Nach einem guten Saisonstart haben einige Spieler des SV Gößweinstein vom Aufstieg geträumt. Manuel Wiegärtner führt weitere Gründe für den Abstieg an.
                           
          
           
   
          Vieles ist im dritten Kreisliga-Jahr des SV Gößweinstein schiefgelaufen, nach dem Abstieg geht die halbe Mannschaft von Bord. Dennoch geht Abteilungs- und Spielleiter Manuel Wiegärtner optimistisch in die Kreisklasse 3.
Der SV Gößweinstein schien sich im dritten Jahr in der Kreisliga etabliert zu haben, startete mit nur einer Niederlage aus den ersten vier Partien in die Saison. Warum hat es trotzdem nicht gereicht?
Manuel Wiegärtner: Nach den ersten Spielen haben manche von der Bezirksliga geträumt und sich selbst großen Druck gemacht. Als es dann ein paar Niederlagen gab, haben die Zuschauer ihren Unmut deutlich gemacht. Das hat die Spieler zusätzlich runtergezogen. Unser Trainer Florian Wehrfritz hat danach einfach nicht mehr den Zugang zu den Spielern gefunden, um sie wieder aufzurichten. 
Die Verunsicherung war groß, vor allem nach dem 3:4 gegen Effeltrich, der dritten Pleite in Folge.
Personell müsste die Mannschaft nach drei Zugängen im Sommer und einem im Winter sowie keinen Abgängen doch eigentlich noch besser aufgestellt gewesen sein als in den beiden Spielzeiten zuvor.Auf den ersten Blick ja, der Kader war etwas breiter. Allerdings hat sich Matthias Händel früh einen Kreuzbandriss zugezogen. Ex-Coach Jens Zweck war wegen Leistenproblemen fast gar nicht dabei. So haben wir wieder nur zwölf, 13 Mann gehabt. 
Im Mai gab es den Trainerwechsel - der Griff nach dem letzten Strohhalm?Ja. Hans-Peter Wolf und Robert Wächter hatten schon einmal als Trainer ausgeholfen und sollten neuen Schwung bringen. Im ersten Spiel gegen den direkten Konkurrenten Eckenhaid hat das geklappt, aber dann hat sich die fehlende Klasse bemerkbar gemacht. 
Marcel Zweck steuerte 18 der 48 Tore bei und legte fünf Treffer auf. Reicht ein Zweck nicht?
Er war unser einziger Stürmer, die Gegner stellen sich mittlerweile auf ihn ein. Zudem ist er nicht besonders groß, was unserem System mit hohen, weiten Bällen widerspricht. 
Wann war Ihnen klar, dass der Abstieg unvermeidbar ist und was haben Sie in diesem Moment gefühlt?Der Knackpunkt war das 0:4 in Moggast am fünftletzten Spieltag. Eigentlich war es aber schon vorher klar. Dennoch war ich niedergeschlagen und traurig. 
Wie lautet Ihr Fazit aus drei Jahren Kreisliga?Als kleines Dorf gegen die größeren Vereine zu spielen, ist schön. Es war eine gute Erfahrung, die ich als Spieler leider nicht mitmachen konnte, da ich mir kurz nach dem Aufstieg die Kreuzbänder gerissen habe. 
Wie geht es in der Kreisklasse 3 für den SVG weiter?Es gibt einen Neuanfang mit vielen jungen Spielern. Pablo Almeida da Silva (Trailsdorf), Jürgen Probst (SG Wolfsberg/Geschwand), Dominik Sebald, Alexander Zimmerer (beide Kirchenbirkig), Michael Stenglein (Weingarts), Florian Wehrfritz (Hiltpoltstein) und Jürgen Zitzmann, der wahrscheinlich zurück nach Waischenfeld geht, verlassen uns. 
Kevin Brendel und Matthias Händel hören auf. Marcel Zweck hat viel um die Ohren und will nur noch aushelfen. Dafür kommen Dominik Pöhlmann aus der Kreisliga Schweinfurt und Daniell Huberth vom SV Weilersbach, dazu drei Jugendspieler und Andreas Hopfengärtner, der zuletzt pausierte. 
Unser neuer Coach Rames Berisha will Andreas Stenglein im Sturm sehen, für ihn rückt Tobias Grasser ins Tor.
Wie lautet das Saisonziel?Wir wollen nicht in die A-Klasse durchgereicht werden. Das Pokalturnier mit Siegen gegen Dürrbrunn und Pautzfeld stimmt mich zuversichtlich. Die Jungs hatten Spaß.
     
 Ablauf:   In den nächsten Wochen, bis die neue Saison beginnt, führen wir Gespräche mit verschiedenen Absteigern aus dem Fußballkreis Erlangen/Pegnitzgrund, die in der kommenden Spielzeit einen Neuanfang in einer tieferen Klasse machen müssen.