Der Höchstadter EC machte seinen ersten Platz bereits am Freitag fix. Seit gestern Abend steht fest, auf wen der bayerische Meister im Play-off-Viertelfinale trifft.
Der Höchstadter EC hat mit dem 5:2 gegen den EV Lindau bereits am Freitag Platz 1 in seiner Gruppe A der Verzahnungsrunde zwischen Eishockey-Ober- und Bayernliga perfekt gemacht. Damit sicherte sich der bayerische Meister nicht nur die bestmögliche Ausgangslage für das am kommenden Wochenende beginnende Viertelfinale, sondern zeigte sich auch absolut play-off-reif. Nebenbei bereiteten die "Cracks" ihrem Sportvorstand Jörg Schobert ein schönes Geburtstagsgeschenk.
Dem EHC Waldkraiburg gingen die Panzerechsen aus dem Weg, stattdessen treffen sie ab Freitag in bis zu sieben Duellen auf den TSV Erding, den sie in der Hauptrunde zwei Mal bezwangen.
ESC Geretsried -
Höchstadter EC 2:5
Das Gastspiel in Geretsried hatte für die Panzerechsen also nur noch statistische Bedeutung. Für Nicola Henseleit aber eine wichtige, denn der jüngste der vier HEC-Keeper gab vor nur rund 400 Zuschauern sein Debüt. Der 19-Jährige war kurz vor Ende der Hauptrunde vom Nachwuchsteam des ERC Ingolstadt an die Aisch gewechselt. Zunächst musste der Neuling drei Mal den Puck aus dem Gehäuse fischen, dann verkürzten Tomas Urban und Oleg Seibel. Nachdem Geretsried auf 4:2 erhöht hatte, stellten Seibel und Kapitän Martin Vojcak den Ausgleich her.
Im dritten Drittel ging der ESC wieder in Führung, ehe Ondrej Nedved und Thilo Grau für die erstmalige Gästeführung sorgten. Doch die um Platz 3 kämpfenden "Riverrats" gaben noch nicht auf - 6:6, Verlängerung. Da dort in einer torreichen Partie keine Treffer mehr fielen, ging es ins Penalty-Schießen. Dort setzte sich der bayerische Meister durch.
rup
Höchstadter EC -
EV Lindau 5:2
Fünf Minuten lang sah es so aus, als müssten sich die Alligators ganz warm anziehen. Bezeichnend das erste Powerplay des HEC, bei dem es nicht den Anschein hatte, als hätte Lindau einen Mann weniger auf dem Eis. Doch kurz vor Ablauf der Überzahl gelang eine Aktion. Mit etwas Glück lag die Scheibe vor dem Lindauer Tor frei, Markus Babinsky traf zum 1:0 (5.).
Das zeigte Wirkung beim Oberligisten, der in der Folge keinen Zugriff mehr hatte. Die Hausherren kombinierten sich plötzlich munter durch die gegnerischen Reihen, zeigten Spielzüge wie selten zuvor in dieser Saison und belohnten sich durch einen Doppelschlag: Michal Petrak brachte die Scheibe links neben das Tor, wo Vitalij Aab im Fallen die Übersicht behielt und aus spitzem Winkel wuchtig rechts oben traf (12.). Keine Minute später legte sich André Lenk nach Pass von Grau einen Lindauer Verteidiger zurecht und setzte mit einem Tunnel seinen Bruder Lukas in Szene, der das 3:0 markierte (13.).
Die Gäste versuchten, sich zu befreien, bekamen aber nur einige Sekunden zum Durchschnaufen, ehe Petrak, Aab und Babinsky Lindaus Goalie Zabolotny wieder unter Beschuss nahmen. Auf der anderen Seite bekam der EV noch eine Chance, als der Puck zwischen Torwart Carsten Metz und Vojcak durchrutschte und Sascha Paul ihn nur noch ins leere Tor abtropfen lassen musste (20.).
Schneller Anschlusstreffer
Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken startete Lindau mit Schwung ins zweite Drittel. Kaum 40 Sekunden hatte die Uhr heruntergezählt, da erzielte Smith nach Pass von Mlynek den Anschlusstreffer (21.). In der Folge behielten die "Islanders" das Heft in der Hand. Phasenweise kam der HEC nicht aus dem eigenen Drittel und hatte mehrmals Dusel, dass der Ausgleich nicht fiel. In den seltenen Momenten der Entlastung blitzten Spielwitz und Variantenreichtum durch: Die frechen Lenk-Brüder sowie der hie und da wie entfesselt agierende Petrak sorgten für Betrieb, Seibel konnte bei einem Unterzahl-Konter nur regelwidrig gestoppt werden. Seine Finte im Penalty gelang jedoch nicht, Zabolotny riss die Schlägerhand rechtzeitig nach oben (37.).
Das Schlussdrittel begann erneut mit einer Drangphase der Gäste, die im Powerplay allerdings ideenlos wirkten. Ganz anders der HEC, zwei Minuten später: In Überzahl versuchten es die Hausherren zwei Mal aus der Distanz, ehe Grau eine Aktion wie beim 3:0 initiierte und den Puck mit Hilfe gegnerischer Schienbeine zu Lukas Lenk durchsteckte, der auf 4:2 erhöhte (45.). Die Lindauer suchten nach einer Antwort und kamen erneut in eine Überzahl-Situation, hatten für wenige Sekunden sogar zwei Mann mehr auf dem Eis. Doch die Alligators hielten sich schadlos, auch weil Metz zwar nicht immer souverän, aber reaktionsschnell einige Schüsse entschärfte.
Dass der EVL seine Möglichkeiten nicht nutzte, rächte sich prompt, als Babinsky die Scheibe mit Wucht ins Zentrum brachte, wo Aab zwar an Zabolotny scheiterte, der Abpraller aber direkt vor Urbans Schläger landete, der den Oberligisten mit dem Treffer zum 5:2 vollends schockte (51.). Damit war die Partie eigentlich gelaufen. Höchstadt war bemüht, Zeit von der Uhr zu nehmen, Lindau machte nicht den Eindruck, noch einmal zur Aufholjagd zu blasen. Stattdessen wurden noch ein paar Schlägereien vom Zaun gebrochen, die die bis dato sehr faire Partie etwas trübten.
johö