Unterschriften gegen ein Fahrverbot

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Soll es bald keinen Autoverkehr mehr in der Hornschuchallee geben? Foto: Jennifer Hauser
Soll es bald keinen Autoverkehr mehr in der Hornschuchallee geben? Foto: Jennifer Hauser
Soll es bald keinen Autoverkehr mehr in der Hornschuchallee geben? Foto: Jennifer Hauser
Soll es bald keinen Autoverkehr mehr in der Hornschuchallee geben? Foto: Jennifer Hauser
 
Soll es bald keinen Autoverkehr mehr in der Hornschuchallee geben? Foto: Jennifer Hauser
Soll es bald keinen Autoverkehr mehr in der Hornschuchallee geben? Foto: Jennifer Hauser
 

Den Autoverkehr in der Hornschuchallee zum Erliegen bringen? Dagegen formiert sich Widerstand.

Die Hornschuchallee ist eine vielbefahrene Straße in Forchheim. Selbst, wenn weder Berufs- noch Mittagspausenverkehr durch die Straße rollt, sind die Parkplätze gut gefüllt. Denn: von den Parkplätzen in der Hornschuchallee sind es auch nur wenige Schritte in die Forchheimer Fußgängerzone.

Dass die Hornschuchallee Teil dieser werden könnte, war im Gespräch im Zuge der Planung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (Isek). "Die Idee ist mal skizziert worden", sagt Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD). Doch festgeschrieben sei nichts. "Die Diskussion muss im Stadtrat geführt werden", sagt er. Er habe auch nichts dagegen, dass Unterschriften gesammelt werden, sei sich aber nicht sicher, ob es zielführend sei, Unterschriften gegen etwas zu sammeln, das noch nicht einmal zu Ende gedacht ist.

In der letzten (nicht-öffentlichen) Isek-Planungssitzung am Freitag sei auf jeden Fall der Begriff "Sperrung" aus dem Plan gestrichen worden. "Der Stadtrat ist sich aber einig, dass der Verkehr in der Ecke geordnet werden muss", so Kirschstein weiter.


Bereits jetzt Widerstand


Doch noch bevor die Planung der Verkehrsführung abgeschlossen wird, formiert sich Widerstand gegen die Idee: Geschäftsleute in der Hornschuchallee und der Hauptstraße haben Unterschriftenlisten ausgelegt. Sie haben Angst, dass sie von einer Entscheidung überrollt werden. "Währet den Anfängen", sagt Konrad Karnbaum, Inhaber des gleichnamigen Feinkostladens in der Hornschuchallee. Auch bei ihm liegt eine Unterschriftenliste aus. Schon über 100 Unterschriften seien bei ihm getätigt worden.

Doch Udo Schönfelder (CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat) denkt, dass insgesamt viel mehr Unterschriften zusammen kommen. "Und ob es dann 400 oder 500 Unterschriften sind, ist nicht das Ausschlaggebende", sagt er, "es geht darum, ein Zeichen zu setzen." Er möchte gemeinsam mit den Geschäftsleuten darauf hinwirken, dass die Idee nicht weiterentwickelt wird. "Es geht dabei um Existenzen und Arbeitsplätze", betont der Stadtrat, denn er geht davon aus, dass eine Erweiterung der Fußgängerzone sich negativ auf die Geschäftswelt auswirken würde.


Es werden noch Unterschriften gesammelt


Da ist sich auch Dorothea Haselmann sicher. Auch in ihrem Laden liegt die Unterschriftenliste aus. "Ich finde es ganz schlimm, wie es bei uns aussieht", sagt sie. Forchheim sei eine so tolle historische Stadt und nun werde die Innenstadt nach und nach kaputt gemacht. "Das geht seit 30 Jahren so", findet sie und bringt ein, dass sie es sich vorstellen könne, dass die Hauptstraße als Einbahnstraße mit Parkplätzen mehr Anklang fände es als jetzt. "In der Innenstadt gibt es viel zu tun", sagt Haselmann, "ich will mich nun engagieren."

Vorgemacht hat das schon Karl Heilmann von der "Blauen Glocke"; bei ihm lag zwei Monate lang eine Liste aus. Rund 250 Unterschriften sind dabei zusammengekommen. "Es war erstaunlich, wie gut es angenommen wurde", sagt er. Die Masse der Kunden habe positiv reagiert und war sich einig, dass eine Umgestaltung der Hornschuchallee denkbar sei, aber stillgelegt werden solle sie nicht. Heilmann ist sich sicher: "Jede weitere Beruhigung führt zum Tod." Dementsprechend macht er den gleichen Vorschlag wie Haselmann und plädiert dafür, die Hauptstraße wieder einspurig befahrbar zu machen. Eine Fußgängerzone sei zwar zum Spazieren schön, schade aber den Geschäften und somit auch dem Leben in der Stadt.

Udo Schönfelder fasst es drastisch zusammen. "Die Hornschuchallee ist ein wichtiger Bypass. Wenn der geschlossen wird, ist ein Herzinfarkt vorprogrammiert." Deshalb möchte er gemeinsam mit den Geschäftsleuten und Anwohnern möglichst viele Unterschriften sammeln, damit keine "falsche Weichenstellung" in den Isek-Abschluss-Bericht aufgenommen wird.