Sebastian Raasch: Handschuhe waren gestern

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Marcel Heinemann
Marcel Heinemann
 
Sebastian Raasch
Sebastian Raasch
 
Tobias Hofmann
Tobias Hofmann
 

Unnötiger Ballast waren sie für Raasch zwar nicht, dennoch hat der 30-Jährige seine angestammte Position zwischen den Pfosten vor einem Jahr verlassen.

Sebastian Raasch hat sich Anfang der Saison vom Torverhinderer zum besten Torjäger des 1. FC Burk verwandelt. Da es für seine Mannschaft in der Kreisliga 1 ER/PEG um nichts mehr geht, drückt er am Wochenende seinem Ex-Klub Jahn Forchheim in der Relegation die Daumen.

Wer hat Sie angespielt?
Sebastian Raasch: Marcel Heinemann vom TSV Ebermannstadt. Mit ihm habe ich in der C-Jugend und später in der Landesliga bei der SpVgg Jahn Forchheim gespielt. Auf den Fußballplätzen der Region laufen wir uns immer mal wieder über den Weg.

Damals waren Sie Torwart, vor einem Jahr haben Sie ihre Handschuhe an den Nagel gehängt und machen stattdessen die gegnerischen Strafräume unsicher. Für immer?
Zuvor habe ich nur gelegentlich in der Reserve als Feldspieler agiert. Kurz vor Ende der ersten kompletten Saison fällt mein Fazit positiv aus. Im Moment macht es mir mehr Spaß als Torhüter, weil ich mehr Aktionen habe, diese gleichzeitig aber nicht so entscheidend sind. Tore schießen finde ich schöner als Tore verhindern.

Mit elf Treffern in 25 Einsätzen sind Sie Führender der internen Torschützenliste. Bleiben Sie dem FC Burk als Torjäger erhalten?
Ich habe mich noch nicht entschieden, aber es spricht einiges dafür. Zum einen habe ich gerade ein Haus in Burk gebaut, zum anderen übernehmen der bisherige Torwarttrainer Thomas Oppelt und Sebastian Fischer, mit dem ich schon beim Jahn zusammengespielt habe, das Traineramt.

Für Burk geht es in der Kreisliga 1 am Sonntag gegen Röttenbach nur noch um die Goldene Ananas. Spannung ist dafür bei Ihrem Ex-Verein und in Baiersdorf angesagt. Schaffen beide Klubs den Klassenerhalt?
Das 1:1 der SpVgg Jahn bei den Würzburger Kickers II ist eine gute Ausgangsposition. Sie dürfen am Samstagabend nur nicht so spielen wie der Club im Rückspiel gegen Frankfurt. Verdient hätten es die Forchheimer nach so vielen erfolgreichen Jahren in der Bayernliga allemal. Wenn man den Spielerverlust vor der Saison, das aktuelle Verletzungspech und den starken Kader für die kommende Spielzeit berücksichtigt, wäre es dem Jahn zu wünchen, dass er drin bleibt. Ich muss am Samstag wahrscheinlich Pflastern, aber gegen Frohnlach - ich bin optimistisch, dass es zu diesem Spiel kommt - schaue ich zu.

Die Baiersdorfer haben es trotz des 1:2 in Zirndorf auch noch in der eigenen Hand. Sie haben immer eine junge Mannschaft und zur Zeit ebenfalls mit Ausfällen wie dem von Frank Ortloff zu kämpfen. Für die Teams, die in der Liga hinten standen, ist es aber immer schwerer als für Würzburg und Zirndorf, die während der Saison viel Selbstvertrauen getankt haben.

An wen spielen Sie weiter?
Mein Steilpass geht an Tobias Hofmann. Er hat die DJK Willersdorf vergangene Saison mit 38 Toren fast im Alleingang zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Kreisklasse geschossen. Danach hat er seine Karriere offiziell beendet, weil er familiär bedingt wenig Zeit hat. Er hat es kurioserweise genau anders herum gemacht als ich und half zwei Mal als Torwart aus. Da auch Matthias Leisgang, der in der Aufstiegssaison 37 Treffer erzielt hatte, nach Buttenheim wechselte, steigt die DJK leider wieder ab. Der Hoffi ist der Stürmertyp Roy Makaay: faul, aber macht viele Tore.

Steilpass-Regeln: Das Spielfeld bilden die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim. Verboten sind Kurzpässe, also Zuspiele innerhalb des eigenen Vereins, und Rückpässe zu bereits angespielten Aktiven.