Rund 900 000 Euro wird die Renovierung des Gotteshauses St. Anna Weilersbach kosten. 200 000 Euro muss die Pfarrei aufbringen.
Ein neuer Innenanstrich und vielleicht ein paar Schönheitsreparaturen. Was vor sieben Jahren harmlos begann, mündete in die komplette Sanierung und einen Umbau der neuen St. Anna-Kirche Weilersbach. Errichtet von 1970 bis 1972. Geweiht durch Erzbischof Dr. Josef Schneider am 21./22. Mai 1972. Jetzt nimmt dieses große Bauvorhaben handfeste Formen an.
"Für die Kirchengemeinde bedeutet dies eine gewaltige Kraftanstrengung" so Pfarrer Oliver Schütz. Denn die geplante aufwändige energetische Sanierung mit Umbau wird nach einer Kostenschätzung der Architekten Michael und Peter Jungkunst aus Bamberg, die mit der Planung vom Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg beauftragt wurden, an die 900 000 Euro verschlingen. 200 000 Euro muss die Pfarrei aufbringen erklärte Pfarrer Schütz - den Rest übernimmt die Erzdiözese.
Mit den Arbeiten soll voraussichtlich Mitte des Jahres 2018 begonnen werden - und "wenn alles optimal läuft, soll die Renovierung jedenfalls in etwa neun Monaten beendet sein", so die Schätzung von Architekt Jungkunst. Mit der Fertigstellung des Projekts würde dann wohl im ersten Halbjahr 2019 gerechnet werden können. Während dieser Zeit werden nach Auskunft von Pfarrer Schütz die Gottesdienste in Alt-St. Anna sein und die Sakristei soll in das St. Anna-Haus ausgelagert werden.
Es begann ganz harmlos
Dabei hatte im Jahr 2010 alles so arglos angefangen, ohne Ecken und Kanten. Der St. Josef-Verein Weilersbach mit seinem damaligen Vorsitzenden Ernst Schneider beschloss, den Innenanstrich der neuen St. Anna-Kirche (Erweiterungsbau) zu übernehmen. Hierfür steuert der Verein eine zweckgebundene Geldspende bei. Es handelte sich um 5000 Euro. Die Farbe war bereits bestellt, die freiwilligen Helfer mobilisiert. Doch dann kam alles anders - und die 5000 Euro-Spende liegt seitdem auf Eis. Denn beim genaueren Hinsehen vor den Malerarbeiten waren nämlich gravierende anderweitige Mängel festgestellt worden.
Dann drohte Kirchenabriss
Der Bamberger Domberg musste eingeschaltet werden. Wie es in der Folgezeit weiterging: Es war mit umfangreichen Renovierungsarbeiten zu rechnen, ja sogar von einem Kirchenabriss war zwischendrin die Rede.
Um den Beginn der Kirchenrenovierung hat die Pfarrei lange gerungen. Doch jetzt kommt Bewegung hinein, nachdem das Erzbischöfliche Baureferat grünes Licht gegeben hat. Kürzlich fand nun ein Treffen mit Architekt Michael Jungkunst in der Pfarrkirche statt, an dem Pfarrer Oliver Schütz, Bürgermeister Gerhard Amon, Heinrich Knauer, Clemens Seiler und Hartmut Kestler von der Kirchenverwaltung sowie Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Stähr und Mesnerin Erika Schneider teilnahmen.
Kirche bekommt neues Gesicht
Anhand eines Planungsentwurfs beschrieb Jungkunst eingehend und anschaulich die vorgesehenen Maßnahmen, die, wie er erklärte, in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Diözesanarchitekten, Florian Selig, der Bauabteilung des Erzbischöflichen Ordinariats und der Liturgischen Kommission des Erzbistums abgestimmt werden. Dabei wurde deutlich, dass die Kirche ein völlig neues Gesicht bekommt.
Nicht viel bleibt von dem, was vielen Gläubigen in den letzten 45 Jahren so vertraut war. Vor allem die Glas-Waben-Felder in der Kirche und im Pfarrsaal. Doch die haben sich in den Jahrzehnten so massiv gelockert, dass sie entfernt werden müssen. Ersetzt werden sollen diese durch den Einbau von Pfosten-Riegel-Fassadenteilen mit einer undurchsichtigen Dreifachverglasung. Was jedoch auf einige Bedenken stieß. "Zuviel Glas" war man der Meinung. Es wäre zu überlegen, ob man zwischen der Verglasung Mauerwerk einziehen könnte.
Weitere größere Maßnahmen sind der Dachbereich des Kirchenraumes. Erneuert werden soll die Dacheindeckung sowie die Dreiecksverglasung. Ebenso die Elektroinstallation, Beleuchtung und Sanitärobjekte. So ist der Einbau eines Behinderten-WCs im Erdgeschoss vorgesehen. Weiter ist die Abtrennung des Pfarrsaals vom Kirchenraum und Einbau einer Küche geplant. Der dort befindliche "Hetzeldorfer Marien-Altar" wird in den Altarbereich platziert, der ebenfalls liturgisch umgestaltet wird. Neu ist auch die Schaffung einer Taufkapelle im Zwischenbau zur alten Kirche. Erhalten bleibt auf jeden Fall der Steinbodenbelag.
Nach diesem für alle Beteiligten lohnenden Zusammentreffen will man nun aufgrund der hohen Kosten prüfen, wo man noch Einsparungen machen könne. Fest steht aber, dass die Kirche eine Runderneuerung braucht. In der Pfarrgemeinde St. Anna Weilersbach ist dies schon länger bekannt.