Galeria Karstadt Kaufhof: Diese Filialen in Franken sollen schließen - oder doch nicht?
Autor: Isabel Schaffner, Agentur dpa
Deutschland, Mittwoch, 15. März 2023
Lange war es ein Geheimnis, welche Filialen des insolventen Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof in Franken schließen werden. Am Montag veröffentlichte der Gesamtbetriebsrat eine Liste der betroffenen Häuser. Doch so sicher, wie es zunächst schien, ist die Schließung vielleicht doch nicht. Das deutet zumindest ein Unternehmenssprecher an.
- Galeria Karstadt Kaufhof veröffentlicht schließende Filialen
- Schließungsliste umfasst 52 Häuser - darunter sechs in Franken
- Mitarbeiter bangen um Stellen - Verdi fordert Verhandlungen
- Warenhauskette schließt Umdenken bei Schließungen nicht aus
- Galeria Karstadt Kaufhof fordert Zugeständnisse von Kommunen und Vermietern
Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will nach Angaben des Gesamtbetriebsrats 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen. Das teilten die Arbeitnehmervertreter des Unternehmens am Montag mit. Die Schließung soll in zwei Wellen bis Ende Januar kommenden Jahres erfolgen. Dadurch werden auch mehrere tausend Arbeitsplätze wegfallen. "Insgesamt werden somit weit über 5000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren", berichteten die Arbeitnehmervertreter des Unternehmens am Montag. "Dies ist ein rabenschwarzer Tag", betonte der Betriebsrat. Jedoch schließt der Warenhauskonzern ein Umdenken nicht aus - vorausgesetzt es gibt weitere Zugeständnisse von Vermietern oder Kommunen. «Sollten sich an der aktuellen Fortführungsperspektive der Filialen signifikante Änderungen ergeben, kann es durchaus zu einer Neubewertung kommen», sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Essen der Deutschen Presse-Agentur.
Galeria Karstadt Kaufhof schließt 52 Filialen - darunter auch sechs in Franken
In einer detaillierten Liste sind auch die fränkischen Filialen aufgeführt, die dem Insolvenzverfahren zum Opfer fallen:
- Bis Juli 2023 schließen:
- Coburg
- Erlangen
- Nürnberg-Königsstr.
- Nürnberg-Langwasser
- Bis Ende Januar 2024 schließen:
- Schweinfurt
- Bayreuth
Die Gewerkschaft Verdi erhebt schwere Vorwürfe, eine Sprecherin sprach von "Arbeitsverweigerung des Managements". Die Stadt Nürnberg will die Schließungen der Filialen nicht hinnehmen. "So sehr ich mich über den Erhalt von Galeria Lorenzkirche freue, so kann ich die angekündigte Schließung der beiden Filialen Königstraße und Langwasser nicht akzeptieren", sagte Oberbürgermeister König. Auch der Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig zeigte sich über die Nachricht erschüttert - machte gleichzeitig aber auch Mut. Oberbürgermeister Florian Janik aus Erlangen konnte ebenfalls kein Verständnis für die angekündigte Schließung aufbringen - vor allem, da die Stadt andere Signale erhalten haben will. Erhalten bleiben dem jetzigen Stand nach die fränkischen Filialen in Nürnberg-Lorenzkirche, Würzburg und Bamberg.