Das Landratsamt Forchheim schaltet sich in den Streit um Mehrkosten und die neuen Arbeitsverträge der ASB-Schulbusfahrer ein. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) sieht den Fahrdienst in den roten Zahlen und will gegensteuern. Ein weiterer Fahrer wehrt sich gegen die neuen Arbeitsverträge.
Der Streit um die abgeänderten Arbeitsverträge für Schulbus-Fahrer beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Forchheim hat erste Konsequenzen. Das Landratsamt wird nun tätig. Frithjof Dier, Abteilungsleiter für den öffentlichen Nahverkehr und die Schülerbeförderung, wird sich kommende Woche mit ASB-Chef Wolfgang Caps treffen.
Hauptthema: der Mehraufwand von 20 000 Euro, den der ASB durch den Mindestlohn zum Ausgleich beantragt hat. Das Treffen bestätigte am Dienstag Holger Strehl, Pressesprecher im Landratsamt Forchheim: "Hierbei wird natürlich der Frage nachgegangen, ob die vom ASB angeführten Mehrkosten überhaupt berechtigt sind."
Anwalt einschalten Doch nicht nur dieser Termin wird den ASB beschäftigen.
Denn Gerald Erfurth, ein derzeit aktiver Fahrer des gemeinnützigen Vereins, will einen Anwalt einschalten und gegen die neuen Regelungen vorgehen. Das kündigt er in einem Gespräch mit dem FT an.
Hintergrund: Durch die neuen Arbeitsverträge werden die Fahrzeiten anders berechnet. Anfahrtszeiten würden demnach nicht mehr den Gesetzen entsprechend abgerechnet, kritisierte bereits eine Juristin gegenüber unserer Zeitung. Erfurth sieht sich dadurch benachteiligt, er rechnet vor: "Durch die alte Regelung kam ich mit meiner Tour auf eine Arbeitszeit von drei Stunden am Tag. Jetzt plötzlich sollen mir nur noch zwei Stunden zehn Minuten bezahlt werden. Obwohl sich wohlgemerkt gar nichts bezüglich der Strecke verändert hat."
Mit anderen Fahrern ausgetauscht Er habe sich darüber auch mit Fahrern anderer Bus-Unternehmen ausgetauscht: "Da haben meine Bekannten
nur mit dem Kopf geschüttelt und gesagt, dass dies überhaupt nicht gehe." Seit drei Jahren fährt Erfurth, ein früherer Schulungsleiter, Kinder für den ASB. Ein 400 Euro-Job, der ihm viel Freude macht. Doch das Vorgehen seines Arbeitgebers versteht er nicht: "Warum rechnen sie mir die Anfahrt zum ersten Fahrgast nicht an, obwohl ich ab dem ersten Kilometer meiner Fahrt über den ASB versichert bin? Das ist doch eine totale Diskrepanz!"
Was sagt ASB-Geschäftsführer Wolfgang Caps zu den neuen Vorwürfen? Er hält sich bedeckt: "Die Diskussion um die Berechnung der Arbeitszeiten ist für uns ein schwerer Imageschaden. Ich stehe aber zu unserer Entscheidung und wir haben das von Juristen prüfen lassen. Mehr kann ich dazu aktuell nicht sagen, da wir uns mit dem Landratsamt in einem schwebenden Verfahren befinden."
Nur wenige Fahrer hätten sich geweigert, die neuen Verträge zu unterschreiben, sagt Caps.
"Nicht einmal eine Handvoll war es, und deren Gründe fürs Aufhören zum Jahresende müssen ja nicht zwingend in den abgeänderten Regelungen liegen", schiebt der Geschäftsführer nach.
Stefan Schick bemängelt Stefan Schick, Vorsitzender des ASB Forchheim, bemängelt, dass durch die Einführung des Mindestlohnes der Fahrdienst noch mehr in die roten Zahlen rutsche. Daher kam es zu der Anpassung aller Arbeitsverträge der Fahrer. Schick fügt an: "Unser Ziel war und ist es, alle Jobs zu erhalten."
Er appelliert an die Politik - vor allem an den Bezirk Oberfranken und den Landkreis Forchheim: "Der Staat muss zusätzliche Mittel bereitstellen, damit unser Fahrdienst kostendeckend arbeiten kann." Was laut Berechnungen des ASB Forchheim derzeit wohl nicht der Fall sei.
