In Neunkirchen am Brand und Dormitz wütete eine Unwetterfront besonders stark. Bäume wurden geknickt, Keller überflutet und Dächer abgedeckt. 250 Helfer waren im Einsatz, um aufzuräumen.
Die graue Wand am Himmel verhieß nichts Gutes. Gegen 17.30 Uhr erreichte die Unwetterfront Dormitz und Neunkirchen. Dann öffnete der Himmel seine Schleusen. Sturm, Blitz und Hagel verwüsteten weite Teile der beiden Ortschaften. Straßen waren überflutet und am "Inneren Markt" in Neunkirchen hieß es "Land unter."
"Es dauerte keine zwei Minuten, bis die erste Einsatzmeldung bei der Feuerwehr eintraf. Dann ging es Schlag auf Schlag", berichtet der Pressesprecher der Feuerwehr, der Einsatzleiter Thomas Höhn entlastet. Besonders schlimm wütete der Hagel in Dormitz. "Da gab es Körner mit einem Durchmesser von bis zu drei Zentimetern", so der Feuerwehr-Sprecher. Deshalb gingen Dachfenster zu Bruch und Autos wurden beschädigt.
In beiden Ortschaften mussten zahlreiche Keller leer gepumpt werden. Um durchzukommen, mussten die Helfer erst mal umgestürzte Bäume entfernen, wie am Ortsrand von Dormitz, wo eine Weide quer über der Straße lag und alles blockierte. Wenige Meter weiter hatten die Böen von einem anderen Baum armdicke Äste abgerissen und das Blechdach eines Getränkemarktes teilweise abgedeckt. Verkehrszeichen und kleinere Bäume wurden umgeknickt wie Streichhölzer. Die Gullys waren durch Laub, das aussah, als sei es gehäckselt worden, verstopft. Die Wassermassen konnten nicht mehr abfließen. Aus dem ganzen Landkreis waren 250 Einsatzkräfte nach Neunkirchen und Dormitz geeilt, um zu helfen. Im Feuerwehrgerätehaus Neunkirchen wurde ein Krisenzentrum eingerichtet. Von hier aus wurden alle Einsätze, auch die Arbeiten der Helfer des Technischen Hilfswerkes aus Forchheim und Kirchehrenbach, koordiniert. Allein in Neunkirchen gab es 100 Einsatzstellen.
Bei Uttenreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt beobachtete eine Polizeistreife, wie ein Blitz zu Boden ging. Als sie nachschauten, fanden sie einen Mann, der durch die Druckwelle zu Boden geschleudert worden war, aber nur leicht verletzt wurde.
Auf der Gräfenberg-Bahn versperrte ein umgestürzter Baum die Gleise, so dass der Schienenverkehr eingestellt werden musste. In Waischenfeld (Landkreis Bayreuth) brachten Feuerwehr und Hilfsdienste rund 100 Kinder aus Eggolsheim, die an einem Jugendzeltlager teilnahmen, vorsorglich in einer Schulturnhalle in Sicherheit. Ein Musikfestival in der Gemeinde Plankenfels musste wegen des Unwetters kurzzeitig unterbrochen werden.