Tracht tragen liegt voll im Trend

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Die Modenschau quer durch alle Gasträume wurde angeführt vom Senior-Wirt "Sepp" Merz mit seiner "Quetsche". Fotos: Reinhard Löwisch
Die Modenschau quer durch alle Gasträume wurde angeführt vom Senior-Wirt "Sepp" Merz mit seiner "Quetsche". Fotos: Reinhard Löwisch
Die Teilnehmerinnen des Trachtenkurses zum Gruppenbild vereint, zusammen mit de "Fachfrauen" Therese Regenfuß aus Effeltrich (Bildmitte) und Dagmar Rosenbauer (3. v.re.) dem Senior Wirt Sepp Merz sowie der "Lehrerin" Marianne Bogner (rechts hinter Frau Regenfuß).
Die Teilnehmerinnen des Trachtenkurses zum Gruppenbild vereint, zusammen mit de "Fachfrauen" Therese Regenfuß aus Effeltrich (Bildmitte) und Dagmar Rosenbauer (3. v.re.) dem Senior Wirt Sepp Merz sowie der "Lehrerin" Marianne Bogner (rechts hinter Frau Regenfuß).
 
Trachtendame (Eva-Maria Hallmeyer ) von vorne .
Trachtendame (Eva-Maria Hallmeyer ) von vorne .
 
Trachtendamen sind auch von hinten hübsch anzusehen.
Trachtendamen sind auch von hinten hübsch anzusehen.
 

Der Fränkische Schweiz-Verein trifft mit seinem Angebot ins Schwarze und schafft es, junge Frauen für das Nähen einer Tracht zu begeistern, die für die Region typisch werden könnte. Auch die Männer melden Interesse an.

Nun schon zum dritten Mal trafen sich zehn Frauen in der neuen Kulturwerkstatt Fränkische Schweiz in Morschreuth, um gemeinsame einem Hobby zu frönen, "das schöner macht", wie eine der Damen sich ausdrückte. Die Frauen schneiderten eine erneuerte Fränkische-Schweiz-Tracht. Im Gasthaus "Zur guten Einkehr" war nun zum Abschluss Modenschau.

Tracht tragen ist derzeit auch bei den jüngeren Frauen in Mode. Von dieser Erkenntnis profítiert der Fränkische Schweiz-Verein (FSV), der jahrelang das Problem hatte, dass keine der jungen Nachwuchsdamen bereit war, überlieferte Trachten zu tragen. "Das ist auch kein Wunder" meinte die Arbeitskreisleiterin Trachten, Johanna Erlwein.
"Junge Frauen wollen eben keine dunklen groben Stoffe tragen, das ist nicht schick." Ein Blick über den symbolischen Gartenzaun nach Südbayern, wo "Tracht tragen" zum guten Ton gehört, brachte die Erkenntnis: "Man muss bei den Stoffen und Farben mit der Zeit gehen, dann ziehen das auch die Jungen an" meint Erlwein. Oder anders ausgedrückt: Die Verpackung ändert sich, der Inhalt bleibt gleich.

Zum dritten Mal ausgebucht

Mit dieser Einstellung gelang es "fast über Nacht", erfolgreiche FSV- Trachtenkurse auf die Beine zu stellen. Schon zum dritten Mal in Folge war ein Kurs mit elf Teilnehmerinnen innerhalb kurzer Zeit ausgebucht. Kulturwerkstatt-Leiterin Erika Strigl kümmerte sich um alle organisatorischen Details und Marianne Bogner aus Bieberbach hat es als Lehrerin nicht nur fertig gebracht, dass alle Damen nach dem Kurs eine fertige "Woar" hatten, die sie voller Stolz auch trugen. Viele entschlossen sich spontan, bei ihr einen Anschlusskurs zu belegen, bei dem sich Frau die passende Jacke für die kältere Jahreszeit schneidern konnte.

Alle Kursteilnehmer trafen sich zum Abschlussessen im Gasthaus "Zur guten Einkehr" in Morschreuth. Erstmals dazu kamen die beiden "Trachten-Fachdamen", Dagmar Rosenbauer aus Kunreuth und Therese Regenfuß aus Hetzles. Sie konnten noch ein paar Tipps zur Länge der Schürzenschleife beisteuern und auch die Frage klären, ob die Schürze über oder unter dem Mieder getragen wird. Da kam wieder die Historie zum Vorschein, die hier widerspruchslos akzeptiert wurde gemäß dem Motto: Stoff und Farbe können neu sein, der Schnitt und die Art bleiben unverändert. "Schließlich", so die Arbeitskreisleiterin Erlwein, "soll man ja sehen können, woher man kommt".

Die fleißigen Näherinnen

Kathrin Eilenberg aus Kirchehrenbach, Isolde Britting aus Gräfenberg, Christina Beigott aus Etzdorf, Karin Först aus Plauen im Vogtland, Maria Eichinger aus Kirchehrenbach, Heidi Pfeilschmidt , Magdalena Grellner aus Püttlach, Cornelia Gebhardt aus Kirchehrenbach und Eva-Maria Hallmeyer aus Pinzberg hießen die Teilnehmerinnen des Trachtenkurses und sie alle sind jetzt zu Recht stolz auf ihre neue Festtags-Kleidung. Der Seniorchef des Gasthauses lud die Damen spontan zur Trachtenschau quer durch die Gasträume ein. Unter dem Applaus der zahlreichen Gäste und angeführt vom Senior-Wirt "Sepp" Merz mit seiner "Quetsche" flanierten die Damen einmal quer durch alle Zimmer.

Eine Frage aber blieb im Raum stehen: Was sollen denn die Herren der Schöpfung tragen, wenn Ihre Damen in Tracht gehen? Marianne Bogner machte folgenden Vorschlag: Schwarze Hose, weißes Hemd, schwarze Schleife. Dazu eine rote Weste mit vielen goldenen Knöpfen und eine Trachtenjacke, die dazu passt. Es ist also nur eien Frage der Zeit, wann es den ersten Trachtenkurs für Männer gibt. Die Nachfrage bei den Herren der Trachtendamen zumindest, war enorm. Reinhard Löwisch