Ob Straßen, Internet oder ausstehende Zahlungen - die Bürger von Stiebarlimbach sehen ihren Ort als Stiefkind der Gemeinde Hallerndorf.
Dass in der Ortsdurchfahrt von Stiebarlimbach endlich etwas gemacht werden müsse, darüber waren sich die Anwesenden der Bürgerversammlung einig. Das gilt für die Straßenbeleuchtung, aber auch für den Gehweg. "Stiebarlimbach ist das Stiefkind der Gemeinde, dabei sind wir die am meisten frequentierte Ortschaft", war sich ein Bürger sicher. Die Risse und Schlaglöcher sind mit Bitumenmasse verputzt, erklärte der Hallerndorfer Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG), oben wurde Splitt aufgebracht. Die etwa 20 Anwesenden der Bürgerversammlung in Stiebarlimbach hatten noch weitere Anliegen an ihren Bürgermeister und die Gemeinderäte. "Der nächste, der hier baut, bekommt keinen Telefonanschluss mehr", erklärte ein Bürger. Das habe ihm ein Techniker der Telekom mitgeteilt. Er beschwerte sich ebenfalls darüber, dass das Internet in der Ortschaft oft nur unzureichend sei: "Die 50.000er-Leitung hört am Ortseingang auf!" Gunselmann bestätigte, dass sowohl das Internet als auch die Telefonanschlüsse in Stiebarlimbach ein "knapper Faktor" seien und versprach, mit der Telekom im Gespräch zu bleiben.
Missmut: noch nicht bezahlt
Ebenso herrschte Missmut bei den Bürgern, weil die Grundstücke, die sie für den Radweg hergegeben hatten, immer noch nicht bezahlt seien. "Das muss der Landkreis zahlen", verwies der Bürgermeister darauf, dass er hierfür nicht zuständig ist.
Einige andere Bürger wollten wissen, ob die Gemeinde für den Unterhalt der Hauptsammler zuständig ist, die während der Flurbereinigung verlegt wurden. Auch wenn Torsten Gunselmann erklärte, dass die Unterhaltspflicht bei den Eigentümern der Flächen besteht, die davon profitieren, ist ein anderer der Ansicht, dass die Gemeinde hierfür zuständig sei.
Mahnung im Briefkasten
Für einen Gottesdienst im Ort hatte die Feuerwehr abgesperrt und dafür die Absperrungen der Gemeinde genutzt. Vier Wochen später lag die Rechnung mit Mahnung im Briefkasten, und da der Kassier im Urlaub war, wurde zwei Wochen später gleich die Vollstreckung angekündigt. "Wir haben schon so viel für die Gemeinde geleistet", empörte sich ein Mann. Ist die Rechnung gestellt, läuft das Mahnverfahren automatisch, erklärte der Bürgermeister: "Wenn ihr als Verein längere Zeit zum Zahlen braucht, müsst ihr uns das sagen!"
Fichten am Kreuzberg
Ein Waldbesitzer forderte die Gemeinde auf, ihren Fichtenbestand unterhalb des Kreuzberges zu überprüfen: "Da ist garantiert der Borkenkäfer drin." Gunselmann verwies darauf, dass die Gemeinde mit der Waldbauernvereinigung Kreuzberg-Hallerndorf einen Vertrag für die Bewirtschaftung des Waldes habe und dass sich diese darum kümmere.