Weißenohe und Heimatverein einigen sich auf Pachtvertrag

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Der HTV hat das Grundstück unterhalb seiner Hütte gepachtet. Foto: map
Der HTV hat das Grundstück unterhalb seiner Hütte gepachtet.  Foto: map

Der Heimat- und Touristenverein einigt sich mit der Gemeinde Weißenohe. Bürgermeister Braun hat die Diskussion zuvor verärgert.

Zuerst wollte der Heimat- und Touristenverein (HTV) das Steilhanggrundstück mit großen alten Obstbäumen unterhalb des Vereinshauses kaufen. Nicht zuletzt, um einen Weg bis zur Hütte gestalten zu können. Das stieß allerdings auf wenig Gegenliebe, denn die Gemeinde möchte nicht verkaufen.

Ein Termin vor Ort brachte mit einem Pachtvertrag aber jetzt scheinbar eine Einigung. Denn neben den vom HTV gewünschten 1400 Quadratmetern gibt es noch ein etwa 2500 Quadratmeter großes Grundstück mit Baumbestand rechts davon und entlang der alten Fuhre. Für die Pflege dieses Grundstücks ist die Gemeinde Weißenohe zuständig. Dass es sinnvoll wäre, wenn der HTV diese Fläche ebenfalls pachtet, pflegt und den Holzbestand für sich nutzen kann, kam beim Ortstermin ebenfalls zur Sprache. Dies wurde nun in der Gemeinderatssitzung bekannt.

Der Bürgermeister ärgert sich

Zunächst schienen damit auch alle einverstanden. Der HTV beschloss daraufhin, die beiden Grundstücke zu pachten und in diesem Zusammenhang mit der Gemeinde einen Vertrag über zehn Jahre zu schließen.

Dieser Pachtvertrag war nun auch Thema in der Gemeinderatssitzung. Ein Pflegeplan soll aufgenommen werden. Norbert Sulzbacher (WG d. AN), der auch im Vorstand des HTV sitzt, wollte für den Verein ein Vorkaufsrecht eingeräumt haben. Dieser Vorschlag wurde allerdings abgelehnt. Unter 100 Euro solle die Pacht liegen, das war im Vorfeld schon angesprochen worden. Als dann konkret über die tatsächliche Höhe der Pacht verhandelt werden sollte, kippte allerdings Stimmung die Gemeinderat.

Zweiter Bürgermeister Raimund Schwarz (WG d. AN) hatte den symbolischen Preis von einem Euro pro Jahr genannt. "Der HTV tut sich viel Arbeit an, wir können dankbar sein", sagte er. Hier unterstrich Norbert Sulzbacher, dass Pächter üblicherweise keine Auflagen hätten und der HTV ursprünglich nur an den 1400 Quadratmetern interessiert war, das zusätzliche Grundstück würde als Entgegenkommen gepflegt und gepachtet. "Wenn der HTV glaubt, dass es eine Verpflichtung ist, verpachten wir es nicht, sondern schreiben es aus", antwortete Bürgermeister Braun (FW). "Ich dränge dem HTV nichts auf, was er nicht will", ärgerte sich der Gemeindechef. Carmen Stumpf versuchte zu beschwichtigen und erklärte, dass der HTV die Pflege gern übernehmen würde, da er das als Dienst an der Gemeinde sehe. Auch Sulzbacher bekräftigte die Zusage des HTV zum Pachtvertrag.

Eine Gegenstimme

Trotzdem wollte nun Thomas Windisch ((UWG) die Entscheidung für einen Pachtvertrag zurückstellen, "damit der HTV bei Stammtischgesprächen nicht von einer Aufdrängung des zweiten Grundstücks seitens der Gemeinde redet".
Eine jährliche Pacht in Höhe von 50 Euro schlug Sulzbacher ebenfalls vor. Auf diesen Vorschlag einigte sich der Weißenoher Gemeinderat am Ende mit nur einer einzigen Gegenstimme.