Zeugnisse des großen Gemetzels

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Auch Waffen werden in den Vitrinen der Ebermannstadter Sonderausstellung präsentiert. Foto: Helmut Vogler
Auch Waffen werden in den Vitrinen der Ebermannstadter Sonderausstellung präsentiert.  Foto: Helmut Vogler

Mit zahlreichen Exponaten veranschaulicht eine Sonderausstellung in Ebermannstadt den Schrecken des Ersten Weltkriegs.

Es sei ihr ein Anliegen, die Sonderausstellung "Gefallen auf dem Feld der Ehre - unsere Heimat im 1. Weltkrieg" im Heimatmuseum Ebermannstadt zu eröffnen. Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer fand bei der Eröffnung viele warme Worte.
"Die Ausstellung wird uns keine gefälligen Bilder zeigen, keine anregendenen Texte, und auch keine wohltuenden Erinnerungen in uns wecken", sagte Meyer weiter.
Diese Ausstellung werde den Besuchern die Brutalität und das Gesicht eines Krieges vor Augen führen, der mit dem Gefühl einer nationalen Begeisterung begonnen und nach vier Jahren in einer Katastrophe geendet habe. Gerade zwischen Februar und Dezember 1916 fanden besonders blutige Kämpfe des Ersten Weltkriegs - unter anderem in Verdun - statt.


Mit akribischer Kleinarbeit haben der Leiter des Museumsbeirats des Kulturkreises Ebermannstadt, Manfred Franze, und einige Helfer Exponate wie soldatische Relikte, Schriftstücke, Bücher und Fotoalben zusammengetragen. Jetzt werden diese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Beim Team um Franze bedankte sich die Bürgermeisterin besonders herzlich. "Wir können uns heute kaum mehr vorstellen, was die Generation unserer Großeltern zu ertragen hatte", sagte Franze. Fünf große Bilder im Eingangsraum, die leihweise das Dokumentationszentrum Nürnberg überlassen hat, informieren die Besucher über Ursachen, Anlass, Verlauf und Auswirkungen des Ersten Weltkrieges.


Postkarte aus dem Müll gerettet

In den verschiedenen Vitrinen sind Exponate zu sehen. Sie zeugen davon, wie im Kaiserreich die Gesellschaft auf das Militär ausgerichtet war. Es werden ferner Relikte gezeigt, die auf das individuelle Schicksal von Soldaten verweisen. Eine über 100 Jahre alte Landkarte konnte Franze bei der Räumung eines Schulhauses in der Fränkischen Schweiz aus dem Müll retten.

Auf ihr ist zu sehen, wie ein Lehrer mit Rotstift die Grenzen eingezeichnet hat, die Deutschland bei den Friedensverhandlungen in Versailles diktiert wurden. Den Besuchern der Eröffnungsausstellung wurde bei der Besichtigung klar, was es für ein Glück ist, in einem friedlichen Europa leben zu können.

Termin Die Ausstellung ist bis Ende Juni während der Öffnungszeiten des Heimatmuseums jeweils mittwochs von 15 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr zu sehen.