Anwohner befürchten gewaltiges Verkehrsaufkommen

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Architekt Tino Heß (links) erläuterte die beabsichtigte Bebauung auf dem 1,5 Hektar großen Baugrundstück.
Architekt Tino Heß (links) erläuterte die beabsichtigte Bebauung auf dem 1,5 Hektar großen Baugrundstück.
Werner Reißaus

Mit dem geplanten Bau von sechs Mehrfamilienwohnhäusern mit 65 Wohneinheiten, zehn Doppelhäusern und einem Einfamilienhaus im Stadtteil Ziegelhütten sind die Anlieger nicht einverstanden. Vor allem di...

Mit dem geplanten Bau von sechs Mehrfamilienwohnhäusern mit 65 Wohneinheiten, zehn Doppelhäusern und einem Einfamilienhaus im Stadtteil Ziegelhütten sind die Anlieger nicht einverstanden. Vor allem die Erschließung des 15 000 Quadratmeter großen Baugrundstücks und das damit erhöhte Verkehrsaufkommen scheint Probleme aufzuwerfen. Dem Informationstermin, zu dem das Stadtoberhaupt eingeladen hatte, wohnten gut 60 Bürgerinnen und Bürger sowie der planende Architekt Tino Heß vom Büro juli-architekten, Kulmbach, Geschäftsführer Christian Dietz von der gleichnamigen Baugesellschaft aus Weismain und die Vertreter des Bauausschusses, des Stadtrates und der Stadtverwaltung bei. Ergebnis: Das Bauprojekt wird nochmals überarbeitet, auch mit Blick auf eine weitere Erschließungsmöglichkeit mit der Straße Am Metzdorfer Hang.

Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) erklärte, bevor neue Baugebiete ausgewiesen werden, sollen bislang unbebaute Flächen im Innenbereich einer neuen Nutzung zugeführt werden. Die Erschließung soll über den Kirchenweg und auch über die Ziegelhüttener Straße erfolgen. Für den Oberbürgermeister steht fest, dass die Sicherheit der Kinder, die in die Ziegelhüttener Schule gehen, an erster Stelle stehen muss. "Es ist auch wichtig, Wohnraum entstehen zu lassen für Familien, aber auch für Leute des gehobenen Geldbeutels."

Architekt Tino Heß sagte: "Wir sind hier aber flexibel, das heißt, je nach Bedarf und Marktlage können wir aus den zehn Doppelhäusern auch Einfamilienhäuser machen, das ist im Rahmen der Stadtplanung möglich. Wir haben auch versucht, die Erschließung räumlich zu entfernen." Die Hauptverkehrslast soll über die Ziegelhüttener Straße und das geringere Verkehrsaufkommen über den Kirchenweg erfolgen. Das ist auch, wie Architekt Tino Heß betonte, im Rahmen eines Verkehrsgutachtens untersucht worden.

Tiefgarage geplant

Für die Stellplätze der Mehrfamilienhäuser ist eine Tiefgarage vorgesehen, dabei werden auch entsprechende Schallschutzmaßnahmen berücksichtigt. Was das Verkehrsgutachten angeht, verwies eine Anliegerin auf eine schriftliche Stellung-nahme der Stadtverwaltung aus dem Jahre 2014: "Wir wollten dort oben Parkplätze errichten, und da hieß es, die Ausfahrt ist verkehrstechnisch nicht sicher. Und jetzt ist es auf einmal für 65 Wohneinheiten möglich." Ein weiterer Anlieger übte daran Kritik, dass das Verkehrsgutachten in der Corona-Pandemie eingeholt wurde.

Einem weiteren Anlieger ging es um das zusätzliche Verkehrsaufkommen im Kirchenweg und der Ziegelhüttener Straße. Auf die Frage, warum die Straße Am Metzdorfer Hang als weitere Erschließungsstraße im Verkehrsgutachten nicht berücksichtigt wurde, erhielt er keine Begründung. Geschäftsführer Christian Dietz sagte zu, die vorgebrachten Probleme mit der Verkehrserschließung in die Planung mit aufzunehmen und auch umzusetzen.

Zur Verkehrslage gab eine Anwohnerin noch zu verstehen: "Sie ist für uns sehr kritisch, denn es gibt keine Gehsteige, und die Engstelle an der Grundschule ist sehr grenzwertig. Es ist jetzt schon brenzlig, und der Verkehr nimmt immer mehr zu." Markus Zigan war der Einzige, der sich auch traute, seinen Namen zu nennen: "Ich habe nichts gegen eine Bebauung, aber gegen die Dichte der Bebauung mit sechs Mehrfamilienwohnhäusern."