Nach dem Abstieg vereint

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Gökhan Tosun
Gökhan Tosun
 

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga hängt Gökhan Tosun beim TKV noch ein Jahr als Abteilungsleiters dran. Ein Grund ist die Rückkehr seiner Brüder.

Nach mehreren Auf- und Abstiegen gibt es beim TKV Forchheim nur einen Konstante: Abteilungsleiter Gökhan Tosun. In der kommenden Saison ist er wieder mit seinen Brüdern vereint, zunächst arbeitet der 37-Jährige aber den Abstieg aus der Kreisliga 1 ER/PEG auf.

Vor der Saison haben der 21-fache Torschütze Erhan Gezici und Ali Sakli, der 15 zu den 81 Treffern für den Aufstieg beigetragen hatte, den TKV verlassen. War Ihnen da schon klar, dass es eine verdammt schwere Runde werden würde?
Gökhan Tosun: Ich habe gewusst, dass es nicht einfach wird, aber trotz der Abgänge und vor allem mit den damaligen Zugängen habe ich daran geglaubt, dass wir den Klassenerhalt schaffen können.

In der Hinrunde hat die Mannschaft immerhin 14 Punkte geholt. Nach dem 3:1-Erfolg in Uehlfeld zum Auftakt dieses Jahres war das rettende Ufer nah.
Warum fuhr der TKV danach keinen einzigen Zähler mehr ein?
Wir hatten ein paar Spielern versprochen, dass sie in der Winterpause gehen dürfen, denn wir hatten adäquaten Ersatz in Aussicht. Leider haben sich diese Verstärkungen aus verschiedenen Gründen nicht bewahrheitet, so dass der Verlust von Gökhan Kül, der als Co-Trainer nach Thuisbrunn gegangen ist, sowie von Akin Bölük in die Landesliga zu Dergahspor Nürnberg und Ersin Kocak zu unserem Konkurrenten Eltersdorf II einfach zu groß war. Dazu hat Eugen Probst mitten in der Saison aufgehört. Und während der kompletten Runde haben uns Verletzungsprobleme begleitet.

Es fehlte also an Qualität und Quantität?
Richtig. Und das hat zu einer Kettenreaktion geführt: Die Motivation und Einstellung der Spieler ging bergab. Manche kamen kaum noch zum Training, teilweise ist es sogar ausgefallen. Dadurch fehlte uns die Fitness. Anfangs konnten wir noch mithalten, aber spätestens ab der 60. Minute waren uns alle Mannschaften läuferisch und kämpferisch überlegen.

Trainer Serdar Kuygun gab im Winter bekannt, dass nach vier Jahren Kulturverein Schluss sein werde. War das ein schlechtes Signal im Abstiegskampf?
Das war sicher ein Knackpunkt, aber ich kann Serdar keinen Vorwurf machen. Er wurde von vielen seiner Spieler und einigen Verantwortlichen im Verein im Stich gelassen.
Wie war Ihre Gemütslage, als der Abstieg rechnerisch feststand?
Ich war traurig und enttäuscht, weil die in drei Jahren geleistete Arbeit kaputt war. Aber das Leben geht weiter.

In neun Jahren ist der TKV drei Mal auf- und ebenso oft abgestiegen. Wünschen Sie sich manchmal ruhigeres Fahrwasser?
Höhen und Tiefen gehören zum Leben. Als Abteilungsleiter bin ich allerdings der Meinung, dass die Kreisklasse mit ihren Derbys die beste Liga für uns ist. Da würde ich uns gerne die nächsten Jahre sehen.

Welche personellen Veränderungen gibt es vor der kommenden Spielzeit?

Cem Camuz, Mustafa Özsoy, Erdem Ünal, Serbay Mete und René Schrettenbrunner verlassen uns. Dafür haben wir mit Lokman Aktas, Ömer Güney, Bashar Hatimali und Hüseyn Cirak vier Neue aus Gremsdorf. Da meine Brüder Arif und Sinan wieder da sind, mache ich auch noch ein Jahr als Abteilungsleiter weiter.

Ablauf: In den nächsten Wochen, bis die neue Saison beginnt, führen wir Gespräche mit verschiedenen Absteigern aus dem Fußballkreis Erlangen/Pegnitzgrund, die in der kommenden Spielzeit einen Neuanfang in einer tieferen Klasse machen müssen.