angereist war, so wurde diese zum Schluss eines langen Vormittags sehnsüchtig erwartet.
Zunächst ging es einmal um das Thema Ausbildung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hatte zusammen mit Adidas in den Herzogenauracher Firmensitz geladen, um unter dem Titel "Du und Deine Ausbildung - Weiterkommen mit dem Aufstiegs-BAföG" über Förderungsmöglichkeiten zu diskutieren. Veronika Güßregen war eine der Teilnehmerinnen auf dem Podest neben dem Sportler Markus Rehm.
Theorie und Praxis
Die 19-jährige auszubildende Frensdorferin berichtete von ihren Erfahrungen in dem Weltunternehmen. "Ich werde hier zur Ortophädie-Schuhmacherin ausgebildet", erklärt sie. Dreieinhalb Jahre Ausbildungszeit, bei ihr um ein halbes Jahr wegen des Abiturabschlusses verkürzt. Eine Möglichkeit von vielen.
Die Sportfirma gibt jungen Menschen die Möglichkeit, direkt nach ihrem Schulabschluss in einem bis zu dreijährigem Ausbildungsprogramm mit Stationen in verschiedenen Abteilungen praktische Erfahrungen zu sammeln. Zu diesen Programmen gehören neben den Ausbildungen zu Einzelhandelskaufleuten, Schuhtechnikern und Fachinformatikern auch duale Studienprogramme in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart und der Technischen Hochschule Nürnberg. Ende 2016 beschäftigte Adidas in Deutschland 63 Auszubildende und 35 duale Studenten.
Sportler mit Ausbildung
Neben der Praxis, die Güßregen schilderte, gab es aber auch die Theorie. Bildungsstaatssekretär Müller informierte über die Förderungsmöglichkeiten mit dem Aufstiegs-BAföG. "Gefördert werden Fortbildungen öffentlicher und privater Träger in Voll- und Teilzeit, die fachlich gezielt auf öffentlich-rechtliche Prüfungen nach dem Berufsbildungsgesetz, der Handwerksordnung oder auf gleichwertige Abschlüsse nach Bundes- oder Landesrecht vorbereiten", erklärt Müller.
Wiederum aus der Praxis erzählte Markus Rehm. Der Orthopädietechnikmeister und Paralympicsgewinner berichtete von seinem individuellen Weg. Angefangen habe alles mit dem Satz "Beim nächsten Mal machst Du Dein Zeug selber". Das hätte er sich nicht zweimal sagen lassen wollen. Der Prothesenträger startete seine Ausbildung und besuchte im Anschluss die Meisterschule. Er erläuterte wie wichtig die Aufstiegs-BAföG für ihn gewesen sei.