von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner Adelsdorf — Im zu überarbeitenden Adelsdorfer Flächennutzungsplan möchte die Fraktion der CSU und des Bürgerblocks ein Sondergebiet Senior...
von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner
Adelsdorf — Im zu überarbeitenden Adelsdorfer Flächennutzungsplan möchte die Fraktion der CSU und des Bürgerblocks ein Sondergebiet Senioren- und Gesundheitszentrum, insbesondere für betreutes Wohnen, ausweisen. Man möchte so die ortsnahe Versorgung von Pflegebedürftigen auf längere Zeit gewährleisten. Über die konkrete Fläche will man bei der Beratung des Flächennutzungsplans diskutieren.
"Das ist ein zukunftsorientierter Antrag", sagte Günter Münch, der Fraktionssprecher der Freien Wähler. Ebenso plädierte Jörg Bubel für die SPD und Michael Auer für die Grünen. Bürgermeister Karsten Fischkal hält das für ein Thema für die Bürgerworkshops.
Die Grünen wollen zwei potenzielle Gewerbeflächen nicht in den neuen Flächennutzungsplan aufgenommen haben.
Es handelt sich zum einen um ein Areal an der Ostgrenze der Gemeindefläche, eine sogenannte Solitärlage. Die andere Fläche liegt an der B 470 etwas östlich von Wiesendorf und wäre größer als die Fläche des Ortsteils. Der Grund für die Ablehnung der Grünen ist die Erhaltung der Landschaft um Adelsdorf als Naherholungsraum. Zudem befänden sich weite Teile der Flächen in Privathand. Auch die Regierung von Mittelfranken stehe diesen Flächen kritisch gegenüber.
Hans Mönius (CSU) dagegen betonte: "Das Gespräch in Ansbach bei der Regierung war nur Momentaufnahme. Wir vergeben uns nichts, solange keine Fläche spruchreif ist." Für ihn ist der Aspekt Arbeitsplätze vor Ort ausschlaggebend, was Sabina König nach den bisherigen Ansiedlungen von Lagerhallen und Abstellflächen bezweifelt.
Günter Münch (FW) sieht auch bei der östlichen Fläche eine Zersiedelung der
Landschaft. Man solle sich auf die Fortsetzung des bisherigen Gewerbegebiets nach Osten konzentrieren. Wegen des Lärmschutzes zum Läusberg sollte hierfür eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorgenommen werden. Jörg Bubel (SPD) stimmte dem zu, ihm fehlen aber die Grundlagen für diese Berechnung; nur die Kosten könne man heute feststellen. "Wir können aber feststellen, wie viel wir mindestens einnehmen müssen, um nicht draufzuzahlen", erläuterte dazu Bürgermeister Karsten Fischkal (FW).
Hingegen möchte Norbert Birkner (FW) ohne Not nichts vergeben und lieber alles offenlassen. Als Vergleich verwies er auf die Entwicklung Höchstadts Richtung Medbacher Mühle. Michael Auer wies auf die Gewichtung Wohn- zu Gewerbestandort hin: "Heute hat Adelsdorf nur noch 47 Prozent der Gewerbesteuer von 2001; insgesamt bringt sie nur 23 Prozent der kommunalen Einnahmen.
Warum dann durch ein Gewerbegebiet gehen müssen, um in der Landschaft spazieren zu gehen?" Fischkal erinnerte, dass im Verhältnis 70 zu 30 Wohn- und Gewerbeflächen geplant sind.
Paul Sänger sieht noch viele freie Flächen im vorhandenen Gewerbegebiet und zweifelt an der Rendite einer neuerlichen Ausweisung. Bubel möchte es beschränken auf Flächen für örtliche Handwerker. "In verträglichem Rahmen." Auer wies noch darauf hin, dass meist Tauschflächen benötigt werden, damit Privatpersonen verkaufen wollen. Ulrich Günther (CSU) bat, längerfristig zu denken. Jetzt gebe es fast keine Verkaufswilligen. Der Gemeinderat entschied sich mit zehn zu neun Stimmen für den Grünen-Antrag. Einstimmig wurde der technische Bauamtsleiter Thomas Wolff mit der Wirtschaftlichkeitsberechnung beauftragt.