Laut Schick belaufe sich das Minus beim Fahrdienst auf einen fünfstelligen Betrag. "Geld, das wir derzeit aus den Beiträgen der Mitglieder ausgleichen müssen und das uns bei anderen Projekten fehlt", beklagt Schick.
Der Fahrdienst für die Schüler des Förderzentrums Forchheim wird derzeit europaweit neu ausgeschrieben - auf rund 300 000 Euro sollen sich die Kosten für diese Leistung belaufen. Schick hofft, dass künftig eine bessere Kostendeckung gewährleistet ist. "Unser Ziel ist eine schwarze Null in diesem Bereich", fügt er an.
Gerichtliche Auseinandersetzung? Schick sieht einer gerichtlichen Auseinandersetzung wegen des Streits um die Arbeitsverträge gelassen entgegen: "Gesetze sind nie eindeutig. Das müssen Fachleute klären und der ASB braucht die Sicherheit, dass wir unsere Kosten erstattet bekommen."
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Der ASB ist eine freiwillige Hilfsorganisation und ist als Wohlfahrtsverband unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell ungebunden. Sein Ursprung und seine Geschichte sind mit der deutschen Arbeiterbewegung eng verbunden. Er bekennt sich zum freiheitlichen demokratischen und sozialen Rechtsstaat
Das ist das Leitbild des ASB!
Wer behauptet für die Verantwortung die ein Busfahrer beim ASB hat 8,50 €/Std sind zuviel sollte mal seine Weltanschauung überdenken.
Nicht umsonst hat jeder Fahrer einen Beifahrer, der auf die geistig Behinderten oder sehr lebhaften Kinder wärend der Fahrt aufpassen muss.
Nicht um sonst fahren diese Kinder mit einem besonderen Fahrdienst, jeder der z.b. einmal während der Autofahrt einen Krampfanfall miterlebt hat weis wie hoch die Verantwortung ist!
Viele Kinder/Fahrgäste haben Nervliche oder geistige Leiden, deshalb Fahren sie mit dem ASB, das ist die Aufgabe die er sich seit Jahrzenten auf die Fahne schreibt.
Viele Rentner brauchen diesen Nebenjob um über die Runden zu kommen, und sie übernehmen auch gerne diese Verantwortung ihren Fahrgästen gegenüber.
Ebenso die behauptung:
Nur wenige Fahrer hätten sich geweigert, die neuen Verträge zu unterschreiben "Nicht einmal eine Handvoll war es, und deren Gründe fürs Aufhören zum Jahresende müssen ja nicht zwingend in den abgeänderten Regelungen liegen"
Herr Caps sollte auch erzählen, das alle die nicht Unterschrieben haben gekündigt wurden!
Und er weis nur zu genau das es nicht nur eine Hand voll waren!
Ich hoffe nur das sich alle Fahrer und Beifahrer, die aus diesem Grund von sich aus gesagt haben, das sie das nicht mit sich machen lassen und alle die die gekündigt wurden, bei der Presse melden.
Zudem sind die Kündigungen mündlich Ausgesprochen oder schriftlich und ohne Begründung sowieso fraglich wirksam?
ausschreiben, dann sieht man, was passiert.
Wie bereits berichtet, sind Fahrer des ASB zum grossteil Ruheständler und verdienen sich durch den Fahrdienst ein Zubrot. Viele von Ihnen, werden wahrscheinlich nicht zur Einkommenssteuerzahlung veranlasst. Ich empfinde es deshalb als eine Unredlichkeit, dass der Steuerzahler das Zubrot der Fahrer des ASB mitfinanzieren muss. Für wenig Arbeit fordern diese Personen eine überhöhte Vergütung.
Der ASB ist ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern, die anderen Menschen helfen wollen. Ihre Aufgaben dort zu erfüllen wo ihre Hilfe gebraucht wird, findet hier bei dem Zerwürfnis überhaupt nicht ihre Vollziehung.
Ein privates Unternehmen, würde für einen ebenbürtigen Fahrdienst, bestimmt nicht so hohe Kosten in Rechnung stellen.