SKC Eggolsheim gewinnt dank Reinhold Trautner

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Am Ende der Partie gibt es immer einen kleinen Rückblick auf das Spiel, mit Einzelergebnissen und lobenden Worten für den Gegner. Respekt und Fairness werden großgeschrieben. Fotos: Tobias Schneider
Am Ende der Partie gibt es immer einen kleinen Rückblick auf das Spiel, mit Einzelergebnissen und lobenden Worten für den Gegner. Respekt und Fairness werden großgeschrieben. Fotos: Tobias Schneider
Kam kurzfristig für Christopher Schlund zum Einsatz und steckte seinen Gegner locker in die Tasche: Reinhold Trautner, 100-Kugel-Experte beim SKC Eggolsheim.
Kam kurzfristig für Christopher Schlund zum Einsatz und steckte seinen Gegner locker in die Tasche: Reinhold Trautner, 100-Kugel-Experte beim SKC Eggolsheim.
 

Im Pokalspiel gegen Ebermannstadt greift der SKC Eggolsheim auf Routiner Reinhold Trautner zurück. Die TSV-Fans verwandeln das Auswärtsspiel zwar in eine Heimpartie, doch am Ende gewinnt die Abgezocktheit des SKC - und der Kegelsport im Allgemeinen.

An der mangelnden Unterstützung kann es nicht gelegen haben. Was eigentlich als Auswärtsspiel angesetzt war, entpuppte sich doch eher als Heimpartie für den TSV Ebermannstadt: 30 Fans hatten den Weg nach Eggolsheim mitgemacht, hatten Kuhglocken dabei und personalisierte Schlachtgesänge im Repertoire - und sorgten so für einen konstant hohen Geräuschpegel im proppevollen Kegelheim. Eine Stimmung ähnlich wie beim Biathlon, kaum ein Wurf blieb unkommentiert. Wer sich an den Tisch unterhalten wollte, musste die Köpfe eng zusammenstecken.

Obwohl die "Gäste" aus Ebermannstadt in der zweiten Pokalrunde "Silberner Ritter" des Vereins Bamberger Sportkegler den Kürzeren zogen, so gab es neben dem SKC einen weiteren Gewinner an diesem Abend: den Kegelsport im Allgemeinen, getragen durch ein faires Miteinander. So hielt sich auch der Frust sehr in Grenzen: "Der Sieg für den SKC geht absolut in Ordnung.
Wir hätten eben einen super Tag gebraucht und Eggolsheim einen durchschnittlichen, um eine Chance zu haben", sagte TSV-Kapitän Michael Parzefall beim Blick auf das 1697:1823-Endergebnis.

35 Holz als Vorgabe

Keine Demontage, aber doch eine Niederlage in aller Deutlichkeit - eine Folge des Sieben-Klassen-Unterschieds, der beide Mannschaften trennt. Trotzdem: Der Respekt seitens des SKC war immens, wollte man sich bei diesem Prestigeduell keine Blöße geben. Dies zeigte vor allem eine Änderung in der Aufstellung der Hausherren. Da Christopher Schlund kurzfristig ausfiel, wurde nicht Mannschaftsführer Kai Postler sondern der stärkste 100-Kugel-Spieler des SKC, Reinhold Trautner, der in den letzten Punktspielen mit 500ern zu glänzen wusste, eingesetzt.

Zu Beginn traten Markus Hausner und Stefan Gaida für das Heimteam und Lukas Biemüller und Christian Straßberger für den TSV an. Während der 14-jährige Biemüller bis zum Bahnwechsel für ein ausgeglichenes Spiel sorgte, hatte Straßberger größere Probleme. Aufgrund des Klassenunterschieds bekam der TSV 35 Holz Vorgabe, wodurch noch nichts entschieden war. Im zweiten Durchgang drehten die SKCler aber auf: Biemüller blieb trotz gutem Spiel bei 415 Holz hängen und musste gegen den Tagesbesten Hausner (468) 63 Zähler überlassen. Christian Straßberger, eigentlich der Routnier beim TSV, fand nie zu seinem Spiel und hatte im Abräumen Probleme. Seine 370 Holz verhalfen Stefan Gaida (438) zu weiteren Zählern für den SKC.

Das Ebermannstädter Schlusspaar Robin Straßberger/Michael Parzefall musste somit gegen die starken Reinhold Trautner und Robert Busch mit einem Handicap von 86 Kegeln antreten und machte sich keine Illusionen, das Spiel noch zu egalisieren. Trotzdem: Hinter den Bahnen gab der TSV-Tross weiterhin alles - aus der Ruhe brachte es die beiden SKC-Haudegen aber nicht. "Robert und Reinhold könnte man einen Bagger neben die Bahn stellen, das juckt die nicht", sagte Selina Bessler, die für die SKC-Damen in der 3. Bundesliga startet.

Allerdings bot der TSV seinen Fans dennoch guten Kegelsport. Zum Bahnwechsel hatten beide Ebermannstadter jeweils 231 Holz auf die Anzeigetafel gebracht. Der 16-jährige Straßberger hatte es mit Trautner zu tun, der starke 248 Kegel einbrachte. Neun Holz lag Parzefall sogar vor Busch. Dies bedeutete zwar kein Plus für den TSV, jedoch ein kleines Ausrufezeichen.

SKC wollte sich nicht blamieren

Im zweiten Durchgang plätscherte das Spiel etwas dahin. Parzefall (438) und Straßberger (439) kamen zwar mit guten Resultaten ins Ziel, waren sich aber einig, dass auch diese Ergebnisse nicht reichen, um eine Spitzenmannschaft aus der Landesliga zu ärgern. Trautner (454) und Busch, dem fehlerfreie 463 Holz gelangen, brachten ihr Spiel routiniert zu Ende. "Wir wollten uns heute nicht blamieren und gingen dieses Spiel besonders konzentriert an", sagte SKC-Mannschaftsführer Kai Postler.

Ein alles in allem freundschaftliches Derby fand somit den angemessenen Sieger, wobei auf Seiten des TSV niemand Trübsal blasen muss. Schließlich ist es wichtiger, in der Kreisklasse B auf Punktejagd zu gehen. "Wir wünschen dem SKC für den weiteren Pokalverlauf alles Gute. Danke an unsere Fans, die dieses Spiel für uns zu einem besonderen Ereignis machten", freute sich Parzefall.