Friederike Stark Eigentlich waren sich alle einig, als Guntram Ulsamer, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, vor den versammelten Bauhofleitern ...
Friederike Stark
Eigentlich waren sich alle einig, als Guntram Ulsamer, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, vor den versammelten Bauhofleitern des Landkreises bei einem Treffen in Theres sprach. Ja, alle wollen schöne Grünflächen - bunt, hübsch und gut gepflegt. Ja, die Bäume brauchen genug Bodenfläche, um wachsen zu können. Ja, die richtige Baum- und Gehölzpflege ist aus ästhetischer Sicht, aber auch aus Gründen der Verkehrssicherheit wichtig.
Realität sieht anders aus
Doch alle waren sich auch darüber im Klaren, dass die Realität oft anders aussieht. Ausgewählte Bilder von Ulsamer mit negativen Beispielen aus dem ganzen Landkreis fassten die Schwächen noch mal zusammen: "Der Rückschnitt vieler Bäume wirkt oft willkürlich", beklagte Ulsamer. Die Bäume würden nicht mehr ästhetisch ansprechend aussehen ("was man als Gemeinde sicher nicht möchte") und es würde ein falsches Wachstum der Bäume begünstigen. "Ein falscher Rückschnitt kann dazu führen, dass der Baum so austreibt, dass er im nächsten Jahr noch viel mehr Arbeit macht, da er die Verkehrssicherheit beeinträchtigt", mahnte Ulsamer.
Die Bauleiter stimmten Ulsamer in jedem Punkt zu - eigentlich. Denn nicht immer seien schließlich Mitarbeiter der Bauhöfe am Werk gewesen. Matthias Schneider (CSU), Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Theres, merkte etwa an: "Hier schneiden ja auch manche Bürger einfach drauflos." Eine Anmerkung, die Guntram Ulsamer kopfschüttelnd mit dem Wort "Unding" kommentierte. "Es kann doch nicht sein, dass jeder einfach die Pflanzen stutzt, wie er will", rügte er.
Falsche Planung
Ein anderer Einwand kam aus den Reihen der Bauhofleiter: "Bei Neubaugebieten planen die Architekten schon mit den falschen Bäumen und wir dürfen das dann ausbaden." Außerdem, so wünschten es sich einige der Bauhofleiter, könnten auch die Obst- und Gartenbauvereine den Bauhof bei der Pflege der Grünflächen mehr unterstützen.
Schließlich sei das "Ulsamer-System" sicher richtig, sagte einer der Bauhofleiter. Doch nicht immer könne man das auch umsetzen. Fehle es doch an Zeit, Geld und geschultem Personal. "Es haben schließlich längst nicht alle Bauhöfe eigene Landschaftsgärtner", hieß es aus den Reihen der Bauhofleiter.
Trotz all dieser Umstände gibt es aus Sicht Ulsamers auch viele gute Bespiele im Landkreis. Dabei nannte er etwa die Bepflanzung am "Strasser Kreisel" in Ebern beispielhaft. Auch der Eberner Bauhofleiter Christian Raehe ist zufrieden mit dem Kreisel: "Die Bepflanzung dort ist super, da sie recht arbeitsarm ist und schön aussieht."
Unterstützung angeboten
Guntram Ulsamer betonte, dass er jederzeit für Fragen bereitsteht. "Wir haben alle Informationen und Broschüren im Landratsamt und ich helfe gerne weiter", sagt er verbindlich.