Anwohner dürfen ihre Hausnummern behalten

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Der Aurachtaler Gemeinderat tagt derzeit in der Schulturnhalle. Foto: vs
Der Aurachtaler Gemeinderat tagt derzeit in der Schulturnhalle. Foto: vs

Viel zu beschließen hatte der Aurachtaler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung: Vor allem die Bebauungspläne "Neundorf-Ost" und "Neundorf-West" wurden umfassend thematisiert. Die Einbeziehung der Öf...

Viel zu beschließen hatte der Aurachtaler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung: Vor allem die Bebauungspläne "Neundorf-Ost" und "Neundorf-West" wurden umfassend thematisiert. Die Einbeziehung der Öffentlichkeit und deren Einwände wurden von einer Vertreterin des Planungsbüros TB Markert vorgestellt und anschließend von den 16 Gemeinderäten und Bürgermeister Klaus Schuhmann (ÜWB) einstimmig verabschiedet.

Wenige formale Änderungen wurden in den Bebauungsplan mitaufgenommen und somit der nächste Schritt in Richtung Startschuss gegangen. Dieser ist etwa für das Frühjahr 2022 angedacht.

Für Neundorf Ost beschlossen die Gemeinderäte auf Vorschlag von Jan Heller (CSU), den Bauherren mehr Freiheit bei der Wahl der Dachform zu gewähren: Zwischen Sattel-, Zelt- und Walmdach soll gewählt werden können, und auch die Entscheidung über die Aufteilung der Vollgeschosse und Dachböden soll flexibel bleiben. Der Gemeinderat beschloss, eine maximale Firsthöhe festzulegen, um dennoch eine gewisse Einheitlichkeit zu behalten.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf die Vorstellung eines Plans für einen rund neun Hektar großen Solarenergiepark in Aurachtal. Projektentwickler Friedrich Brehm präsentierte gemeinsam mit der Firma Windwärts Energie aus Hannover ein Konzept, dass die Energiewende nach Aurachtal bringen soll. 3800 Tonnen CO2 könnten durch die Photovoltaikanlage eingespart werden, und die gewonnene Energie würde den Bürgern von Aurachtal zugutekommen. Zwei nutzbare Flächen wurden dafür bereits ausgewählt, die derzeit landwirtschaftlich genutzt werden, weshalb eine Änderung im Flächennutzungsplan unumgänglich wäre.

Zustimmung zu Solarpark

Bei der Errichtung des Solarenergieparks würde auch auf stark die Umwelt geachtet werden: Boden, Wasser, Flora und Fauna sieht die Firma Windwärts Energie als Schutzgüter an und so soll beispielsweise die Wiese, auf der die Solarpanels stehen würden, speziell mit einer Saatmischung für Insekten angesät werden. Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag mit 15:0 Stimmen zu, wobei sich Manfred Engelhardt (CSU) und Thomas Schuh (ÜWB) aufgrund von persönlicher Beteiligung enthalten mussten.

Dem Antrag der CSU/WGA-Fraktion über die Beseitigung einer Gefahrenstelle an der Fürther Straße wurde ohne Diskussion zugestimmt und die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamtes wird umgehend damit beauftragt werden.

Außerdem beantragte die CSU/WGA-Fraktion, für jedes Neugeborene in Aurachtal einen Baum zu pflanzen. Die anderen Gemeinderatsmitglieder befürworteten zwar die Idee, wollten das Projekt jedoch an den Ausschuss für soziale und kulturelle Angelegenheiten übergeben, um ihn auszuweiten. So soll zum Beispiel auch bei Goldener Hochzeit oder runden Geburtstagen ein Baum gepflanzt werden, wie André Zollhöfer (ÜWB) vorschlug. Somit wurde der Antrag erstmal abgelehnt, sehr zum Unmut der CSU/WGA-Fraktion.

Anschließend wurde erneut über die Adressierung der neu entstehenden Grundstücke im Bereich des Bebauungsplans "Ackerlänge V" verhandelt: Da dort eine Baulücke geschlossen wird, wollte man die bisherige Nummerierung der Häuser ändern, um eine fortlaufende Nummerierung zu ermöglichen, statt für die neuen Grundstücke die Buchstaben "a" bis "k" zu vergeben.

Aufgrund der Beschwerden der betroffenen Anwohner, die auf den erheblichen Aufwand der Adressänderung hinwiesen, wurde erneut abgestimmt und die fortlaufende Nummerierung mit einem Abstimmungsergebnis von 8:8 abgelehnt. Yvonne Fell (ÜWB) war aufgrund persönlicher Betroffenheit von der Abstimmung ausgeschlossen. Somit können die jetzigen Anwohner, die auch im Publikum vertreten waren, ihre Hausnummern behalten, was sogar Beifall bei den Bürgern auslöste.

Zuletzt wies Bürgermeister Klaus Schuhmann darauf hin, dass die Tempo-30-Zone in Neundorf wieder aufgehoben werden muss, da der Gemeinderat diese im Juni festgelegt hatte, obwohl Gemeinderäte kein Beschlussrecht für eine solche Zone haben. Nach drei Stunden öffentlicher Sitzung war die Stimmung zwischen den beiden Gemeinderatsfraktionen sehr angespannt und es gab noch eine kurze Diskussion über die Zusammenarbeit der beiden Fraktionen, bevor der Bürgermeister zur nicht-öffentlichen Sitzung überging.