Die Event-Agentur Dinger und Boubaker hat die Eröffnung des Königsstrands auf der Bastion um ein Jahr verschoben.
Lange war der Königsstrand in der Kommunalpolitik umstritten. Daher hatte sich der Stadtrat erst im Januar zu einer Entscheidung für den Sandstrand auf der Bastion der Kaiserpfalz durchringen können. Diese Verzögerung wiederum führte dazu, dass die Event-Agentur Dinger und Boubaker aus Erlangen das Projekt jetzt um ein ganzes Jahr verschoben hat.
Um den Stadtstrand effektiv vorbereiten zu können, hätte seine Agentur die Zusage bereits im Herbst gebraucht, erklärte am Dienstag Jan-Peter Dinger bei einem Pressegespräch. Als der Stadtrat im Januar schließlich grünes Licht gab, sei die Zeit bis zur geplanten Eröffnung im Mai einfach zu knapp geworden, sagte Dinger. "Wir hatten nur sechs Wochen Zeit für verbindliche Gespräche mit den Sponsoren. Insgesamt brauchen wir ungefähr zwölf Sponsoren. "
Vergeblich waren die bisherigen Gespräche aber nicht. Die Erlanger Agentur hat nun schon mal den Hauptsponsor sicher, wenn sie im Mai 2017 den Königsstrand eröffnen wird. Die Brauerei Mönchshof aus Kulmbach wird der wichtigste Partner von Dinger und Boubaker sein. Zudem wurde Radio Bamberg als Medienpartner gewonnen.
Der Forchheimer Wirtschaftsförderer Viktor Naumann betonte, dass die Stadtverwaltung auch "Gespräche mit allen vier Forchheimer Brauereien geführt hat". Doch keine der hiesigen Brauereien sei in der Lage gewesen, "den Eigenanteil beim Sponsoring zu stemmen".
Von Logistik überfordert
Vom Sponsoring abgesehen, sei eine kleine Brauerei aber auch logistisch nicht in der Lage, die Anforderungen eines Stadtstrandes zu bewältigen, sagt Jan-Peter Dinger. Er begründete zudem, warum für Dinger und Boubaker ein späterer Start des Strandlebens in diesem Jahr nicht in Frage gekommen sei. "Wenn wir mit dem Projekt später anfangen, kommen wir nach hinten raus mit dem Annafest in Bedrängnis. Wir wollen das Projekt professionell aufziehen und keine halben Sachen machen."
Auch Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) hat die Verschiebung um ein Jahr befürwortet. An der Grundsatzentscheidung des Stadtrates ändert die einjährige Verzögerung nichts. Das heißt: Der Vertrag für den Königsstrand wird drei Jahre laufen, also bis 2019. Während des Annafestes wird - zumindest im ersten Jahr - der Strand schließen. Anschließend können die Gäste dann wieder die Füße in den Sand stecken, bei schönem Wetter bis Ende September.
Auch an den finanziellen Rahmenbedingungen ändert sich durch die Verschiebung nichts, wie Wirtschaftsförderer Viktor Naumann gestern nochmal hervorhob. Das heißt: Der Stadt werden keine Kosten entstehen. Auch die Ausgaben für Wasser und Strom werden der Agentur verrechnet. Zudem zahlt sie, analog zur Kellerwald-Satzung eine Pacht von 6,57 Euro pro Quadratmeter im Jahr.
Würde die Agentur Dinger und Boubaker also 1000 Quadratmeter pachten, wären dies rund 6500 Euro. Noch sei die Pachtfläche nicht festgelegt, sagte Jan-Peter Dinger. "Maximal stehen 1800 Quadratmeter zur Verfügung."
Das Pressegespräch am Dienstag nutzte der Wirtschaftsförderer auch, um Gerüchte auszuräumen, die im Umlauf seien. Beispielsweise sei wiederholt behauptet worden, die Frage der Fluchtwege sei nicht gelöst. Fakt sei, so Naumann: "Der Fluchtweg am Amtsgericht ist fix." Das heißt: Notfalls können die Besucher über den Durchgang zwischen Gerichtsgebäude und Kaiserpfalz von der Bastion auf den Platz vor das Amtsgericht flüchten.