Die Stadt Baiersdorf ist für viele als Wohnsitz interessant. Derzeit laufen im Kernort drei größere Wohnbauvorhaben. Die Kommune selbst hat ein Bebauungsplanverfahren für das Gebie...
Die Stadt Baiersdorf ist für viele als Wohnsitz interessant. Derzeit laufen im Kernort drei größere Wohnbauvorhaben. Die Kommune selbst hat ein Bebauungsplanverfahren für das Gebiet Bergstraße-Nord im Ortsteil Igelsdorf auf den Weg gebracht. Dort sollen auf 1,7 Hektar Fläche ungefähr 30 kleine Einfamilienhäuser entstehen.
Ab kommendem Montag liegt der Planentwurf im Bauamt öffentlich aus. Zeitgleich wurden die Träger öffentlicher Belange aufgefordert, ihre Stellungnahmen abzugeben. Bewohner umliegender Straßenzüge haben Bedenken wegen dieses Baugebiets, insbesondere dass es sich um ein hochwassergefährdetes Areal handeln könnte.
Eine alte Idee
"Wir greifen bei diesem Baugebiet auf alte Pläne der Gemeinde Langensendelbach zurück", erklärte dazu Bürgermeister Andreas Galster (CSU). Schon im Jahre 1964 hatte Langensendelbach, zu dem damals Igelsdorf gehörte, die Siedlung um die Bergstraße geschaffen.
Als Erweiterung war schon seinerzeit das heutige Gebiet Bergstraße-Nord vorgesehen. Die Stadt Baiersdorf hat das Gelände von einer Erbengemeinschaft und einer weiteren Privatperson erworben. Der Kaufpreis soll 1,7 Millionen Euro betragen haben. "Ich habe diese alten Pläne bei der Vorstellung des Vorhabens den Igelsdorfern vorgelegt. Diese bestätigten, dass man damals den Raum auswählte, weil die Flächen oberhalb einer Geländekante liegen und dadurch außerhalb des Überschwemmungsraums des Schlangenbachs liegen", erläuterte Galster sein Vorgehen.
Alte Igelsdorfer hätten ihm zudem bestätigt, dass bei der Sturzflut im Jahr 2007 die zu beplanende Fläche nicht überschwemmt gewesen sei.
Es gibt allerdings auch ein Gutachten zu diesen Flächen. Die besorgten Bürger lesen daraus, dass die Fläche nicht bebaubar ist. Dem widerspricht Galster: "Wenn dem so wäre, müsste die Stadt dafür haften. Dieses Risiko können wir bei einem Vorhaben nicht eingehen."
Die Träger öffentlicher Belange werden nun alle Aspekte der Planung beleuchten und auf mögliche Gefahrenpunkte hinweisen. Besonders besorgt ist Wolfgang Merkel, der in einer benachbarten Straße wohnt, wegen einer möglichen Überlastung der Kanalisation. Das von der Stadt beauftragte Planungsbüro hat für das neue Baugebiet ein Trennsystem vorgesehen.
Mithilfe eines Ventils
Nur das Schmutzwasser wird der Kanalisation zugeführt. Das Regenwasser soll in ein Auffangbecken geleitet werden und dort entweder versickern oder kontrolliert an den Schlangenbach abgegeben werden.
Der Baiersdorfer Bürgermeister hatte Merkel zu einer Besprechung mit den Planern ins Rathaus eingeladen. Dort ist auch zur Sprache gekommen, dass Merkel in seinem Haus ein Rückstauproblem hat. Das aber ist laut Galster allerdings durch ein Rückstauventil zu beseitigen.