Am Freitagnachmittag konnte im Kronacher Rathaus der 400. Förderbescheid der Bayerischen Staatsregierung für Niederlassungen für Ärzte in ländlichen Räumen ...
Am Freitagnachmittag konnte im Kronacher Rathaus der 400. Förderbescheid der Bayerischen Staatsregierung für Niederlassungen für Ärzte in ländlichen Räumen übergeben werden. Dieser ging an die Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Nicole Schilling.
"Gut angelegtes Geld"
Die Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml (CSU), gratulierte Nicole Schilling zu ihrer Entscheidung, die Praxis von Maria-Theresia Lohneiß in
Kronach zu übernehmen. Sie trage dazu bei, die fachärztliche Versorgung in der Region zu verbessern. Nicole Schilling erhält mit diesem Förderbescheid 60 000 Euro als Zuschuss für ihre Praxisgründung. Für Melanie Huml ist dies ein "gut angelegtes Geld" Die Gesundheitsministerin erinnerte an das Jahr 2012. Damals sei das Niederlassungsförderprogramm für den ländlichen Raum ein Novum gewesen. Etwas Vergleichbares habe es bis dahin nicht gegeben. Ursprünglich galt dies nur für Hausärzte.Damals hätten sie beobachtet, wie der Altersdurchschnitt der Ärzte ansteigt und gerade Praxen in ländlichen Räumen wegen Nachfolgeregelungen Schwierigkeiten haben.
Auch wenn nach dem Gesetz die Kassenärztliche Vereinigung für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung zuständig sei: "Die Politik könne nicht nur daneben stehen, sie muss handeln!" Das Förderprogramm sei im Laufe der Zeit auf Arztgruppen der allgemeinen fachärztlichen Versorgung, wie eben Frauenärzte, Kinderärzte, HNO-Ärzte ausgeweitet worden.
Baumgärtner: Riesenerfolg
Zwar sei die Altersstruktur in diesem Bereich etwas günstiger, doch "auch hier können wir die Dinge nicht einfach laufen lassen"! 38 Millionen Euro habe die Staatsregierung für die Förderung von Niederlassungen für Ärzte bereitgestellt. Jetzt fünf Jahre später könne man sagen: "Es hat sich gelohnt!" 400 Ärzte mehr für die Menschen in den ländlichen Regionen Bayerns. Weiterhin sprach Huml vom "innovativen medizinischen Versorgungskonzept". Bei dem Modell gehe es darum, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Denn mittlerweile sei die Mehrzahl der Medizinstudierenden weiblich. "Wir wollen Ihren Start so angenehm als möglich machen", so CSU-MdL Jürgen Baumgärtner. Er wies darauf hin, dass der Förderbescheid im Landkreis bereits achtmal übergeben worden ist. "Das ist ein Riesenerfolg". Er sprach von der Landarztquote und deren Bedeutung, nämlich jungen Menschen mit einem "schlechteren Abitur" ein Medizinstudium zu ermöglichen. Für ihn sei es wichtig, Medizinstudenten aus der Region für die Region zu gewinnen. Dass sich Nicole Schilling mit ihrer Frauenarztpraxis für die Region entschieden hat, darüber freute sich auch Landrat Klaus Löffler.
red