Für Schüler ist Sport nach wie vor eines der beliebtesten Schulfächer. Doch in vielen Schulen wird das Fach zeitgemäßen Ansprüchen nicht gerecht und kaum ei...
Für Schüler ist Sport nach wie vor eines der beliebtesten Schulfächer. Doch in vielen Schulen wird das Fach zeitgemäßen Ansprüchen nicht gerecht und kaum ein schwächerer Sportschüler wird in seinem Leben die Momente vergessen, in denen er als Letzter für eine Mannschaft ausgewählt wurde. Deswegen hat der Sportunterricht auch den Auftrag, möglichst alle Schüler an Bewegung, Spiel und Sport teilhaben zu lassen. Die Wallburg-Realschule
Eltmann kommt dieser Aufgabe mit einer Öffnung der Angebote und nicht ganz alltäglichen Arbeitsgemeinschaften wie Golf, Bogenschießen und Mountainbike nach - und sie kommt damit bei ihren Schülern sehr gut an.
Schon seit 2012 gibt es an der Wallburg-Realschule eine Golf-AG. Sie entsprang einer Initiative des Deutschen Golfverbandes, der mit dem Zauberwort "Abschlag Schule" Golf auch als Schulsport etablieren will.
Die Gruppe übt auf dem nahe gelegenen Golfplatz des GC Haßberge in Steinbach. Und die neue Direktorin der Realschule, Manuela Küfner, ist Golf-C-Trainerin mit Schwerpunkt Schulsport und übt den Sport selbst aktiv aus.
Jeden Mittwochnachmittag geht es nun zum Golfplatz in Steinbach. Heute sind die 14 Schüler aufgeteilt. Die Mädchen sind mit Gold-Pro Jamie Ballantyne, einem gebürtigen Schotten, auf dem Green und erhalten Tipps, wie der kleine weiße Ball am besten im Loch landet. Die Jungen haben sich an der Driving-Ranch aufgereiht mit einem ganzen Eimer gelber Bälle, die sie möglichst gleich weit schlagen sollen. Aber das ist gar nicht so leicht.
Gut für die Konzentration
Emil Thum aus Oberhaid hat die Arbeitsgemeinschaft ausgewählt, weil das auch einige Freunde taten.
"Ich hatte zu Gold bisher noch keinerlei Verbindung und habe höchstens mal Minigolf gespielt. Aber ich wollte einmal etwas Neues ausprobieren." Doch statt weit zu fliegen, rollt sein Ball nur kurz über den Rasen. Direktorin Küfner erklärt die richtige Haltung und gleich wird es besser. Thum: "Ja, man muss hier an alles denken. Wenn man nicht jeden Schritt befolgt, hat man auch keinen Erfolg." Trotzdem macht es ihm Spaß. Seine bevorzugte Sportart sei allerdings Basketball beim RSC Oberhaid.
Küfner ist überzeugt, dass auch der Golfsport eine gute Alternative für die Schüler darstellt. "Es steht fest, dass dadurch die Konzentrationsfähigkeit verbessert wird." Dass die Golf-AG erfolgreich ist, zeigt sich daran, dass aus dem Kurs immer zwei oder drei am Golf hängenbleiben und etwa am Samstag zum Jugendtraining des Clubs gehen.
Eine andere Gruppe von Schülern kommt mit Rädern und Fahrradhelmen aus ihrer Schule.
Es sind vorwiegend Buben, die sich für die Mountainbike-AG mit Lehrer Michel Thun und damit für eine Trendsportart mit hohem Spaß- und Erlebnischarakter entschieden haben. Dabei sind erst einmal Ausdauer, Geschicklichkeit und der Gleichgewichtssinn gefragt. Das Überwinden von Hindernissen, engen Kurven und kniffligen Bergaufpassagen - ohne mit dem Fuß den Boden zu berühren - ist schon eine höhere Stufe. Zum Programm gehört auch ein Ausflug zur Firma Messingschlager nach Baunach, wo man alles über die Technik des Rades erfährt. Auch geht es in das Landschulheim Rappershausen, das beste Voraussetzungen mit einer Mountainbike-Strecke bietet.
Eine weitere Gruppe trifft man in der Georg-Schäfer-Sporthalle an, wo an der Wand vor einem Netz schon zwei große Zielscheiben aufgebaut sind.
Es ist die "AG Bogenschießen" unter der Leitung von Lehrer Georg Pflaum, der Mitglied beim Bogenschützenverein in Zeil ist und einen Übungsleiterschein für diese Sportart besitzt. Immer wieder greift er korrigierend in die Arm- und Körperhaltung ein, der Erfolg wird auf der Scheibe sichtbar. Für die Sommermonate schwebt Georg Pflaum auch eine Bahn im Freien hinter dem Schulhaus vor, auf der die Schüler die Weite von 50 Metern erreichen könnten.