Die Rugendorfer Theatergruppe zeigt, wie es nach dem Tod von Miss Sophie aus "Dinner for one" weitergeht.
Wir sind im Jahr eins nach Miss Sophie. Nachdem die Edle ihren 90. Geburtstag zusammen mit ihren bereits verstorbenen engen Freunden Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom gefeiert hatte, ist auch sie diesen ins Nirwana nachgefolgt. Ebenso Butler James, der sich möglicherweise bei einem missglückten Versuch, den Tigerkopf zu überspringen, das Genick gebrochen hat oder aber bei der Nachfeier im Schlafgemach einem Herzinfarkt erlegen ist.
Miss Sophie hat ein Testament hinterlassen. Die Fortsetzungsgeschichte "Miss Sophies Erbe" des Silvester-Klassikers "Diner for one" studiert derzeit die Rugendorfer Theatergruppe ein.
Aufmarsch der Erbschleicher
Die Geschichte: Die Nachfahren ihrer alten Freunde hat Miss Sophie in ihrem Testament erwähnt, weshalb sie Notar Dr. Harry Ross (Manuel Rödel) zum Diner zwecks Testamentseröffnung geladen hat.
Dies sind: ? Siegfried Roy Toby (Pascal Kromholz), ein snobistischer und affektierter, schrill bunt gekleideter Modedesigner mit ausgesprochen ausgefallenen Ansprüchen an die Küche des Hauses, womit er Köchin Marlies (Sabrina Nützel) überfordert und gehörig auf die Nerven geht und den neuen Butler Paul (Franz Schnaubelt) beansprucht. ? Olivia Pommeroy (Anja Rosenberger), eine britisch zurückhaltende, ländlich-korrekter Erscheinung. ? Gilla Winterbottom, ein naiv-billiges Flittchen, das "aus lauter Liebe und Herzenswärme" einen 60 Jahre älteren Verwandten des besagten "Mister Winterbottom" geheiratet hat und diesen "mit Hingabe" und einer Portion Schludrigkeit "pflegt". ? Ludmilla Stroganoff (Jonas Gleich) und Gundula von Knorpsheim (Andrea Schuberth), wohl um ein paar Ecken legitime Nachfahren des legendären Admirals von Schneider; Ludmilla, eine aufgetakelte, als Operetten-Diva aber abgetakelte selbstverliebte, launische und arrogante Person mit ihrer Assistentin Gundula, wohl von edlem Geblüt aber ansonsten eher mittellos, was sie zu einer kratzbürstigen Gehilfin ihrer Chefin macht. Kurzum: der Abschaum von Erbschleichern, die ohne eigene Leistung einen Teil, wenn nicht sogar das gesamte Erbe erhoffen und deshalb der Ladung des Notars gefolgt sind, selbstverständlich nur, um den Willen der teueren Verstorbenen zu erfüllen. Doch das Testament erfüllt nicht so recht die Erwartungen der Erben.
Dies kann man in allen Einzelheiten allerdings erst bei den drei Aufführungen der Theatergruppe erleben. Premiere ist am 4. April.