Für Donnerstagabend waren auch in Franken schwere Unwetter vorhergesagt. Insgesamt blieb die große Unwetterkatastrophe aus. Dennoch hatten die Feuerwehren vor allem in Ober- und Mittelfranken alle Hände voll zu tun.
Schwere Unwetter wüten in Franken
Vor allem Ober- und Mittelfranken betroffen
In Rehau standen mehrere Gebäude wegen Blitzschlag in Flammen
Insgesamt blieben die Auswirkungen von Gewitter, Regen und Sturm auch in Franken überschaubar. Nichtsdestotrotz mussten die Feuerwehren der Region zu zahlreichen Gewitter-bedingten Einsätzen ausrücken. Schwerpunkte dabei waren vor allem Mittel- und Oberfranken, wobei es den letzteren Regierungsbezirk stellenweise besonders heftig erwischt hat. Unterfranken blieb hingegen weitestgehend verschont von dem Unwetter. Hier ein Überblick der Einsätze von Donnerstagabend und der Nacht.
Gewitter in Oberfranken: Mehrere Großbrände in Rehau - schwere Schäden im Kreis Kulmbach
Das Unwetter hat in Oberfranken für zahlreiche Einsätze gesorgt. Im Raum Bamberg war die Lage eher ruhig. Laut dem Polizeipräsidium Oberfranken gab es aber rund 70 Einsätze. Schwerpunkt waren hier vor allem Blitzschläge und Wasserschäden durch starken Regen. So gab es die meisten Einsätze wegen vollgelaufener Keller und umgestürzter Bäume. Auch falsch ausgelöste Alarmanlagen ließen Polizei und Feuerwehr ausrücken. Von Personenschäden ist in Oberfranken bislang nichts bekannt.
Heftige Blitzschläge sorgten in der Nacht im Raum Rehau für gleich drei Brandmeldungen. Zunächst wurde ein Einschlag im örtlichen Bauhof gemeldet, wodurch laut der Feuerwehr jedoch kein Feuer verursacht wurde. Ein erster Brand mit starker Rauchentwicklung ereignete sich schließlich im Umspannwerk in Rehau. Durch das Gewitterunwetter war ein Baum entwurzelt worden und fiel auf die Hochspannungsleitung. Es gab einen sehr hellen Lichtbogen mit anschließender Rauchentwicklung. Die dritte Brandmeldung erreichte die Feuerwehr aus dem Ortsteil Wurlitz. Dort war ein Blitz im Bereich eines landwirtschaftlichen Betriebes eingeschlagen und hat den Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Brand gesetzt. Letztlich geriet in der Regnitzlosauer Straße eine als Hühnerstall genutzte Gartenhütte in Brand, nachdem der Blitz in einen nahestehenden Baum eingeschlagen war. Insgesamt spricht die örtliche Feuerwehr von Brandschäden in Höhe von rund 40.000 Euro.
Viel zu tun hatte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auch die Polizei in Stadtsteinach (Kreis Kulmbach). Gegen 21.00 Uhr begannen die zahlreichen Einsätze aufgrund der Unwetterlage. Zunächst blockierten mehrere Bäume bei Wartenfels die Fahrbahn. Kurze Zeit später war die Fahrbahn bei Lanzendorf durch umfallende Bäume blockiert und das Dach eines Wohnhauses teilweise abgedeckt.
Weiter ging es in Marktschorgast, dort war die Fahrbahn aufgrund des Regens überflutet und ein Kuhstall stand unter Wasser. Die Tiere konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Im weiteren Verlauf der Nacht blockierten bei Kieselhof mehrere umgefallene Bäume die Fahrbahn. In Rosengarten stand ein Keller unter Wasser. Zum Glück kam es bei dem Unwetter nur zu Sachschäden im gesamten Bereich. Zu verletzten Personen kam es glücklicherweise nicht.
Hagel und Regen sorgten im ebenfalls bei Marktschorgast für Überschwemmungen. Kurzzeitig musste sogar die A9 wegen der Wassermassen gesperrt werden - die Autobahn wurde teilweise unter Schlamm und Schotter begraben. Das Wasser bahnte sich unter anderem bei Bindlach seinen Weg auf eine Staatsstraße und überflutete dort die Autobahnunterführung unter der A9.
