Die Gemeinde Hallerndorf hat Probleme bei der Vergabe von Aufträgen: keine Gebote oder nur zu teuere sind da.
Auf die Ausschreibung der Kanalbauarbeiten in Schnaid bekam die Hallerndorfer Verwaltung zwei Angebote, von denen das günstige mit fast 395 000 Euro mehr als 150.000 Euro über der Kostenberechnung des Ingenieurbüros Sauer + Harrer lag. Das sind fast 65 Prozent, betonte Bürgermeister Torsten Gunselmann im Gemeinderat.
In diesem Fall liege kein wirtschaftliches Angebot vor, und die Ausschreibung könne somit aufgehoben werden. Dieser Meinung schlossen sich die Gemeinderäte einstimmig an. "Die Angebote haben uns doch sehr ernüchtert", konstatierte Gunselmann.
Jetzt müsse geprüft werden, wo wirklich Leitungen getauscht werden müssen und wo eventuell eine Sanierung mit Inlinern reiche. Dann könnten mit einer modifizierten Ausschreibung erneute Angebote für das Vorhaben in Schnaid eingeholt werden.
Für die Gewerke Elektro und Lüftung wurde bei der Ausschreibung der Arbeiten für die Grund- und Mittelschule kein Angebot eingereicht. Bevor jedoch die Abbrucharbeiten starten, müssen in diesem Bereich nicht nur die Strom- und Wasserleitungen, sondern auch die Lüftungsanlage ausgebaut werden.
Voraussetzungen schaffen
Daher vergaben die Gemeinderäte die Demontage der Elektroinstallationen für den Bauabschnitt 1 an die Firma Haustechnik Müller aus Schlammersdorf, die für diese Arbeiten ein Angebot in Höhe von 12 000 Euro unterbreitet hat. Mit der Demontage der Lüftungsinstallation beauftragten die Gemeinderäte die Firma Wfi aus Bischberg, die mit ihrem Preis von 11 000 Euro das günstigste Angebot unterbreitet hatten.
In Pautzfeld verlegt der Stromversorger Bayernwerk die Freileitungen am Hofwiesenweg und am Kaulberg ins Erdreich für rund 25 000Euro, beschlossen die Gemeinderäte einstimmig. Damit werden in diesem Bereich auch die alten Straßenlampen abgebaut, neue Zuleitungen verlegt und neue Straßenlampen aufgestellt.
Der Aushub aus den Maßnahmen der Dorferneuerung darf nicht einfach so abgefahren werden, sondern er muss vorher beprobt werden, erklärte Bürgermeister Torsten Gunselmann: "Da kommen wir nicht drum herum!" Diese Beprobung wird vom Ingenieurbüro Gariser, German und Piewak aus Bamberg für knapp 5000 Euro durchgeführt, beschlossen die Gemeinderäte einstimmig.