Die Stadt hat Norbert Kleinsorge in einer Feierstunde die Ehrenbürgerwürde verliehen. Der 82-Jährige war 40 Jahre Mitglied im Stadtrat, 14 Jahre im Verwaltu...
Die Stadt hat Norbert Kleinsorge in einer Feierstunde die Ehrenbürgerwürde verliehen. Der 82-Jährige war 40 Jahre Mitglied im Stadtrat, 14 Jahre im Verwaltungsrat des städtischen Kommunalunternehmens tätig und übt bis heute das Amt des Kirchenpflegers in der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph aus.
Bürgermeister Andreas Galster erinnerte in seiner Laudatio an Kleinsorges Tag der Vereidigung, an den 21. Oktober 1971, als Siegfried Fischer neu ins Amt des Bürgermeisters gewählt worden war. Unmittelbar nach seiner Wahl, so Galster, leitete Kleinsorge bereits den Wahlausschuss zur Wahl des Zweiten Bürgermeisters.
"Norbert Kleinsorge führt uns wieder einmal zusammen", hatte Galster an den Anfang seiner Rede gestellt, denn diese Aufgabe hatte der Ehrenbürger des Öfteren im Rat inne: "Durch seine langjährige Erfahrung, sein ausgleichendes Wesen und den Charme eines Grandsei gneurs."
Kleinsorges Anfangsjahre fallen zusammen mit dem Zusammenwachsen des heutigen Baiersdorf mit seinen Ortsteilen, insbesondere Wellerstadt, das einherging mit den ersten Baugebieten im Süden der Stadt. Zur Erinnerung an diese Zeit überreichte Galster dem Ehrenbürger eine Luftbildaufnahme von Baiersdorf aus diesen Jahren.
Als Geschenk des Städtischen Kommunalunternehmens gab es ein Bild der Josephsfigur, die die gleichnamige Kirche schmückt. Damit verbunden ist die Anekdote, dass sich Kleinsorge vehement beim Künstler, Professor Kirchner, dafür einsetzte, der Statue doch Ohren anzufügen, um das Manko in den Augen der Kirchgänger zu beseitigen.
Integrative Begabung
Kleinsorges Begabung, Menschen zu überzeugen, stellte Galster an die Spitze seiner Gedanken zum Wirken des Geehrten. "Kurz gesagt: Norbert Kleinsorge war für uns im Stadtrat Ältestenrat und Abteilung Zukunft in einer Person." Sein unternehmerisches Wissen und die Erfahrungen seines Berufslebens brachte Kleinsorge besonders in das BaiKU ein, das 2008 mit den Stadtwerken zum SKB fusionierte. Hier galt es in den Anfangsjahren vor allem, Verlustvorträge abzubauen und eine stabile Unternehmensstruktur aufzubauen.
Als "kritischer Staatsbürger und Christ" sieht sich der Ehrenbürger selber. Ganz besonders freute er sich, als er erfuhr, wie spontan sich der Stadtrat bei der Ankündigung seines Rücktritts einstimmig dafür ausgesprochen hatte, ihm die höchste Auszeichnung der Stadt anzutragen.
Schon als Student hatte sich Kleinsorge mit gesellschaftlichen Fragen befasst und kaum war er in Baiersdorf ansässig geworden, engagiert er sich in seiner Kirchengemeinde. Das brachte es mit sich, so plauderte Kleinsorge, dass bei einem Gespräch über "Preißn" er trotz seiner Herkunft als Baiersdorfer eingestuft worden sei.
Neben Galster als Stadtoberhaupt gratulierten Kleinsorge auch Ehrenbürger Michael Buschner, der sich freute, dass nun sein früherer Nachbar die gleiche Würde wie er selbst erhalten habe.
Den Dank der Kirchengemeinde übermittelte Pfarrer Matthew Killiroor.