Sowohl Teammanager Jochen Brechelmacher als auch Torjäger Christian Kosel wollten nach dem Abstieg etwas Abstand. Nur einer macht weiter.
                           
          
           
   
          Nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für den Teammanager der SpVgg Effeltrich war es eine ungewohnte Rolle: Nach zehn Jahren mit Blickrichtung fast ausschließlich nach oben, musste der Klub den Abstieg aus der Kreisliga 2 ER/PEG hinnehmen. Die Hoffnung auf ein Mitwirken von Toptorjäger Christian Kosel in der Kreisklasse 2 hat Jochen Brechelmacher noch nicht aufgegeben. 
Was waren aus Ihrer Sicht die Gründe für den direkten Wiederabstieg?
Ich glaube, wir hatten am Anfang mit Stefan Wüst keinen zur Mannschaft passenden Trainer. Die Spieler haben nicht die richtige Einstellung gezeigt, die Trainingsbeteiligung war schlecht. Im Winter hat auch noch Spielleiter Frank Burmester, die gute Seele des Vereins, aufgehört. Er konnte mit allen Spielern umgehen. 
Insgesamt war der Abstieg auf jeden Fall verdient.
Hat die aus den Vorjahren erfolgsverwöhnte Mannschaft die Umstellung auf Abstiegskampf nicht bewältigt?
Das hat sicher auch eine Rolle gespielt. Die Jungs haben den Spaß am Fußball schnell verloren. Nach einem Sieg hielt das Hoch immer nur kurz an. Wir sind aber nie abgekoffert worden. Wir waren mit einer jüngeren Elf als in der Aufstiegssaison einfach zu unerfahren, während der Gegner seine Chancen genutzt hat. 
Bis wann hatten Sie Hoffnung auf den Klassenerhalt?
In der Winterpause habe ich noch dran geglaubt, aber schon in der Vorbereitung auf die Rückrunde war es im Prinzip klar. Selbst nach dem Sieg in Gößweinstein Mitte April , als noch alles drin war, gab es kein Aufbäumen. 
Wie war Ihre Reaktion, als der Abstieg besiegelt war?
Ich habe mich geärgert, aber das rentiert sich gar nicht. Man macht sich bloß selbst kaputt, wenn man sich zu viele Gedanken macht. Mit der Suche nach einem neuen Trainer hatte ich noch eine Baustelle, so dass ich erst mal genug vom Fußball hatte und noch habe. Gleichzeitig dachte ich mir: In einem halben Jahr geht es wieder bei null los.
Null ist in diesem Fall die Kreisklasse 2. Was erwartet die SpVgg Effeltrich in der kommenden Saison?
Ich verspreche mir mehr Derbys und entsprechend mehr Motivation der Spieler. Allerdings müssen Partien gegen Favorit Kersbach genauso wie gegen Aufsteiger Dormitz erst einmal gewonnen werden. Ziel ist es, oben mitzuspielen. 
Entscheidend sind die ersten Spiele: Wenn es da gleich Pleiten gibt, kann es auch nach unten gehen.
Christian Kosel, der in den vergangenen sechs Spielzeiten fast 150 Tore erzielt hat, legt eine Pause ein. Können Sie ihm das noch ausreden?
Wir haben die Hoffnung, dass er es sich noch anders überlegt, lassen ihn aber erstmal in Ruhe. Er wohnt direkt neben dem Sportheim und kriegt es schon mit, wenn die Mannschaft Erfolg hat (
lacht).
Welchen Eindruck macht der neue Coach Michael Appelt auf Sie und wie ist der Stand der Vorbereitung?
Einen sehr guten: Er macht viel mit dem Ball und erklärt viel. Beim 0:4 gegen Weisendorf mit Michaels Bruder Armin als Trainer war ich nicht dabei. Gegen Möhrendorf waren wir gleichwertig, haben nach etlichen Auswechslungen aber noch drei Treffer kassiert. Heute Abend gegen Willersdorf holen sich die Jungs hoffentlich ein bisschen Selbstvertrauen. Am Sonntag steht das Pokalturnier in Schlaifhausen auf dem Programm. Da treten wir zwar gegen zwei Ligakonkurrenten an, dennoch sind es eher Testspiele.