Thorsten Glauber aus Pinzberg packt als Minister an

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Im Wahlkampf hatte Thorsten Glauber (links) seinen FW-Parteifreund Alexander Hold nach Forchheim eingeladen. Jetzt sind beide auf der Erfolgsspur. Foto: Barbara Herbst
Im Wahlkampf hatte Thorsten Glauber (links) seinen FW-Parteifreund Alexander Hold nach Forchheim eingeladen. Jetzt sind beide auf der Erfolgsspur.  Foto: Barbara Herbst

Der FW-Abgeordnete aus Pinzberg leitet künftig das Umweltministerium. Mit "Freude und großem Respekt" werde er an die Aufgabe herangehen, sagte Glauber am Sonntagabend.

Eigentlich wollten die Koalitionspartner CSU und FW erst am Sonntagabend bekannt geben, wer welches Ressort in der neuen bayerischen Landesregierung bekommt. Doch dann waren schon gegen 16 Uhr die ersten Informationen durchgesickert. Die sensationellste aus der Perspektive des Landkreises Forchheim: Der Landtagsabgeordnete Thorsten Glauber (FW) aus Pinzberg ist der neue bayerische Umweltminister.

Um ein erstes Statement gebeten, schien Glauber selbst noch etwas überrascht von dem Ereignis: "Krass, cool und auch ein bisschen verrückt" fühle es sich schon an, ein bayerischer Minister zu werden. Er begreife die neue Aufgabe als "eine Riesen-Chance im Leben, die man nur einmal bekommt". Mit "Freude und großem Respekt vor dem Amt, aber auch mit breiter Brust" werde er die Sache angehen, sagte Glauber.

Seit zehn Jahren sitzt der 47-Jährige für die Freien Wähler im Landtag. Mit den Themen erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit habe er sich "über viele Jahre im Landtag ein Profil erarbeitet", betonte er gestern Abend. Er sei "nicht immer dafür gelobt worden"; aber das Thema Nachhaltigkeit sei ihm schon seit seiner Diplomarbeit als Architekt ein zentrales Anliegen: "Was gibt es Schöneres? Außerdem ist das Thema Nachhaltigkeit extrem spannend."

Die "herzlichen Glückwünschen" von Michael Hofmann (CSU-Landtagsabgeordneter aus Eggolsheim), Sebastian Körber ( FDP-Landtagsabgeordneter aus Forchheim) und Uwe Kirschstein (SPD-Oberbürgermeister aus Forchheim) waren von ähnlichen Kommentaren begleitet: Wenn man sein sehr gutes Wahlergebnis betrachte, sei es naheliegend gewesen, dass Thorsten Glauber ein Amt erhalten würde. Ein Minister aus Forchheim sei ihm "natürlich lieber, als aus einem anderen Teil Bayerns", meinte Michael Hofmann: "Was mich mit ihm eint: Wir wollen beide für den Landkreis Forchheim rausholen, was man rausholen kann." Sebastian Körber betonte, dass er sich für Thorsten Glauber freue: "Wir kennen uns lange aus der Politik, er kam zeitgleich in den Landtag, als ich in den Bundestag gewählt wurde. Uns hat immer ein freundschaftliches Verhältnis verbunden."

"Schöne Auszeichnung"

Dass Glauber "eine Position übernehmen" würde, sei auch deshalb absehbar gewesen, weil er "Teil des Verhandlungsteams war", sagte Sebastian Körber. "Bestimmt wird es jetzt möglich, das eine oder andere mehr für den Landkreis Forchheim auf Landesebene herauszuholen." Oberbürgermeister Uwe Kirschstein meinte, er habe eher damit gerechnet, dass Thorsten Glauber mit dem Thema Bauen betraut werden würde. "Auf jeden Fall ist das Ministeramt eine schöne Auszeichnung", sagte Kirschstein. Und da Politik ein Netzwerken sei und er eine freundschaftliche Verbindung zu Glauber habe, sei es vorstellbar, dass dieses Netzwerk auch im Interesse der Stadt Forchheim "bespielt werden könnte".