Aus Anlass des Internationalen Frauentags am 8. März erinnerten die Soroptimist-Clubs (SI) Bamberg-Kunigunde, Bamberg-Wilde Rose und Würgau-Fränkische Schweiz an die Verlegung der ersten...
Aus Anlass des Internationalen Frauentags am 8. März erinnerten die Soroptimist-Clubs (SI) Bamberg-Kunigunde, Bamberg-Wilde Rose und Würgau-Fränkische Schweiz an die Verlegung der ersten Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Bamberg . Drei der Gedenksteine wurden vom SI-Club Bamberg-Kunigunde für in der NS-Zeit ermordete Frauen gestiftet.
Sie waren der Rahmen für das Nachdenken darüber, dass vor allem Frauen und Kinder unter Kriegen und Auseinandersetzungen, unter sexualisierter Gewalt, Vertreibung, Hunger und anderen grausamen Folgen weltweit am meisten leiden.
Diese Personengruppe ist das Kernthema von SI: Die Organisation setzt sich als eines der weltweit größten Netzwerke berufstätiger Frauen für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen ein. Dafür engagieren sich in 120 Ländern rund 66.000 Mitglieder in 2900 Clubs. Als Nichtregierungsorganisation (NGO) ist SI in vielen UN-Unterorganisationen vertreten.
Die drei Clubs aus Bamberg und Umgebung machen mit regionalen Aktionen auf feministische Themen aufmerksam und sammeln mit Aktionen Spendengelder. Die Führung zum Weltfrauentag wurde von Karin Dengler-Schreiber (SI-Club Bamberg-Kunigunde) geleitet. Sie gab bei den Stolpersteinen, der Mikwe (Quartier an der Stadtmauer) sowie weiteren Gedenkstätten einen profunden Einblick in das frühere jüdische Leben in Bamberg . Die ehemalige Stadtheimatpflegerin von Bamberg berichtete umfassend und hatte Antworten auf alle Fragen der SI-Frauen.
Redakteurin Irmtraud Fenn-Nebel (SI-Club Würgau-Fränkische Schweiz) trug Informationen zum Begriff Antisemitismus , der Zunahme antisemitischer Straftaten, dem Krieg im Nahen Osten und der Macht von Demos gegen rechts bei. Diese Demonstrationswelle gilt als eine der größten deutschen in der deutschen Geschichte.
Ein Blick zurück: Die „Arisierung“ der Bamberger Wirtschaft begann 1938 nach der Pogromnacht. Das Bamberger Tageblatt titelte damals: „Bamberger Wirtschaft judenfrei“.
Nachdem die meisten jüdischen Einwohner Bambergs im Laufe der Jahre hatten emigrieren können, blieben mehr als 200 in der Stadt zurück. Mehr als 100 wurden ab Ende November 1941 in das Ghetto von Riga und nach Izbica/bei Lublin deportiert.