Die Gleise für den ICE reichen jetzt bereits bis Kersbach. Und täglich wächst der Schienenstrang weiter.
Um im Bild der Bahn zu bleiben: Der Ausbau der ICE-Strecke geht im Eilzug-Tempo voran. Zwischen Baiersdorf und dem ehemaligen Bahnhof Kersbach sind die beiden neuen Schienenstränge bereits verlegt. Inklusive dem Bahnhof Forchheim werden ab Baiersdorf 45 000 Tonnen Schotter in das Gleisbett eingebaut. "Ein paar tausend Tonnen kommen noch hinzu, wenn die Gleise von der Stopfmaschine millimetergenau ausgerichtet werden", informiert Bahn-Pressesprecher Frank Kniestedt. Das so genannte "Erdplanum" ist quasi das Fundament, auf dem die Gleise errichtet werden. Darauf kommt eine Frost-Schutzschicht, die zwischen 15 und 25 Zentimeter dick ist. Auf der Schnellbahntrasse ist sie entsprechend höher.
Darauf kommt die Schotterschicht, auf der bereits die Schwellen für die Schienen verlegt werden. Maschinisten haben die einzelnen Schichten exakt eingeebnet.
Ein Arbeitszug mit Hunderten von Schwellen, von denen jede rund 300 Kilo wiegt, steht derzeit auf den neu verlegten Schienen am Bahnhof Kersbach. Von dort bringt ein Portalkran auf den ausgelegten Hilfsschienen die Schwellen bis zum Schotterbett.
So geht Schienenverlegen
Die Schienen sind bis zu 180 Meter lang und werden erst einmal mit Hilfe eines Gleisjoch-Verlegekranes auf dem Schotter verlegt. Nachdem das Gleis grob gerichtet wurde, kommt noch einmal Schotter drauf. Zuvor werden die Gleise mit Spannklemmen auf den Schwellen befestigt. Gibt es keine Hilfsschienen, nimmt ein Bagger mit Hydraulik-Zwingen immer fünf Schwellen gleichzeitig vom Materialwagen und setzt sie auf das Gleisbett. Sind die Schienen verlegt, werden die Laschen-Verbindungen mit der provisorischen Verschraubung gelöst und die Schienen aneinander geschweißt. So wächst die Schienenstrecke jeden Tag um einen Kilometer.
Auf Höhe des Wertstoffhofes Fritsche sind Arbeiter dabei, die ersten Weichen für die Nebenbahn nach Ebermannstadt einzubauen. Mit einer Schraub-Maschine, die an einen Pflug aus den 60er Jahren erinnert, werden die Schrauben abwechselnd auf beiden Seiten der Schiene an den Weichen festgezogen. Ein paar hundert Meter weiter wird auf das Gleisbau-Planum die Schotterschicht aufgetragen und eingeebnet. Rotationslaser sorgen dafür, dass die Höhen exakt eingehalten werden.
Parallel zu den Gleisbau-Arbeiten wurde bei Kersbach bereits die Lärmschutzwand errichtet. Unmittelbar neben den Gleisen werden die Kabel für die Signaltechnik verlegt. Auch die Arbeiten am Bahnsteig Kersbach schreiten voran. "Er wird am 24. April fertig sein", prognostiziert Bahn-Pressesprecher Kniestedt, der die Schließung des Bahnübergangs Eggolsheim für spätestens 14. April ankündigt. Eine Querung der Bahntrasse ist dann nur noch über eine Brücke möglich.