Asylbewerber als Schutzengel

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Rechtzeitig vor Ort: Das schnelle Eingreifen der Feuerwehren aus Haarbrücken und Neustadt verhinderte, dass ein Dachstuhl in der Bahnhofstraße komplett in Flammen aufging.
Rechtzeitig vor Ort: Das schnelle Eingreifen der Feuerwehren aus Haarbrücken und Neustadt verhinderte, dass ein Dachstuhl in der Bahnhofstraße komplett in Flammen aufging.
Mit einer Wärmebildkamera suchen Feuerwehr-Einsatzkräfte nach Glutnestern im Dachboden. Fotos: Michael Stelzner
Mit einer Wärmebildkamera suchen Feuerwehr-Einsatzkräfte nach Glutnestern im Dachboden. Fotos: Michael Stelzner
 
 

Weil der junge Mann rechtzeitig die Feuerwehr alarmierte, ging der Brand eines Dachstuhles im Hausser-Komplex in der Bahnhofstraße glimpflich aus. Die Polizei rechnet mit einem Schaden von rund 15 000 Euro.

Der Aufmerksamkeit eines 17-jährigen Asylbewerbers ist es zu verdanken, dass es in der Nacht auf Donnerstag keinen folgenschweren Brand in der Bahnhofstraße gegeben hat. Der junge Mann, Bewohner eines Hauses in der gleichen Straße, entdeckte und meldete sofort, dass aus dem Dach eines Gebäudes des ehemaligen Hausser-Komplexes Flammen schlugen. "Das hätte wirklich schlimm ausgehen können", sagt Stadtbrandinspektor Stefan Köhler am Tag nach dem Einsatz.
Gleich ein doppeltes Lob kommt deshalb von der Neustadter Polizei: "Durch die schnelle Meldung des Asylbewerbers und das professionelle Handeln der Feuerwehr blieb der Schaden verhältnismäßig gering", heißt es im Polizeibericht. Auslöser des Brandes war purer Leichtsinn: Nach ersten Ermittlungen der Polizei dürfte es achtloser Umgang mit Asche gewesen sein, der den Brand ausgelöst hat. 1#googleAds#100x100 Ein 23-jähriger Mann hatte wenige Stunden vor der Brandmeldung Asche aus dem Dachfenster geworfen. Diese dürfte den Brand ausgelöst haben.
Kurz nach 21 Uhr kam die Brand-Meldung bei der Neustadter Feuerwehr an. Ein guter Zeitpunkt, sagt Stefan Köhler, denn in den späten Nachtstunden hätte das Feuer vermutlich niemand mehr gesehen. Und das hätte katastrophale Folgen haben können, erklärt der Stadtbrandinspektor und verweist auf die Architektur der Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Hausser-Fabrik: "Viel altes und trockenes Holz im Dachstuhl." Hätte der Asylbewerber die Flammen nicht entdeckt, wäre der Dachstuhl binnen kurzer Zeit komplett in Flammen gestanden. So viel ist klar.
Sofort vor Ort, bekamen die Kernstadt-Feuerwehr sowie die Haarbrücker Aktiven das Feuer schnell unter Kontrolle. Verletzt wurde niemand, weil die Bewohner das Haus verlassen konnten. Nach drei Stunden war der Einsatz für die Feuerwehren wieder zu Ende. Der Schaden liegt nach Angaben der Polizei bei rund 15 000 Euro. stemi/bk