Bei spektakulären Großbränden trat Joachim Friedebach auf den Plan

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Kriminalhauptkommissar und Brandfahnder Joachim Friedebach Foto: Wolfgang Desombre
Kriminalhauptkommissar und Brandfahnder Joachim Friedebach Foto: Wolfgang Desombre

Nach einer Dienstzeit von mehr als 43 Jahren bei der bayerischen Polizei wurde der Kriminalhauptkommissar Joachim Friedebach in den Ruhestand verabschiedet....

Nach einer Dienstzeit von mehr als 43 Jahren bei der bayerischen Polizei wurde der Kriminalhauptkommissar Joachim Friedebach in den Ruhestand verabschiedet. Der "Chefbrandfahnder" hängt nach 25 Jahren seine Schutzausrüstung an den Nagel.
Im Kreise vieler Kollegen aus dem K 1 und den Führungskräften der Feuerwehren aus den Landkreisen Coburg, Kronach und Lichtenfels verabschiedete Kriminaldirektor Bernd Rebhan den Brandfahnder nach einer Dienstzeit von 43 Jahren und sechs Monaten beim Freistaat Bayern. Und auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sagte Dank für eine treue Mitgliedschaft und wünschte dem Kriminaler einen langen Ruhestand.
Nach Abschluss der Realschule CO II trat Joachim Friedebach noch als 17-Jähriger seinen Dienst bei der Bereitschaftspolizei in Nürnberg an. Ab dem 5. Oktober 1972 standen ihm zwei Jahre Ausbildung bevor. Nach dem Lehrgang zum mittleren Dienst in Rothenburg ob der Tauber wurde er in die Landeshauptstadt München zur 1. Einsatzhundertschaft versetzt und danach zur Stadtpolizei.
Es folgten fünf Jahre uniformierter Dienst am Revier 22 "Baldewache" Stadtmitte. Nach zwei Jahren beim K 411 (Diebstahl) wechselte er im Dezember 1984 zur Brandfahndung, dem K 113. Vom 1. Dezember 1985 bis 31. August 1988 war er beim Kriminaldauerdienst in der Ettstraße tätig und war hauptsächlich mit der Erstaufnahme von Einbruchsdelikten und Todesermittlungen beschäftigt. Es folgte Ende 1988 ein Speziallehrgang für Brandfahnder beim BKA in Wiesbaden. Danach sammelte er Erfahrungen bei der "Soko-Ost", da im Stadtgebiet von München einige Kraftfahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen in Brand gesetzt worden waren.
Nach vielen Jahren zog es Joachim Friedebach wieder in seine Heimat. Das Gesuch wurde wohlwollend beschieden und so kam er zum September 1989 zur Grenzpolizei nach Neustadt. Nur kurz währte das Gastspiel bei der Grenzpolizeistation Neustadt, denn nur wenige Wochen nach seinem Wechsel fiel der Eiserne Vorhang. Aufgrund der Grenzöffnung im November 1989 und Auflösung der dortigen Dienststelle kam Friedebach im September 1990 zur Polizeiinspektion Coburg und verrichtete in der Schicht seinen Dienst. Sein Wunsch war es jedoch wieder, zur Kriminalpolizei zu kommen, und es dauerte auch nicht lange, bis dieser erfüllt wurde.
Am 18. März 1991 trat Friedebach seinen Dienst beim K 1 der Kripo in Coburg an. Hier in der Vestestadt kam das breite Spektrum der Sachbearbeitung von Sittlichkeitsdelikten, Todesermittlungen, Umweltschutz, Waffen- und Sprengstoffdelikten zu den Ermittlungen von Brandursachen hinzu.
Seit 1999 führte er die Schulungen der verschiedenen Feuerwehren in den drei Landkreisen fort (zuletzt vor 500 Mann in Bad Rodach 2014). Hierbei sensibilisierte er die Blauröcke für die Tätigkeit eines Brandfahnders und führte bei ihnen auch den sogenannten "Erstzugriffsbericht für die Feuerwehr" ein. Während der vergangenen 25 Jahre beim K 1 bildete der "Chef-Brandfahnder" auch einige Kollegen zu Brandfahndern aus und unterstützte mit seinem qualifizierten Fachwissen auch die angrenzenden Polizeidienststellen bei der Aufklärung und Ermittlungen bei Bränden.
In den Medien waren oft auch Hinweise über den Umgang mit feuergefährlichen Sachen zu lesen. des