Aus Gründen der Pietät ändert Pretzfeld die Friedhofsordnung

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In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Pretzfeld mussten sich die Räte ein weiteres Mal mit dem Friedhof auseinandersetzen. Zuerst wurde die Satzung ...

In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Pretzfeld mussten sich die Räte ein weiteres Mal mit dem Friedhof auseinandersetzen. Zuerst wurde die Satzung für alle Friedhöfe des Marktes geändert. "Das sollten wir aus Pietätsgründen tun", meinte die erste Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/ Ökologen).
Bisher war in der Satzung festgelegt, dass die Gebühren sofort nach einer Bestattung zu entrichten seien. Die Räte beschlossen, diese Frist auf einen Monat zu verlängern. Zudem informierte die Bürgermeisterin die Räte darüber, dass die alte Vereinbarung für den Friedhof Pretzfeld mit der Kirchenstiftung "nicht ganz rechtsgültig" sei. Da die Gemeinde einiges Geld in die Hand nehmen will, um den Friedhof zu sanieren, müsse erst die Grundstücksfrage geklärt werden. "Dann geben wir halt den Friedhof zurück", warf Gemeinderat Karl-Ludwig Grodd (WPA) ein. Die Klärung sei nur eine Formalie, erklärte Rose Stark.


Zapfstelle geplant

Länger diskutierten die Räte, wo in der Gemeinde eine Elektro-Zapfstelle angebracht werden könne. Der Landkreis will ein Konzept erstellen lassen, in dem derzeit eine solche Zapfstelle in Pretzfeld vorgesehen ist.
Der Vorschlag vom Landkreis war der Bahnhof. Das findet Rose Stark hingegen nicht optimal, da ein Elektroauto über einen längeren Zeitraum aufgetankt werden muss und damit den Parkplatz für die Pendler blockieren könnte. Die Bürgermeisterin schlug stattdessen den Parkplatz in Wannbach vor, da die Gäste dann während des Tankvorgangs essen oder wandern gehen könnten. Zudem würde der örtliche Wirt vielleicht Kosten übernehmen.
Nach Vorschlägen, dass die Zapfstelle beispielsweise am Friedhof oder in Oberzaunsbach stehen könnte, einigten sich die Räte auf Wannbach.
Den Bahnhof sieht Rose Strak als WLAN-Standort geradezu prädestiniert. Hierzu informierte sie die Räte über ein neues Förderprogramm, das die Hardware bezuschusst, die Gemeinde aber an einen teuren Anbieter bindet. Deshalb hat Stark noch Informationen bei einer privaten Initiative angefordert. Zur Erweiterung des Lebensmittelmarkts in Kirchehrenbach beschlossen die Räte keine Stellung abzugeben, da dies die Belange des Markts Pretzfeld nicht berührt.
Allerdings kam eine kurze Diskussion auf: Franz Stein (FW) warf ein, ob man nicht auch darangehen solle, einen Vollsortimenter nach Pretzfeld zu holen: "Vielleicht sind wir das bisher nicht richtig angegangen."


"Dann sage ich nichts mehr"

Dagegen verwehrte sich die Bürgermeisterin: Die Gemeinde habe immer wieder bei Anbietern nachgefragt.
Diese hätten Bedarfsanalysen durchgeführt, aber es sei kein Potenzial in Pretzfeld vorhanden. Dieter Güttler (SPD/Ökologen) gab an, dass vor 16 Jahren sogar ein Sondergebiet für einen Lebensmittelmarkt ausgewiesen worden sei, aber niemand sich dort niederlassen wollte. Dazu meinte Stein: "Dann sage ich da nichts mehr dazu. Da bin ich ganz anderer Meinung."
Zudem beschlossen die Räte, die Versicherungssumme der Kassenversicherung für den Markt Pretzfeld von 50 000 Euro auf eine Million Euro zu erhöhen. Die Versicherungskammer Bayern hatte eine Erhöhung empfohlen. Geschäftsführer Andreas Pfister erklärte, dass im Förder- und Zuschusswesen schnell aus geringen Fehlern große Schäden entstehen können. Aktuell gebe es in Bayern einen Fall, bei dem ein Schaden von 850 000 Euro entstanden sei.
Ferner überlässt die Gemeinde dem Musikverein Pretzfeld das Erdgeschoss des ehemaligen Schulhauses in Hagenbach.