Die Zukunftsstiftung der Sparkasse schüttete 72 000 Euro Zinsen an insgesamt sechs Einrichtungen aus.
72 000 Euro Zinsen aus einem Kapitalstock von 4,35 Millionen Euro - das ist eine herausragende Summe in Zeiten der Negativzinsen. Und das ganze Geld kommt dem Miteinander der Bürger zugute. Die Rede ist von der Zukunftsstiftung der Sparkasse, deren Jahreserlös Sparkassenvorstand Ewald Maier sechs gemeinnützigen Organisationen in Stadt und Landkreis übergab. In goldenen Schweinchen.
Die Zukunftsstiftung, so Maier, wurde 2007 gegründet und hat seither rund 450 000 Euro fördernde Mittel ausschütten können. Jahr für Jahr stockt das Bankinstitut den Stiftungsbestand auf und will sechs Millionen Euro erreichen, um "Humus für ein gutes Miteinander zu schaffen".
Angebot für 1600 Schüler
Die eine bedachte Gruppe war in größerer Anzahl bei der Übergabe in der Sparkasse dabei: die Jeki-plus-Gruppe von der Adalbert-Stifter-Schule. Die Mittelschüler stellen gewissermaßen die Oberstufe des Musikförderprogramms "Jedem Kind ein Instrument" dar. Ansonsten sind es Dritt- und Viertklässer. Aktuell kommen 1600 Schüler in den Genuss dieses Angebots, teilte Wolfgang Blos, der Vorsitzende des Pädagogikfördervereins "FOrsprung" mit.
Lehrgänge für Musiker
Musikförderung schreibt die Sparkasse groß und sie bedachte weitere junge Leute, die sich einem Instrument verschrieben haben. Der Nordbayerische Musikbund, Kreisverband
Forchheim, erhält Mittel, um weiterhin Lehrgänge zum D1-Leistungsabzeichen durchführen zu können. Im vergangenen Jahr waren es, so der Vorsitzende Georg Schirner, 71 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von zwölf Jahren. In den 21 Mitgliedskapellen des Kreisverbands sind 1762 Musiker engagiert, die Hälfte von ihnen ist unter 18.
Zum zweiten Mal bedacht wurde das Vorhaben des Marktes Eggolsheim, die Schleuse 94 als Kulturdenkmal von europäischem Rang zu erhalten. Mit der Zuwendung der Sparkasse werden, so Bürgermeister Claus Schwarzmann, die Leitungen finanziert, die für die Beleuchtung des Bauwerks aus König-Ludwig I-Zeiten nötig sind. Seit vier Jahren saniert die Kommune das Bauwerk, das, so Schwarzmann, ein Teil einer die Donau mit dem Main, die Nordsee mit dem Schwarzen Meer verbindenden Wasserstraße ist. 800 000 Euro wird der Erhalt kosten; der Förderverein und damit Privatleute haben auch schon tief in ihrer Taschen gegriffen und 25 000 Euro zusammengetragen.
"Anker" für den Theatersommer
24 Jahre lang trägt der Fränkische Theatersommer große Theaterkultur nach Oberfranken und die angrenzenden Räume. Inzwischen sind die Raummöglichkeiten am Stammsitz in Hollfeld erschöpft. Auf sieben Standorte, so Vorsitzender Bernd Matthes, ist das Material verteilt.
Deshalb will der Theatersommer umziehen und in Forchheim eine Theaterwerkstatt mit Probebühne für die 15 bis 20 jährlichen Stücke bauen. "Mit dem Stiftungsanteil haben wir einen Anker bekommen, um in Forchheim Fuß zu fassen", dankte Matthes dem "Großsponsor" für den Beitrag zu den Planungskosten.
Kleine Lebensräume
"Was hinterlassen wir unserren Nachkommen?" ist laut Vorsitzendem Ulrich Buchholz eine Kernfrage des Bunds Naturschutz. Mit dem Projekt "Blüh-flecke" will er den Erhalt von (kleinen) Lebensräumen für Blütenpflanzen und damit Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten schaffen. Das gelingt nur, so Geschäftsführer Friedrich Oehme, wenn Bürger und Organisationen dafür geeignete Flächen einbringen und an manchen Stellen auf sterilen Rasen verzichten. Die Geldmittel der Sparkasse werden deshalb dafür verwendet, den besonderen Nutzen solcher kleinen Flächen bewusst zu machen.
Der sechste Empfänger war der Kreisfeuerwehrverband. Kreisbrandinspektor Johannes Schmitt stellte die anzuschaffenden Gerätschaften vor. Da technische Hilfeleistung bei der Feuerwehr immer mehr zunimmt, wurde für diese Gebiet eine spezielle Ausbilderbox erworben. "Wer kann richtig mit einem Feuerlöscher umgehen?", fragte er in die Runde. Das muss trainiert werden. Der Feuerlöschtrainer soll Laien instruieren helfen, beispielsweise an Schulen, in Kommunen oder in Betrieben.