"Auf gutem Weg, ein Hospiz mit einem ganz eigenen Charakter zu werden"

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Das Caritas-Hospiz "Lebensraum" ist ein wertvoller Baustein bei der Begleitung von schwerstkranken Menschen. 24 Mitarbeiter begleiten diese liebevoll und würdevoll auf ihrem letzten Lebensabschnitt. D...

Das Caritas-Hospiz "Lebensraum" ist ein wertvoller Baustein bei der Begleitung von schwerstkranken Menschen. 24 Mitarbeiter begleiten diese liebevoll und würdevoll auf ihrem letzten Lebensabschnitt. Der Caritasverband Coburg blickte auf das einjährige Bestehen des Hospizes "Lebensraum" mit einem Festakt zurück.

"Eine gute Atmosphäre und der Geist eines Hauses", sagte Verbandsvorsitzender Hermann Beckering, "werden maßgeblich durch Einfühlsamkeit und Professionalität von Menschen geprägt, die ein gutes Leistungsteam bilden." Mit dem Haus wolle die Caritas auch ein klares Zeichen gegen jegliche organisierte Form der Hilfe zur Selbsttötung setzen, sagte Beckering. Wer die Humanität schützen und die Freiheit des Sterbenden wahren will, müsse zugleich einen Schutzraum eröffnen, in dem umfassende palliativmedizinische Betreuung und helfende, liebende Annahme stattfinden. Dies sei mit dem Caritas-Hospiz "Lebensraum" sehr gut gelungen, sagte Beckering.

Mit Demut gelte es zurückzublicken auf die vielen Menschen, die die Idee eines Hospizes in Coburg entwickelten, sich über Jahre, ja sogar Jahrzehnte dafür einsetzten. Gemeinsam sei es ihnen gelungen, dass das Hospiz in Coburg errichtet werden konnte.

Zufrieden könne er auf die letzten zwölf Monate zurückblicken, stellte Caritas-Geschäftsführer Norbert Hartz in seiner Festrede heraus. "Wir sind auf dem guten Weg, ein Hospiz mit einem ganz eigenen Charakter zu werden." Besonders bedankte er sich beim Förderverein "Lebensraum", dem Vorstand und den Mitgliedern für ihre unermüdliche Unterstützung. Stolz könne der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Coburg darauf sein, dass ihm das Vertrauen ausgesprochen wurde und er die Trägerschaft für diese Einrichtung übernommen hat.

Von Beginn an starke Nachfrage

Das Caritas-Hospiz könne und sollte nach nur einem Jahr des Bestehens erwartungsfroh nach vorne schauen, betonte Norbert Hartz. "Wir sollten uns immer bewusst sein, dass uns Menschen im letzten Lebensabschnitt ihres Lebens anvertraut werden. Wir können dazu beitragen, dass Menschen wertvoll und in Würde bis zu ihrem Tod leben können." Ein Hospiz lebe von vielen Begegnungen, dem gemeinsamen Ringen im Sinne des Leitgedankens des Hospizes: "Den Tagen mehr Leben geben ..." Anhand von einigen Zahlen zeigte der Caritas-Geschäftsführer die Entwicklung des Hospizes in den letzten zwölf Monaten auf. Hartz stellte fest, dass das Hospiz der Caritas von Beginn an in starkem Maße nachgefragt worden und recht schnell eine ausreichende Belegung erfolgt sei: "Im Jahr 2019 hatte das Haus eine Auslastung von 96,29 Prozent. " Dies zeige auf, dass ein hoher Bedarf an Hospizplätzen auch in der Region besteht.

Die Idee eines Hospizes ist von dem Gedanken getragen, dass ein Mensch in seiner letzten Lebensphase unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten in einem Hospiz aufgenommen werden kann. Deshalb entstehen für den Gast keinerlei Kosten. Die Krankenkassen übernehmen zu 95 Prozent die Kosten des Aufenthaltes eines Gastes. Der Träger, hier der Caritasverband, hat die Verantwortung, innerhalb des vereinbarten Bedarfssatzes zu wirtschaften und zudem fünf Prozent an Eigenmitteln in jedem Jahr aufzubringen.

Unterstützt werden die hauptamtlichen Mitarbeiter von den ehrenamtlichen Hospizbegleitern vom Hospizverein Coburg, die täglich vor Ort sind, und einer Musiktherapeutin, die die Gäste im Hospiz zweimal die Woche besucht.

"Viele Stolpersteine"

Helga Schadeberg, Zweite Vorsitzende des Vereins "Lebensraum - ein Hospiz für Coburg e.V.", berichtete über die Idee, ein Hospiz in Coburg zu erschaffen. "Der Weg bis zur Entstehung war oftmals mühsam und nicht einfach", sagte Schadeberg. Trotz der vielen Stolpersteine habe der Verein "Lebensraum - ein Hospiz für Coburg e.V." immer für die Entstehung des Hospizes in Coburg gekämpft. "Wir sind sehr dankbar dafür, dass sich die Caritas als Träger des Hospizes gefunden hat", sagte Helga Schadeberg.

Simone Lahl, Leiterin des Caritas-Hospizes "Lebensraum", berichtete über einige Veranstaltungen und Angebote im Hospiz, um den Zuhörern zu vermitteln, dass in einem Hospiz selbstverständlich das normale Leben stattfindet.

Mit dem Jubiläum wurde auch zugleich die künstlerische Gestaltung des stationären Hospizes abgeschlossen. Die Künstlerin Heide Kunze-Lysek war von der Hospizleitung beauftragt worden, sechs Naturcollagen zu malen, die vom Verein "Lebensraum - ein Hospiz für Coburg e.V." als Spende im Oktober übergeben wurden.

Umrahmt wurde der Festakt musikalisch von der Musiktherapeutin Gudrun Jensch und den beiden Mitarbeiterinnen Simone Hofmann und Kirsten Blechschmidt. des