von unserem Redaktionsmitglied Corinna Igler Huch, eine Nummer auf dem Display, die ich nicht kenne. Oh, wer weiß, vielleicht wieder so ein Abzock-Anruf. Da geh ich doch besser ma...
von unserem Redaktionsmitglied
Corinna Igler
Huch, eine Nummer auf dem Display, die ich nicht kenne. Oh, wer weiß, vielleicht wieder so ein Abzock-Anruf. Da geh ich doch besser mal nicht ran. Sind Sie auch vorsichtig geworden, was Anrufe angeht, bei denen Sie die Nummer nicht kennen? Ich schon. Am Wochenende war es bei mir mal wieder so weit. 4.22 Uhr in der Nacht zum Sonntag: Mein Handy klingelt mich aus dem Schlaf. Die Nummer kenne ich nicht, also lasse ich es klingeln. Beim Aufstehen will ich doch nochmal nachschauen, welcher feierlustige Bekannte denn vielleicht meinte, mich auf dem Heimweg vom Heimatfest oder von der Kulmbacher Bierwoche unbedingt erreichen zu müssen. Ich höre also meine Mailbox ab. Was ich dann höre, hatte ich nicht erwartet: Es ist die Stimme einer Frau. Sie klingt älter und sagt ziemlich leidend, dass sie Hilfe braucht. Schnellstmöglich. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Schließlich hört und liest man ja die wildesten Sachen, wenn es um Anrufe von Trickbetrügern etc. geht. Aber was, wenn die Frau wirklich in einer Notlage ist? Mich lässt der Anruf nicht los. Was tun? Die Vorwahl der Nummer gehört zu Hannover. Ich wende mich also dort an die Polizei und erzähle dem Beamten von dem Anruf mitten in der Nacht. "Nein, ich kenne niemanden in Hannover", versichere ich ihm und nenne ihm die Nummer, von der ich den nächtlichen Anruf bekommen habe. Der Mann ruft mich kurz darauf zurück. Bei der Anruferin handelte es sich um eine 80-jährige Frau, an Demenz erkrankt. Sie hat ihren Sohn anrufen wollen, weil sie aus dem Bett gefallen war. Und dessen Nummer ist wohl ähnlich wie meine.
Das Fazit der Geschichte: Nicht immer steckt hinter einem Anruf eine Abzocke! Vielleicht sind wir durch all die Nachrichten schon zu misstrauisch.