Sollte das Ankerzentrum wie vorgesehen schließen, sind in Bamberg laut Stadt rund 800 Geflüchtete unterzubringen. Doch wohin mit den Menschen? Aus Sicht der Stadtspitze kommen gleich drei Gebiete hierfür nicht infrage.
Das Thema Ankerzentrum birgt in Bamberg großes Konfliktpotenzial. Vor allem die Anwohner im Umfeld leiden oftmals. Die Unterkunft stelle eine "gewaltige Belastungsprobe für die Menschen im Umfeld und die gesamte Stadtgesellschaft" dar, betonte die Stadtspitze unlängst. Wie inFranken.de wiederholt berichtete, pochen die politischen Entscheidungsträger in Bamberg darauf, dass das Ankerzentrum - wie vorgesehen - spätestens zum 31. Dezember 2025 schließen soll. Die Stadt nimmt diesbezüglich die Söder-Regierung in die Pflicht.
Doch was passiert mit Asylbewerbern, wenn es tatsächlich kein Ankerzentrum mehr vor Ort gibt? Aus dem Rathaus kommt nun ein erster Vorschlag für eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten im gesamten Stadtgebiet. Drei bestimmte Standorte in Bamberg sind aus Sicht von Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grüne) für die Zuteilung gleichwohl nicht ratsam.
Stadtspitze macht Vorschlag für dezentrale Unterbringung von Geflüchteten in ganz Bamberg
Seit 2018 dient die "ANKER-Einrichtung Oberfranken" (AEO) - so die offizielle Bezeichnung - als erste Anlaufstelle für Asylsuchende in Oberfranken. Ins Leben gerufen wurde die Einrichtung bereits drei Jahre früher - ursprünglich fungierte das Areal auf dem früheren US-Gelände als sogenannte Aufnahme- und Rückführungseinrichtung. Das für spätestens Ende 2025 vereinbarte Ankerzentrum-Aus wird von der Staatsregierung derweil immer wieder infrage gestellt. So erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) etwa schon vor mehr als drei Jahren, dass die Auflösung zum genannten Zeitpunkt für ihn nicht in Stein gemeißelt sei.
Dieser sich wiederholende Umstand wurde in der vergangenen Woche sogar in einem TV-Beitrag des BR-Magazins "quer" aufgegriffen. "Womöglich war das Versprechen der Landesregierung nichts wert", hielt Moderator Christoph Süß dort mit Blick auf die unsichere Schließung des Quartiers fest. Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) fordert indessen abermals eine gerechte Verteilung von Asylbewerbern in der Domstadt. Die Stadtspitze unterbreitete jetzt einen ersten Vorschlag für eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten im gesamten Stadtgebiet.
"Wenn der Freistaat zu seinem Wort steht und das Ankerzentrum Ende 2025 schließt, hat die Stadt Bamberg genügend Kapazitäten, um die nach den Vorgaben des Königsteiner Schlüssels dann zugewiesenen Flüchtlinge zu versorgen", schildert die Stadt in einer aktuellen Pressemeldung. "Wir schlagen 26 eigene und stiftische Flächen im ganzen Stadtgebiet vor, um eine dezentrale Unterbringung zu ermöglichen", erklärte OB Starke demnach am vergangenen Freitagnachmittag (15. November 2024) im Spiegelsaal der Harmonie. Die jeweiligen Standorte seien den Vertretern der Bürgervereine und der Stadtratsfraktionen von der Stadtspitze vorgestellt worden, berichtet die Stadt.
Stadt rät von Flüchtlingsunterbringung in Volkspark, Bamberg-Ost und Gereuth/Bamberg-Süd ab
In diesem Zuge habe der Oberbürgermeister erneut deutlich gemacht, dass auch nach der Auflösung des Ankerzentrums rund 1000 geflüchtete Personen in Bamberg untergebracht werden müssten. Bei diesem Vorschlag der Flächen habe die Verteilungsgerechtigkeit eine entscheidende Rolle gespielt. "Das Ankerzentrum hat in den vergangenen neun Jahren Bamberg-Ost außergewöhnlich belastet", wird Starke in der Verlautbarung zitiert. "Wenn wir anstelle einer zentralen Erstaufnahme in Zukunft eine dezentrale Unterbringungsstruktur haben wollen, dann müssen alle die Herausforderungen schultern", so der SPD-Politiker.
Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp verweist derweil auf mehrere Standorte, die aus Sicht der Stadt für eine entsprechende Bewerbung von Flüchtlingen nicht zweckdienlich sind. "Aus sozialplanerischer Sicht empfehlen wir, die Sozialräume Volkspark, Bamberg-Ost und Gereuth/Bamberg-Süd nicht zu berücksichtigen", wird der Grünen-Politiker in der Mitteilung zitiert. Im von der Stadt herausgegebenem Sozialstrukturatlas 2024 ist Bamberg in 20 Sozialräume unterteilt. Die Sozialplanung helfe mittels regelmäßiger Bestands- und Bedarfsermittlungen, künftige Bedarfe und Probleme der Bürger frühzeitig zu erkennen, heißt es in der Publikation.
Neiddebatte ??? Hat es denn Ihrer Meinung keiner verdient der 20, 30, oder 40 Jahre in unser System einbezahlt in schwieriger Lage gerät dass dann auch mal für eine Zeit die Wohnung samt Nebenkosten mal von unseren Staat bezahlt werden sollte ???
Ja, ja ... erst die Leistungen für Geflüchtete gegen die Leistungen für hypothetisch Arbeitslose aufrechnen wollen um so Neid zu schüren und dann so tun als hätten andere einer der beiden Gruppen die Ansprüche abgesprochen, was gar nicht der Fall war ...
Wäre mal interesant was so ein Containerdorf kostet ? Da wird Geld ausgegeben anstatt an die eigenen Leute zu denken. Wird die nächste Zeit viele Entlassungen in Betrieben geben, bin mir Sicher dass auch diese Personen Unterstützung bekommen.
Da werden wieder Zusammenhänge konstruiert … Hauptsache Öl in die Neiddebatte gegossen und Menschen die vielleicht ihren Job verlieren gegen Geflüchtete ausgespielt.
so wie halt Scholz und Habeck davon träumen Kanzler zu werden, so träumt halt die Stadtspitze von der Schließung des Ankerzentrum.
Eine realitätsfremde Selbsteinschätzung die zu unrealistischen Erwartungen führt.