"Leerstand wäre Katastrophe": Stoschek warnt vor Kaufhof-Schließung - Fotomontage zeigt düsteres Szenario

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Coburg: Brose-Chef Stoschek schreibt Brandbrief gegen Kaufhof-Schließung - "wäre Katastrophe"
Mit einer Fotomontage wollen die Verfasser verbildlichen, wie das Coburger Kaufhofgebäude nach der Schließung aussehen könnte.
Coburg: Brose-Chef Stoschek schreibt Brandbrief gegen Kaufhof-Schließung - "wäre Katastrophe"
Fotomontage: Michael Stoschek

Der Brose-Vorsitzende Michael Stoschek warnt vor einer Schließung des Coburger Kaufhofs. Gemeinsam mit zwei weiteren Unternehmern hat er einen Brandbrief verfasst - mit eindringlichem Appell.

  • Coburger Kaufhof vor der Schließung? Unternehmer sorgen sich um Innenstadt
  • Brose, HUK-Coburg und Kaeser Kompressoren verfassen Brandbrief
  • "Eine schnelle, gemeinsame Aktion" - das ist die Forderung

Eine Fotomontage zeichnet ein düsteres Szenario: Das Coburger Kaufhof-Gebäude ist mit Holzverschlägen verriegelt, ein Buchstabe des Schriftzugs droht herabzufallen, der Bürgersteig ist leer. Anlässlich der drohenden Schließungen mehrerer Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof, zeigen sich Brose-Vorsitzender Michael Stoschek, Managing Director von Kaeser Kompressoren Tina-Maria Vlantoussi-Kaeser und Vorstandssprecher bei HUK-Coburg Klaus-Jürgen Heitmann alarmiert. In einem Brief fordern sie mehrere Adressaten zum Handeln auf.

Sorge um Kaufhof? Unternehmer fordern "Erhalt des einzigen Kaufhauses" Coburgs und schlagen "gemeinsame Initiative" vor

Angesprochen werden unter anderem die drei Bürgermeister Coburgs, Stadt- und Landrat, Präsident und Hauptgeschäftsführer der IHK Coburg, die Wirtschaftsförderung Coburger Land, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Stadt Coburg mbH, der Wirtschaftsjunioren zu Coburg e.V., der Altstadtfreunde e.V. und der Stadtbild Coburg e.V.. "Damit die beiliegende Fotomontage nicht Wirklichkeit wird, bitten wir Sie um eine gemeinsame Initiative gegenüber dem Galeria Geschäftsführer Miguel Müllenbach und dem Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Frank Kebekus", heißt es zu Beginn.

Auch an anderen fränkischen Galeria-Standorten müssen die Beschäftigten schon seit vielen Wochen um ihren Job bangen. Noch sei "absolut unsicher", ob der Coburger Standort nicht unter den ausgewählten Filialen sei, die schließen sollen. "Deshalb schlagen wir Ihnen für den Erhalt des einzigen Kaufhauses in der Stadt Coburg eine schnelle, gemeinsame Aktion der Vertreter von Politik, Wirtschaft, Verbrauchern, Stadtbildvertretern und der Coburger Medien vor", so der Vorstoß. Die Wirtschaftsförderer und Stadt- und Landkreis Coburg sollten dabei "die Koordination und Kommunikation gegenüber den Entscheidern" übernehmen.

Schon in Bezug auf die Ansiedlung der Verbrauchermärkte auf der Lauterer Höhe sei vorherzusehen gewesen, dass der Innenstadthandel darunter leiden werde und vor allem für ältere Menschen reduzierten sich "Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt dramatisch".

"Leerstand wäre für Coburger Innenstadtqualität eine Katastrophe" - im März soll wohl Entscheidung fallen

"Unsere Unternehmen müssen ständig qualifizierte Führungskräfte und Mitarbeiter für eine Tätigkeit in Coburg gewinnen, eine immer schwierigere Aufgabe", schreiben die drei Verfasser. Zudem sei im Jugendstilensemble der Mohrenstraße das dominante Kaufhausgebäude "bezüglich Dimension und Fassade schon Problem genug". Dessen Leerstand "wäre für die Coburger Innenstadtqualität jedoch eine Katastrophe", so die Befürchtung.

inFranken.de berichtete am 18. Januar 2023 von einem umstrittenen Investor, der eine größere Zahl der Filialen übernehmen könnte. Im März soll Klarheit darüber herrschen, welche Standorte des insolventen Kaufhaus-Konzerns schließen sollen.