Die hohen Flüchtlingszahlen halten die Städte und Landkreise weiter auf Trab. Im Raum Fürth wurde zur Unterbringung von Asylsuchenden jetzt ein weiteres Mal eine Immobilie angemietet.
Das Thema Migration zieht seit Jahren heftige Kontroversen nach sich. Vor allem für die Kommunen hat die anhaltende Flüchtlingsbewegung spürbare Konsequenzen: Die hohen Zahlen an Asylbewerbern führen vielerorts zu einer extremen Auslastung der Unterbringungsmöglichkeiten. In Bamberg sorgt das dortige Ankerzentrum regelmäßig für Unmut. Sollte die Sammelunterkunft wie vorgesehen 2025 schließen, sind laut Stadtangaben rund 800 Geflüchtete dezentral unterzubringen. Aus Sicht der rot-grünen Stadtspitze kommen gleich drei Gebiete hierfür allerdings nicht infrage. Von der CSU kommt bezüglich der vorgeschlagenen alternativen Unterbringungskonzepte derweil heftiger Gegenwind.
Für das Nürnberger Land wurden im vergangenen Sommer unterdessen gleich vier neue Asylunterkünfte angekündigt. Auch im Raum Fürth werden die Kapazitäten entsprechend ausgebaut. Erst Mitte November gab der Landkreis bekannt, Wohnraum zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet zu haben. In der Gemeinde Seukendorf sollen demnach bis zu 28 Flüchtlinge mit "klarer Integrationsperspektive" unterkommen. Jetzt machte die Behörde die Bereitstellung einer weiteren Immobilie im Landkreis Fürth publik.
Neuer Wohnraum für Asylbewerber in Cadolzburg: Landratsamt erklärt Maßnahme
Für die Unterbringung von Geflüchteten hat der Landkreis Fürth nun in einem Gewerbeobjekt in Cadolzburg Wohnraum angemietet. Die Belegung "mit maximal 48 Personen" ist ab der Kalenderwoche 49 vorgesehen, sprich ab dem 2. Dezember. Als "niederschwelliger Ansprechpartner" für Bewohner und Anwohner stehen demnach die Mitarbeiter der Unterkunftsverwaltung im Landratsamt zur Verfügung.
"Flankiert wird die Betreuung von zwei hauptamtlichen Integrationslotsen im Landratsamt, die gegebenenfalls ehrenamtliche Helfer vor Ort unterstützen sowie einer professionellen Flüchtlings- und Integrationsberatung durch die Caritas, die im Auftrag des Landkreises Anfang dieses Jahres startete", teilt das Landratsamt Fürth im Vorfeld mit. Aufgrund des "unverändert anhaltenden Zustroms" von geflüchteten Menschen in die Ankereinrichtung in Zirndorf müssten alle Landkreise und kreisfreien Städte ihre Kapazitäten für die Unterbringung geflüchteter Menschen auch weiterhin ausbauen, konstatiert die Behörde. Die Verteilung übernimmt dabei die Regierung von Mittelfranken.
Die Anmietung erfolgt durch das staatliche Landratsamt, die Kosten werden vom Freistaat Bayern getragen. "Höchste Priorität hat für den Landkreis Fürth nach wie vor, eine Belegung von Sporthallen für die Unterbringung Geflüchteter zu vermeiden", heißt es vonseiten des Landratsamts Fürth mit Blick auf die Beherbergung von Asylbewerbern abschließend. Mehr Nachrichten aus Fürth und Umgebung gibt es in unserem Lokalressort.