Im Raum Bad Berneck konnte die B303 auf Höhe Rimlasgrund wegen 100 Tonnen Geröll, welche sich im Tal gesammelt haben, nur einseitig befahren werden. Besonders schwer hat es die Staatsstraße BT 48 von Bad Berneck in Richtung Gefrees getroffen. Diese stand bis auf Leitplankenhöhe komplett unter Wasser und ist aufgrund ihrer Beschädigungen bis auf Weiteres für den Verkehr komplett gesperrt. Bei Neudorf wurde wiederum die B2 zeitweise überschwemmt. Ansonsten wurden zahlreiche geflutete Keller gemeldet, unter anderem in einem Altenheim und einer Werkstatt.
Auch im Kreis Kronach mussten Polizei und Feuerwehr wegen der heftigen Gewitter zu mehreren Einsätzen ausrücken. Gegen 21.14 Uhr wurden auf der B173 zwischen Küps und Johannisthal mehrere umgestürzte Bäume mitgeteilt. Auf der Fahrbahn lag nur ein größerer Ast, der zur Seite geräumt werden konnte. Um 21.25 Uhr kam die Mitteilung über einen rund 25 Zentimeter dicken Baum, der in der Kreuzbergstraße in Unterrodach die Fahrbahn blockiert. Im Raum Marktrodach wütete das Unwetter. Im Landkreis Kronach liefen Schlammmassen in Wohnungen.
In der Weinbergstraße in Küps wurde gegen 21.37 Uhr ein Anhänger durch den Wind in den Gartenzaun eines Anwohners gedrückt. Auch hier entstand nur geringer Schaden. Einen etwas größeren Schaden verursachte eine in Fischbach umgestürzt Trauerweide. Der Baum fiel auf das Haus und den Carport eines Nachbarn und beschädigte hierbei das darunter geparkte Auto im Bereich des Kofferraums. Hier ist ein Gesamtschaden von etwa 11.500 Euro entstanden. Zu guter Letzt sorgte gegen 22.14 Uhr ein umgestürzter Baum in der Hauptstraße in Unterrodach für eine kurzzeitige Verkehrsbehinderung. Auch hier konnte die Feuerwehr schnell Abhilfe schaffen und die Fahrbahn wieder freimachen.
Blitz, Donner und Starkregen in Mittelfranken - zahlreiche Straßen durch umgestürzte Bäume blockiert
Ruhiger verlief die Gewitternacht in Mittelfranken. Die Feuerwehr Nürnberg zog eine positive Bilanz. Vor allem in Südwesten des Regierungsbezirks sorgten jedoch vor allem starke Regenfälle für Probleme. Insgesamt wurden rund 30 Einsätze gezählt. Schwerpunkte waren vor dabei vor allem der Kreis Weißenburg-Gunzenhausen und Treuchtlingen.
Allein im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen zählte die Feuerwehr für den Abend 15 Einsätze, wie die Einsatzkräfte über Facebook mitteilten. Hierbei waren vor allem Keller voll Wasser gelaufen oder Bäume auf Straßen gestürzt. Einige Einsatzstellen waren nur geringfügig betroffen und konnten von Passanten vor Eintreffen der Feuerwehr oder den Eigentümern selbst erledigt werden.
In Alfalter bei Pommelsbrunn war unter anderem eine Staatsstraßeüberflutet. Wassermassen hatten Ackerboden auf die Fahrbahn gespült, sodass sich teilweise eine knapp 20 Zentimeter dicke Schlammschicht auf der Fahrbahn gebildet hatte - dies meldete die örtliche Feuerwehr auf Facebook. Die anwesenden Kräfte wirkten dem Ganzen mit Schaufeln, Besen, Manpower sowie mit den Schnellangriffseinrichtungen der Fahrzeuge entgegen. Außerdem unterstützte die Einsatzkräfte ein örtlicher Landwirt mit seinem Schlepper.