Baiersdorf hat die Schuldenlast von 15 auf acht Millionen Euro gedrückt. Die Flutkatastrophe von 2007 wirkt immer noch nach.
Der Stadtrat Baiersdorf verabschiedete gegen die Stimme von Julia Seidel (FDP) den Haushalt 2019. Er hat im Verwaltungshaushalt ein Volumen von 16,7 Millionen Euro und im Investitionsbereich von 5,3 Millionen Euro.
Seidel begründete ihre Ablehnung damit, dass die Stadt ihre Zusage nicht einhalte, die Pro-Kopf-Verschuldung unter 1000 Euro zu drücken. Gerade in Zeiten reichlich fließender Steuern müssten Reserven gebildet werden.
Das sahen die Vertreter der anderen Fraktionen anders. Christine Lepper (CSU) wies darauf hin, dass allen Sparbemühungen durch unumgängliche Projekte wie ein neuer Kindergarten oder der Wegfall der Straßenausbaubeiträge Grenzen gesetzt würden. "Man muss dabei sehen, welche Mammutaufgaben wir seit 2007 gestemmt haben", rief sie ins Gedächtnis. Insbesondere die Schuldenlast, die nach der Flutkatastrophe aufgebaut werden musste, habe sich zwischenzeitlich fast schon halbiert.
Das Maximum, so Kämmerer Hans Hofmann, waren 15 Millionen; inzwischen ist man bei acht Millionen Euro angelangt.
Eine solche Pflichtaufgabe ist für Jan Voit (FW) der Grundschulneubau. Er setzt zum Ausgleich auf eine verbesserte Einnahmesituation, auch über den zu entwickelnden Flächennutzungsplan.
Die Zweite Bürgermeisterin Eva Ehrhardt-Odörfer (SPD) freute sich, dass sich die Anträge ihrer Fraktion im Haushalt widerspiegeln. Wegen der immer noch hohen Grundstücksnachfrage setzt sie ebenfalls auf den neuen Flächennutzungsplan, der mit "qualitativer Bürgerbeteiligung entwickelt werden" soll.
Entwicklung in der Judengasse
Ein neuer Punkt in der städtebaulichen Entwicklung ergibt sich in der Judengasse. Das Gelände der Firma Obst-Wagner wurde der Stadt zum Kauf angeboten. Schon 2000 und 2007 hat man festgelegt, dort keinen Gewerbestandort mehr zuzulassen; man plante den Abbruch und die Errichtung eines Platzes. Einstimmig beschloss der Stadtrat, an den damaligen Plänen festzuhalten.