Aufwertung für den Ortskern

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Von Grund auf soll die Scheune saniert werden. Foto: Architekturbüro Schöttner
Von Grund auf soll die Scheune saniert werden.  Foto: Architekturbüro Schöttner
So soll die Scheune aussehen. Grafik: Architekturbüro Schöttner
So soll die Scheune aussehen. Grafik: Architekturbüro Schöttner
 

In seiner jüngsten Sitzung beschäftigte sich das Gremium mit dem Projekt "Gestaltung Schallersgarten". Das Areal zwischen Flößermuseum und Friedhof in Unterrodach soll neu gestaltet werden.

Veronika Schadeck Es kommt nicht oft vor, dass über 100 Bürger in einer Gemeinderatssitzung anwesend sind. Und es ist auch selten, dass die Arbeit eines Bürgermeisters und seinem Gremium mit Applaus honoriert wird. Das war am Montagabend bei der Marktgemeinderatssitzung der Fall, als das Projekt "Gestaltung des Schallersgarten" vorgestellt wurde. Es handelt sich dabei um das Areal zwischen Flößermuseum und Friedhof in Unterrodach.

Rund zwei Millionen Euro will die Kommune in dieses Projekt investieren, das eigentlich aus drei Bausteinen besteht. Nämlich aus einem Teilabriss des Anwesens der Friedhofstraße 2, um die Sanierung und Umfunktionierung der alten Scheune zu einer Festscheune und um die Gestaltung des Gartens.

Bettina Neder vom Architekturbüro Kersten Schöttner stellte die Entwurfsplanung vor. "Es ist ein spannendes Projekt, das einen kulturellen Wandel bringen wird", meinte sie. Sie sprach von einem Schmuckstück, das ein Ort zum Feiern und zur Begegnung werden soll. Außerdem werde mit dieser Maßnahme der Ortskern aufgewertet. Sie ist überzeugt: "Der Schallersgarten wird ein Besuchermagnet werden!".

In der Scheune soll nun ein großer, abtrennbarer Raum für größere und kleinere Feierlichkeiten für Vereine und Privatpersonen geschaffen werden. Eingerichtet werden sollen eine Gastronomieküche, Kühlräume und WC-Anlagen. Ein Seitenöffnung soll zur Festwiese führen, auch soll ein Ausschank angebracht werden, so dass Feiern auch im Freien stattfinden können. Im Obergeschoss sind eine Galerie und ein Tagungsraum geplant. Von einer kleinen Brüstung aus soll das Geschehen in der Scheune mit verfolgt werden können. Eingesetzt werden alte bearbeitete Materialien, so dass die Scheune in ihrem ursprünglichen Charakter erhalten bleibt.

Bei den Außenanlagen ist unter anderem geplant, Obstbäume zu pflanzen. An einem Teil der Stützmauer sollen kleinere Sitzstreifen angebracht werden. Geplant ist zudem ein Grillpavillon. Im Ersatzneubau des Anwesens Friedhofstraße drei soll eine Lagerfläche für das Flößermuseum entstehen. Bei allen Maßnahmen wird auf Barrierefreiheit geachtet.

Kersten Schöttner betonte, dass vor allem bei der Gestaltung der Außenanlage noch Grauzonen vorhanden seien. Ideen seitens der Bürger und des Gremiums können noch eingebracht werden. Vor der Präsentation erinnerte die Bauamtsleiterin Katja Wich daran, dass der Schallersgarten schon im Jahre 2015 im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) ein Thema war. Anfang. 2017 sei neben anderen Projekten auch das Anwesen Friedhofstraße 3 für die Förderoffensive Nordostbayern angemeldet worden. Im September 2017 sei schließlich nach Gesprächen mit der Regierung von Oberfranken eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden. Schließlich gab es "grünes Licht". Förderfähig sei nun der Teilabriss und Abriss der Friedhofstraße 3, die Neugestaltung des Gartens und die Festscheune.

"Leuchtturmprojekt"

Bürgermeister Norbert Gräbner (parteilos) sprach von einem Leuchtturmprojekt, das alle Bürger auch außerhalb von Marktrodach nutzen können werden. Großes Lob bekam das Planungsbüro Schöttner: "Die haben innerhalb kurzer Zeit gute Arbeit geleistet." Ein Dank ging auch an die Regierung. Wie zu erfahren war, hat die Gemeinde erst seit Mitte September die endgültige Gewissheit, dass der Schallersgarten in den Genuss der Förderoffensive Nordostbayern kommt.

Die nächsten Schritte sind nun die Einreichung der Förderanträge bis Ende Oktober, die Sicherstellung der Finanzierung und der Bauantrag. Gräbner bezeichnete es als ein großes Glück und als eine einmalige Chance, nun in den Genuss von Fördermitteln in Höhe von 90 Prozent der förderfähigen Kosten zu kommen.