Fürth-Star Caligiuri: Notfalls Bälle nach vorne schlagen

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Der Fürther Kapitän Marco Caligiuri (rechts) Foto: David Ebener, dpa
Der Fürther Kapitän Marco Caligiuri (rechts)  Foto: David Ebener, dpa

Greuther Fürth will den Anschluss an die Aufstiegsplätze nicht verlieren. Dafür sollen die Kleeblätter ruhig auch mal auf schöne Kombinationen verzichten. Kapitän Marco Caligiuri setzt vor dem Heimspiel gegen Bielefeld auf bewährte Rezepte, wie sein Team zum Erfolg kommen soll.

Am Freitagabend kommt nicht nur Arminia Bielefeld nach Franken, mit ihr kehren auch zwei Spieler zurück, die das Stadion dort noch bestens kennen. Bielefelds Torwart ist Wolfgang Hesl, der zur laufenden Saison vom Kleeblatt zu den Ostwestfalen wechselte. Auch Christopher Nöthe trug vier Jahre lang das Kleeblatt auf der Brust. Bis 2013 lief der Stürmer in 98 Liga- und Pokalspielen für die Spielvereinigung auf und erzielte dabei 34 Tore.

Für die Fürther geht es ab 18.30 Uhr um viel. Mit 20 Punkten liegt das Team auf Platz sechs und möchte Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen halten. Außerdem gilt es, vor den heimischen Fans die unnötige Niederlage gegen Düsseldorf von vergangener Woche vergessen zu machen.

Da kommt es vor allem auf eine stabile Abwehr an. Kleeblatt-Kapitän und Innenverteidiger Marco Caligiuri (31) gibt klar die Richtung für seine Mannschaft vor: "Wir müssen vorne wie hinten effektiv sein. Die Arminia hat auswärts erst ein Spiel verloren und agiert sehr kompakt. Da musst du hinten hellwach sein und vorne die Chancen, die sich dir bieten, eiskalt nutzen. Positiv in dieser Saison ist ja auch, dass wir in jedem Spiel unsere Chancen haben."


Caligiuri nimmt gesamtes Team in die Pflicht

Caligiuri nimmt aber nicht nur die Abwehr in die Pflicht: "Wir müssen als gesamtes Team besser gegen den Ball arbeiten. Wir gewinnen in jedem Spiel mehr Zweikämpfe, jetzt müssen wir auch dazu finden, dass wir die entscheidenden gewinnen. Das ist ein Prozess. In Düsseldorf haben wir beispielsweise zu viele Ecken zugelassen. Irgendwann rutscht dann eben einer auch durch. Da müssen wir uns noch entwickeln."

Vor allem muss Greuther Fürth abgeklärter spielen, notfalls auch mit nicht so attraktiven Mitteln, fordert der 1,80 Meter große Abwehr-Recke: "Wir wollen grundsätzlich Fußball spielen und uns nach Möglichkeit auch spielerisch befreien. Manchmal braucht es aber auch einfach nur den lang geschlagenen Ball nach vorne. Da merkt man sicherlich auch, dass wir größtenteils eben noch eine junge Mannschaft sind, weil diese Einschätzung, wann muss ich löschen, mit der Erfahrung leichter fällt."

Trotz der Rückschläge wie etwa gegen Freiburg oder Bochum fühlt sich Caligiuri wohl in Franken, hat daher auch seinen Vertrag verlängert.

"Wir haben ein super Klima innerhalb des Vereins. Der Umgang hier ist außergewöhnlich und im Profifußball sicherlich was einzigartiges in Deutschland. Darauf kann der Verein stolz sein", lobt er.


Sukalo fällt aus

Für das Spiel gegen Bielefeld muss aber Kleeblatt-Trainer Stefan Ruthenbeck die Mannschaft umbauen. Grund: Goran Sukalo fällt vorerst aus. Der 34-jährige defensive Mittelfeldspieler hat sich gegen Düsseldorf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Ruthenbeck ist vorgewarnt: "Bielefeld ist gut drauf und verteidigt auch gut." Für den Trainer ist klar, dass es ein schweres Spiel für seine Fürther wird und fordert, dass seine Mannschaft "alles in die Waagschale werfen muss, um zu punkten".

Das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften liegt übrigens noch gar nicht so lange zurück. Fast auf den Tag genau vor 17 Jahren - am 8. November 1998 - trafen beide Kontrahenten im Ronhof aufeinander. Damals siegte das Kleeblatt mit 2:0. Inzwischen stehen weitere fünf Erfolge, drei Remis und acht Niederlagen für die Spielvereinigung zu Buche. Das kommende Duell ist das insgesamt achte Aufeinandertreffen beider Vereine in Fürth, wo bislang vier Siege fürs Kleeblatt drei Arminia-Siegen gegenüberstehen.