Vor 50 Jahren, am 21. Juni 1970, sorgte der Absturz eines Segelflugzeugs auf dem Kronacher Kreuzberg für Entsetzen. Das Unglück ereignete sich in den späten Nachmittagsstunden. Betroffen war ein Zweis...
Vor 50 Jahren, am 21. Juni 1970, sorgte der Absturz eines Segelflugzeugs auf dem Kronacher Kreuzberg für Entsetzen. Das Unglück ereignete sich in den späten Nachmittagsstunden. Betroffen war ein Zweisitzer-Segelflugzeug vom Typ "Bergfalke". Glücklicherweise zogen sich die beiden Flieger nur leichte Verletzungen zu.
Bei einem sonntäglichen Übungsflug war in rund 60 bis 70 Meter Höhe das Schleppseil gerissen. Der Fluglehrer versuchte noch, die Maschine mit einer Kurvenführung abzufangen, doch sie bekam Bodenberührung und zerschellte. Der Schaden lag bei etwa 2000 Mark. Das Flugzeug gehörte dem Aero-Club "Frankenwald".
Weniger glimpflich verlief ein Absturz am 3. Mai 2009 auf dem Kreuzberg. Gegen 17 Uhr schmierte bei einem Startvorgang ein einsitziges Segelflugzeug vom Typ "DG 300 Elan" ab. Die 19-jährige Pilotin mit immerhin 206 Starts wurde dabei tödlich verletzt.
Lange Flugtradition
Die Kronacher blicken auf eine lange Flugtradition zurück, denn bereits 1932 nahm die Bevölkerung eine Luftfahrtveranstaltung begeistert auf. Zwei Jahre später wurde eine Luftfahrtgruppe ins Leben gerufen. Im Jahr 1950 erfolgte die Gründung des Aero-Clubs "Frankenwald Kronach".
Mit der Wiedervereinigung im November 1989 kam der große Durchbruch: Es konnten nun von Kronach aus anspruchsvolle Überlandflüge gestartet werden. Letztendlich eignet sich der Flugplatz dank seiner thermisch günstigen Lage als Ausgangspunkt für große Streckenflüge.
Der Aero-Club ist unter anderem im Besitz von drei Segelflugzeugen und einem doppelsitzigen Reise-Motorsegler. Der Verein erlebte Ende März 1953 einen ganz großen Höhepunkt. Der Grund: Das erste Segelflugzeug des Kreises Kronach, der Segelgleiter "SG 38", wurde feierlich geweiht und auf den Namen "Lucas Cranach" getauft. Der 400. Todestag des Künstlers war ein passender Anlass für die Namensgebung.
Drei Wünsche sprach Kaplan Norbert Prziylok für den Segelgleiter aus: Er möge der Ehre Gottes, der Ertüchtigung der Jugend und der Forschung dienen. "Der Menschheit höchster Traum war stets das Fliegen ...", sagte die kleine Gudrun Stanglmaier und: "Das Flugzeug, das wir heute weihen wollen, es soll ein wahrer Friedensvogel sein."